Hannover 96 – Von Tradition und Herzblut für den Fußball. Werner Balhauff

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Hannover 96 – Von Tradition und Herzblut für den Fußball - Werner Balhauff

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der Siegtreffer zum 4:3 n.V. und damit eine kaum für möglich gehaltene Sensation: Hannover 96 war deutscher Fußballmeister 1938.

      Folgende Spieler bestritten sowohl das erste Finale als auch das Wiederholungsspiel für die Roten: Ludwig Pritzer – Helmut Sievert, Willi Petzold – Johannes Jakobs, Ernst Deike, Ludwig Männer – Edmund Malecki, Ludwig Pöhler, Erich Meng, Peter Lay – Richard Meng. Auch Schalke 04 spielte beide Spiele in unveränderter Besetzung.

      1938–1963: Von der ersten Meisterschaft bis zur Gründung der Bundesliga

      Während der Besetzung Hannovers durch die Alliierten als Folge des Zweiten Weltkrieges wurde Hannover 96 im Jahr 1945 wie alle Vereine in Deutschland aufgelöst. 1946 erfolgte die Wiedergründung des Vereins. 1947 erreichte 96 am grünen Tisch die Aufnahme in die als höchste Spielklasse neu gegründete Oberliga. Gleich in der ersten Saison in der Oberliga-Nord musste die Mannschaft zunächst absteigen und begann damit 1949 erstmals in der Zweitklassigkeit. Nachdem Holstein Kiel jedoch nachträglich aus der Oberliga ausgeschlossen wurde und Hannover 96 einen garantierten Startplatz in der Oberliga für die Saison 1949/50 zugesprochen bekam, meldete der Verein die Mannschaft vom laufenden Spielbetrieb ab und bestritt den Rest der Saison ausschließlich mit Freundschaftsspielen.

      Ab 1949/50 war Hannover 96 wieder dauerhaft in der höchsten Spielklasse vertreten. 1952 wurde Helmut Kronsbein als neuer Trainer verpflichtet. 1953/54 gelang ihm mit einer namenlosen Elf, in der kein einziger Nationalspieler der späteren Weltmeistermannschaft aus Deutschland stand, nach einem Startrekord mit 22:0 Punkten in der Oberliga Nord der Gewinn der Norddeutschen Meisterschaft und der Einzug in die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. 96 schaffte in der Endrunde gegen den Berliner SV 92 und den VfB Stuttgart den Einzug ins Endspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. Das Finale wurde im Hamburger Volksparkstadion vor 80.000 Zuschauern ausgetragen. Kaiserslautern war klarer Favorit, da die Mannschaft viele Nationalspieler aufwies, die später in Bern zudem noch überraschend Fußball-Weltmeister 1954 werden sollten. In Hamburg gab es am 23. Mai 1954 ebenfalls ein Wunder – der Außenseiter Hannover 96 besiegte Kaiserslautern nach einem 1:1 zur Halbzeit mit 5:1 und wurde zum zweiten Mal deutscher Fußballmeister.

      Die Aufstellung der Roten im Finale lautete: Hans Krämer – Helmut Geruschke, Hannes Kirk – Werner Müller, Heinz Bothe, Rolf Gehrcke – Heinz Wewetzer, Rolf Paetz, Hannes Tkotz, Klemens Zielinski, Helmut Kruhl. Gehrcke vertrat den verletzten Willi Hundertmark, der sonst in der Mannschaft gestanden hätte.

      In der folgenden Saison belegte 96 Platz 5 in der Oberliga-Nord. 1956 schaffte die Mannschaft es erneut in die Endrunde zur deutschen Meisterschaft, schied jedoch gegen Kaiserslautern, Schalke 04 und den Karlsruher SC aus. Es sollte die letzte Teilnahme an einer Endrunde zur Deutschen Meisterschaft gewesen sein. Spitzenspiele trug der Verein oft nicht in der heimischen Radrennbahn, sondern im Eilenriedestadion aus. Der zunehmende Wechsel zwischen beiden Spielstätten hatte mit dem Abriss der Radrennbahn 1959 ein Ende, wobei mit Gründung der Bundesliga dann dauerhaft das Niedersachsenstadion bezogen wurde.

      1963 wurde Hannovers Antrag auf Eingliederung in die neu gegründete Bundesliga abgelehnt. Neben der direkten, sportlichen Qualifikation galten die sportlichen Leistungen gemäß der Zwölfjahreswertung sowie die wirtschaftliche Situation des Vereins als Kriterien für die Teilnahme an der Bundesliga. Hierbei zog Hannover 96, wenn auch knapp und in der formalen Wertung äußerst umstritten, den Kürzeren gegenüber Eintracht Braunschweig. Diese „Niederlage“ am grünen Tisch gegen den niedersächsischen Nachbarn aus Braunschweig wurde zum Anstoß einer bis heute bestehenden Rivalität zwischen den Fans dieser beiden Vereine. Hannover verpflichtete für die Regionalliga 1963 Werner Gräber von Duisburg 48/99, Horst Podlasly von Hamborn 07 und Walter Rodekamp vom FC Schalke 04 die sich alle als Verstärkungen erwiesen. Ebenfalls wurde Eberhard Herbst von Preußen Münster geholt.

      Hannover 96 qualifizierte sich anschließend in der Saison 1963/64 auf Anhieb durch sportlichen Erfolg für den Aufstieg in die Bundesliga und spielte dort die nächsten zehn Jahre. Als Trainer war 1963 erneut Helmut Kronsbein verpflichtet worden der am 28. Juni 1964 den Aufstieg in die Bundesliga mit einem 3:1 gegen Hessen Kassel erreichte. In der Aufstellung Horst Podlasly – Heinz Steinwedel, Klaus Bohnsack – Winfried Mittrowski, Otto Laszig, Bodo Fuchs – Fred Heiser, Werner Gräber, Walter Rodekamp, Udo Nix, Georg Kellermann wurde der Aufstieg perfekt gemacht.

      1964–1974: Bundesliga

      Saisons 1964/65, 1965/66

      In der Saison 1964/65 gelang Hannover als Aufsteiger mit 33 Punkten der fünfte Platz in der Bundesliga. Als Verstärkung erwies sich Karl-Heinz Mülhausen. Außerdem wurden Jürgen Bandura und Heiner Klose verpflichtet. Für die Saison 1965/66 verstärkte sich Hannover durch die Verpflichtungen von Hans Siemensmeyer und Stefan Bena. Am 23. April 1966 wurde Helmut Kronsbein wieder entlassen, weil er angeblich ein Geschenk von einem Spielervermittler angenommen hatte. Sein Nachfolger wurde Hannes Kirk, der mit den Amateuren von Hannover 96 in den Jahren 1964 und 1965 die deutsche Amateurmeisterschaft gewonnen hatte. In der zweiten Bundesligasaison erreichte Hannover 96 nur den zwölften Platz mit 30 Punkten, obwohl kein Stammspieler den Verein verlassen hatte.

      Saisons 1966/67, 1967/68

      Am 1. Juli 1966 übernahm Horst Buhtz das Training von Hannover 96. Außerdem wurden unter anderem Christian Breuer, Hermann Straschitz und Kaj Poulsen verpflichtet. 1967 holte Hannover unter anderem Hans-Josef Hellingrath, Josip Skoblar und Jupp Heynckes. Horst Buhtz erreichte mit Hannover in der Saison 1966/67 den neunten und in der Saison 1967/68 den zehnten Tabellenplatz. Sein Vertrag wurde danach nicht verlängert.

      Saison 1968/69

      Für die Saison 1968/69 verpflichtete der Verein den Trainer Zlatko ?ajkovski. Als weitere Neuzugänge kamen nur Amateurspieler, von denen Rainer Zobel später am erfolgreichsten war. Neben Kaj Poulsen, Werner Gräber, Horst Grunenberg und Hermann Straschitz verließ der Nationalspieler Walter Rodekamp den Verein, was eine Schwächung bedeutete. Hannover wurde mit 32 Punkten Elfter. 1969 verstärkte Hannover sich durch die Verpflichtung von Zvezdan ?ebinac. Peter Loof rückte aus dem Amateuerkader in die Bundesligamannschaft auf.

      Saison 1969/70

      Zlatko ?ajkovski hatte bereits angekündigt, seinen Vertrag nicht zu verlängern. Aufgrund der schlechten Leistungen der Mannschaft und weil er angeblich bereits während der Saison mit einem anderen Verein (1860 München) verhandelte, wurde er am 8. Dezember 1969 entlassen. Vorübergehend übernahm Amateurtrainer und Meisterspieler Rolf Paetz das Training, bis am 2. Januar 1970 Hans Pilz als neuer Trainer bis zum Saisonende verpflichtet wurde. Die Saison 1969/70 schloss Hannover 96 auf dem dreizehnten Tabellenplatz ab.

      Saison 1970/71

      Zur Saison 1970/71 wurde als neuer Trainer Helmuth Johannsen geholt. Mit Christian Breuer, Jupp Heynckes, Josip Skoblar und Rainer Zobel hatten wichtige Spieler die Mannschaft verlassen, für die Horst Berg, Ferdinand Keller, Willi Reimann, Horst Bertl, Rudolf Nafziger und Hans-Joachim Weller geholt wurden. Hannover 96 konnte in dieser Saison den Klassenerhalt zwei Spieltage vor Saisonende sichern und schloss die Saison mit 33 Punkten auf dem neunten Tabellenplatz ab.

      Saison 1971/72

      Für die Saison 1971/72 holte Hannover 96 Burkhardt Öller als Nachfolger für den langjährigen Torwart Horst Podlasly, der 187 Bundesligaspiele für die Mannschaft absolviert hatte und seine Fußballlaufbahn beendete. Des Weiteren verstärkte sich der Verein durch die Verpflichtungen von Franz-Josef Pauly, Michael Polywka, Georg Beichle und Rolf Blau. Obwohl als bedeutsame Abgänge sonst nur Klaus Bohnsack,

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