wirklich zu Hause angekommen, habe immer noch die Uniform an, vergesse irgendwie Zeit und Raum und brauch wohl noch ein bisschen um wirklich anzukommen“. Die beiden telefonierten noch eine Weile, unterhielten sich über Mareikes Aufenthalt in England und versicherten sich gegenseitig, sich wahnsinnig auf ein Wiedersehen zu freuen. Mareike, die zweite Tochter von Lars und Claudia, hatte sich nach dem Abitur dafür entschieden, ein Jahr im Ausland zu verbringen und als Au Pair zu arbeiten. Seit dem vergangenen Juli war sie nun in Großbritannien und Claudia und Lars vermissten sie sehr. Mareike hatte es in ihrer Gastfamilie sehr gut getroffen und viel Spaß mit den Kindern, aber jetzt nach nunmehr fast 10 Monaten sehnte auch sie sich wieder nach Hause. „Wie gern, wäre ich jetzt bei euch und würde mit euch allen zusammen essen und quatschen, an die Essgewohnheiten der Engländer werde ich mich wohl nie gewöhnen“, Mareike lachte. „Noch knapp zwei Monate, Liebling, dann kannst du wieder Mutters gute Küche genießen. Dann ist ja auch schon Sommer, und wir starten bestimmt so manche Grillparty. So, Schatz, ich muss jetzt aber mal Schluss machen, Mama wartet mit dem Essen auf mich, und ich muss jetzt erst mal duschen. Also, mach es gut, wir telefonieren am Wochenende und denk dran, wir lieben dich, Ciao.“ „Na, scheint ja alles klar zu sein bei unserer Tochter, ihr habt euch ja ganz freudig angehört“. Claudia kam aus der Küche, „ich bin ja mal nur froh, dass ich heute eine Suppe vorbereitet habe, alles andere wäre mir wohl jetzt schon längst verkocht. Also Lars, auf unter die Dusche, damit wir uns endlich an den Tisch setzen können“. „Ok, ok, bin schon unterwegs, du glaubst gar nicht, wie ich mich aufs Duschen freue, endlich mal wieder ohne Badelatschen und ganz für mich alleine“. Na, dann mal los, aber vergiss das Wiederkommen nicht“, Claudia lachte und gab ihrem Mann einen Schubs Richtung Badezimmer. „Meine Güte, was ist denn das für ein Abend, hier läuft ja alles aus dem Ruder“. „Tja, kaum ist Papa wieder da, weht halt ein andrer Wind“, Tim lümmelte sich auf dem Sofa herum, „wird aber auch echt Zeit, dass wir jetzt mal was essen, ich bin knapp vorm Kollabieren“. Carolina warf ihm ein Kissen an den Kopf „Auf Bruderherz, hol noch mal Gläser und setz dich schon mal, Papa ist doch gleich da“. Der Tisch war liebevoll gedeckt mit allem, was Lars so liebte. Frisches hessisches Bauernbrot, aale Wurst, Bauernmett, Käse und Hausmacher Wurstspezialitäten. Als Vorspeise hatte Claudia eine frische Tomatensuppe zubereitet, mit einem Klecks geschlagener Sahne und Basilikum verfeinert. Es dauerte nicht lange und Lars kam aus dem Bad zurück. Er strahlte über das ganze Gesicht. „Ich habe gar nicht gewusst, wie gut unsere Wäsche riecht, ich bin völlig begeistert. Er trug Jeans und Hemd und Claudia fiel auf, dass die Sachen nach wie vor 100%ig passten, Lars hatte sich körperlich wirklich überhaupt nicht verändert. Die Familie setzte sich an den rustikalen Eichentisch und Claudia kam mit dem großen Tablett, auf dem sich die vier Suppentassen befanden, aus der Küche. Lars und Claudia hatten das alte Fachwerkhaus mühevoll restauriert und ganz im Stil eines Landhauses eingerichtet. Alles passte zusammen und wirkte sehr gemütlich, ohne altbacken auszusehen. Im Erdgeschoss befanden sich die gemeinsam genutzten Räume und ein kleines Büro, das elterliche Schlafzimmer sowie ein daran angrenzendes Bad. Im ersten Stock des Hauses hatten die Kinder ihr Reich, drei geräumige Schlafzimmer, ein gemeinsames Wohnzimmer sowie ein kleineres Bad. Das Zusammenleben der Familie klappte im Großen und Ganzen sehr gut, sah man manchmal davon ab, dass die jugendlichen Bewohner es mit dem Putzdienst in ihren Räumen nicht immer so genau nahmen. Tim profitierte im Moment am meisten von dem Platzangebot. Er konnte das Wohnzimmer im ersten Stock beinahe sein eigen nennen. Mareike war bis Juni in England und Carolina studierte in Göttingen Pferdewissenschaften und hatte dort ein Zimmer in einer Studenten-WG. Sie kam mittwochs und an den Wochenenden nach Hause. Auch in den Semesterferien war sie fast dauerhaft anwesend, denn ihre Leidenschaft waren nun einmal die Pferde und hier zu Hause konnte sie sich ihrem Hobby optimal widmen. An diesem Abend saß die Familie stundenlang zusammen, sie aßen und redeten und redeten. Claudia hatte zur Feier des Tages eine Flasche Sekt aufgemacht. Jeder genoss die Anwesenheit der anderen und sie unterhielten sich angeregt. Lars hatte ständig neue Fragen und hörte seinen Lieben interessiert zu. Es war schon fast Mitternacht als Claudia erschrocken zur Uhr sah. „Meine Güte, Tim, ab ins Bett, du hast doch Morgen Schule, da kommst du doch garantiert wieder nicht aus den Federn“. „Mensch, Mama, ich bin doch kein Kleinkind mehr, natürlich steh ich auf, freu dich doch einfach mal, dass ich den ganzen Abend mit euch verbringe, das kommt ja wirklich nicht so oft vor“. Damit hatte er allerdings Recht. Üblicherweise verkroch er sich nach dem Essen sofort in sein Zimmer, schaltete Laptop und Fernseher ein, chattete mit seinen Freunden und surfte im Internet herum. „Aber ihr habt Recht, ich hau mich jetzt hin, ich bin ja wohl auch der Einzige hier im Haus, der Morgen schaffen muss“. „Ich lach mich tot, du armer Kerl, soweit ich weiß, gehst du zur Schule, da kann man auch mal getrost weiterruhen, oder?“ Carolina erhob sich ebenfalls. „Ich gehe aber auch hoch, müde genug bin ich. Gute, Nacht, Mama, gute Nacht Papa, schlaft schön. Morgen früh füttere ich, da könnt ihr noch liegen bleiben. Frühstück so gegen halb zehn mit frischen Eiern von deinen Hühnern, o. k..“. Carolina gab ihren Eltern einen Kuss und verließ mit ihrem Bruder zusammen das Wohnzimmer. Die beiden Erwachsenen blieben schweigend zurück. Zum ersten Mal seit der Ankunft von Lars waren die beiden alleine. Stille machte sich breit. Lars, der Claudia gegenübersaß, griff über den Tisch und nahm Claudias Hände in die seinen. Sie fühlten sich warm und fest an Die Ruhe tat den beiden gut. Sie schauten sich tief in die Augen und lächelten. Worte waren nicht nötig. Jeder von ihnen genoss es ganz einfach, den anderen bei sich zu wissen. „Ich könnte jetzt noch stundenlang hier mit dir sitzen, aber ich denke, auch wir sollten uns so langsam mal schlafen legen, dein Tag war schließlich wahnsinnig anstrengend, oder?“ Claudia unterbrach die Vertrautheit erhob sich und begann den Tisch abzuräumen. „Komm, lass doch, das machen wir Morgen, jetzt habe ich keine Lust mehr mich um irgendetwas zu kümmern außer um dich“. Lars stand ebenfalls auf und nahm Claudia liebevoll in die Arme. „Lass uns jetzt doch einfach uns genießen, es ist doch schon so furchtbar lange her“. „Ganz wie du meinst, aber die Wurst muss wenigstens in den Kühlschrank“. Die immer pragmatisch veranlagte Claudia löste sich aus den Armen ihres Ehemannes und belud das Tablett mit den Wurstwaren. Sie war verunsichert, der Verzicht auf die körperliche Liebe in den vergangenen sechs Monaten hatte ihr wenig ausgemacht, und jetzt fühlte sie sich fast wie ein junges Mädchen, das vor dem „ersten Mal“ stand. Schnell eilte sie in die Küche und verstaute die Lebensmittel an ihren Platz. In ihrem Kopf herrschte ein wenig Chaos, sie verstand sich selbst nicht, was war nur mit ihr los, warum konnte sie nicht einfach loslassen und die Nähe mit ihrem Mann genießen. Sie hatte sich doch so darauf gefreut, ihn wieder bei sich haben, und jetzt war sie so verwirrt, ja beinahe ängstlich. Lars spürte die Verunsicherung seiner Frau folgte ihr und nahm sie abermals in den Arm. „Liebling, komm mal her, entspann dich, ich habe ja fast das Gefühl, du hast Angst vor mir. Ich liebe dich, glaube mir, es wird nichts passieren, wozu du nicht bereit bist, du kennst mich doch“. Wie Recht Lars hatte, Claudia verstand sich gerade selbst nicht, doch seine Worte beruhigten sie ein wenig. Sie ließ sich in seine Arme fallen und genoss seine Liebkosungen. Gemeinsam gingen sie ins Bad und ohne zu reden, zogen sie sich aus und duschten gemeinsam. Jeder damit beschäftigt, den anderen zu verwöhnen, aber immer darauf bedacht, keine Grenzen zu überschreiten. Langsam fiel die Anspannung von Claudia ab. Sie genoss die sanften Berührungen ihres Mannes, die sie so lange vermisst hatte immer mehr. Sie spürte, die Lust in sich aufsteigen, das Verlangen, ihren Mann ganz für sich zu haben, den Wunsch, ihn in sich zu spüren und ihm Freude zu bereiten. Ihr Atem ging schneller und auch Lars spürte das heftige Verlangen Claudia zu lieben. Noch in ihre Badetücher gehüllt, eilten sie in ihr Schlafzimmer und ließen sich auf ihr Bett fallen. Lars küsste sie am ganzen Körper, doch Claudia wollte nicht länger warten. Sie zog ihn auf sich, bereit ihn in sich aufzunehmen und stöhnend drang Lars in sie ein. Es waren harte, schnelle Stöße, die Claudia so mochte, sie ließ sich ganz darauf ein. Ihre Körper bewegten sich wild und rhythmisch, die angestaute Enthaltsamkeit schien zu explodieren, als sie beide gleichzeitig am Höhepunkt ihrer Lust ankamen und Lars erschöpft auf sie herniedersank. Er vergrub sein Gesicht neben ihrem Hals und ein Beben ging durch seinen Körper. Claudia streichelte ihrem Mann sanft den Rücken, sie spürte, dass er weinte und umfing ihn fest mit ihren Armen „Alles ist gut, mein Schatz, du bist wieder zu Hause, endlich haben wir uns wieder“, sie flüsterte nur und auch ihr standen die Tränen in den Augen. „Oh, Liebling, du weißt nicht was es mir bedeutet wieder hier bei dir zu sein, so lange habe ich darauf gewartet, so viel ist passiert, ich kann es einfach noch nicht fassen“, Lars schluchzte,