Fehlstart. Elisa Scheer
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„Stimmt. Und die Gegend lässt zunehmend nach. Das hier ist ein Slum, Julia. Also sei vorsichtig!“ Sie schauderte. „Warum wohnst dann noch hier?“
„Weil ich mir nichts Besseres leisten kann! Julia, hast du vorhin nicht zugehört? Ich jobbe im Feinkostkeller, für einen Hungerlohn! Und jetzt werde ich mal duschen.“
„Ach, kann ich zuerst? Ich fühle mich so schlapp...“
„Von mir aus“, antwortete ich müde. Julia holte einen Kosmetikkoffer aus ihrer Riesenreisetasche und verschwand im Bad, wo sie sofort hinter sich abschloss.
Ich zuckte die Achseln, richtete das Bett so her, dass jeder eine Seite für sich hatte, und räumte ein wenig auf. Julias Anwesenheit animierte mich schon wieder zu hausfraulichen Tätigkeiten.
Dass sie so verwöhnt war, erstaunte mich etwas. Wir waren doch mal gemeinsam zum Zelten gefahren, Gudrun, Julia, Iris und ich – in den Ferien nach dem zweiten Semester: Hatte sie da auch so herumgezickt? Ich wusste es nicht mehr genau, aber wenn ich mich recht erinnerte, war sie nie greifbar gewesen, wenn Küchendienst anstand. Sie duschte lange. Sehr lange.
Viel zu lange, fand ich. Also klopfte ich an die Tür. „He, du verbrauchst das ganze heiße Wasser! Mach mal hin, ich möchte auch noch ins Bad!“
Nach zehn Minuten öffnete sich die Tür. „Was ist denn?“
„Ich möchte mich auch mal waschen. Morgen muss ich um halb sechs aufstehen, also will ich jetzt ins Bett.“
„Um zehn? Aber ich hab dir doch noch gar nicht alles erzählt... Kannst du nicht blaumachen?“
„An meinem zweiten Arbeitstag – spinnst du?“ Ich drängte mich an ihr vorbei ins Bad, das ziemlich unter Wasser stand, und zog mich aus. Julia beobachtete mich fasziniert, wie ich mir die Zähne putzte, das Gesicht schrubbte, mich eincremte...
„Willst du jetzt nicht duschen?“
„Ich dusche morgens. Jetzt ist das heiße Wasser sowieso aus. Würdest du beim nächsten Mal bitte die Duschwand zumachen - hier ist alles nass.“
Ich hängte die tropfnassen Handtücher, die ich heute erst aus dem Schrank gezogen hatte, ärgerlich auf. „Die nimmst du noch mal her?“
„Julia, verdammt, das ist hier kein Hotel! So ein Handtuch kann gut vier Tage halten.“
„Und ich finde, du müsstest doch duschen, immerhin teilen wir uns ein Bett.“
„Für zwei Leute morgens und abends reicht der Boiler nicht, sorry. Ich freu mich ja, wenn du hier bist, aber das hier ist nicht der Russische Hof.“
Sie verschwand von der Tür; ich griff nach meinem Nachthemd, aber es war ebenfalls feucht, also tappte ich nackt in den Flur und zog mir ein frisches aus dem Schrank. Bloß gut, dass ich so viel gewaschen hatte!
„Hier, das ist dein Schlüssel“, sagte ich leicht gereizt. „Verlier ihn bitte nicht, wenn du morgen früh zur Arbeit gehst.“
„Ja, wartest du denn nicht auf mich?“
„Wieso – musst du auch um halb sieben aus dem Haus?“ Ihre Verliebtheit schien sich ja sehr ungünstig auf ihre Denkfähigkeit auszuwirken! „Nein, um halb neun... ich dachte, ich gehe nicht hin, ich könnte doch krank sein?“
Das hatte ich auch schon gemacht, aber jetzt, da ich mich so mühsam an diesen Popeljob klammerte, konnte ich gar nicht mehr verstehen, wie jemand freiwillig seine Arbeit aufs Spiel setzte. So schnell änderte sich die Sichtweise!
Ich gab auf und ging ins Bett.
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