.
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу - страница 8
Verse 5–8
5 Ist’s aber so, dass unsre Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit ins Licht stellt, was sollen wir sagen? Ist Gott dann nicht ungerecht, wenn er zürnt? – Ich rede nach Menschenweise. – 6Das sei ferne! Wie könnte sonst Gott die Welt richten? 7Wenn aber die Wahrheit Gottes durch meine Lüge herrlicher wird zu seiner Ehre, warum sollte ich dann noch als ein Sünder gerichtet werden? 8Ist es etwa so, wie wir verlästert werden und einige behaupten, dass wir sagen: Lasst uns Böses tun, damit Gutes daraus komme? Deren Verdammnis ist gerecht. (Röm 3, 5–8)
Vers 5
Nun, wenn unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit noch heller erstrahlen lässt, ist es dann ungerecht, wenn Gott zürnt? Was meinen Sie dazu, liebe Leserin und lieber Leser? – Ganz sicher ist es nicht ungerecht, wenn Er zürnt! Selbst wir alle haben ein natürliches Verlangen in uns, dass Ungerechtigkeit bestraft werden sollte und Gerechtigkeit nicht. Gott wird gerecht richten: Den Sünder, der die Sünde tun möchte, wird das Gericht treffen. Der Sünder jedoch, der nach Gerechtigkeit trachtet, wird Gerechtigkeit erlangen, weil er sich willentlich vom Bösen distanziert. Solcher Menschen wird Gott sich annehmen und sie durch seine Gnade in Christus völlig reinigen. Was sie niemals schaffen können, schafft Gott mit ihnen (Lk 18, 27).
Vers 6
Wie könnte Gott die Welt richten, wenn Er Ungerechtigkeit dulden würde! «Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Grundfeste», steht im Psalm 89, 15. Ein ungerechter König kann nicht bestehen, denn der Thron wird durch Gerechtigkeit festgemacht (Spr 16, 12).
Verse 7. 8
Im Vers 7 wiederholt Paulus die Frage aus dem Vers 5: Warum sollte ich als Sünder gerichtet werden, wenn die Wahrheit Gottes neben meinen Lügen noch besser hervorsticht? – Könnte es denn sein, dass es sich so verhält, wie es Paulus teilweise vorgeworfen wurde, dass ein eifriges Sündigen noch mehr Gutes hervorbringt?
So verdrehtes Zeug versuchte man Paulus vorzuwerfen! Wie kommt man zum Schluss, dass mehr Sünde tun, mehr Gutes hervorbringen sollte? Weil unsere Unvollkommenheit Gottes Vollkommenheit heller scheinen lässt? Sollte diese Tatsache die Sünde bzw. sündiges Tun fördern? Niemals! Wir wissen, dass Gott gerecht richten und Sünde gerichtet werden wird. Wie könnten wir uns denn der Sünde hingeben? – Paulus spricht hier eine ernste Sprache: Wer so verdreht denkt und handelt, wird gerechterweise verurteilt werden!
Verse 9–12
9 Was nun? Haben wir einen Vorzug? Durchaus nicht! Denn wir haben sowohl Juden als auch Griechen vorher beschuldigt, dass sie alle unter der Sünde seien,10wie geschrieben steht: »Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; 11da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht. 12Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer.« (Röm 3, 9–12)
Vers 9
Gegen Ende des 2. Kapitels zeigt Paulus auf, dass jemand aus den Nationen, der Gott folgt, besser dran ist als ein gebürtiger und beschnittener Jude, welcher das Gesetz nicht achtet (Verse 28. 29). Im Vers 2 dieses Kapitels gesteht er den Juden trotzdem Vorzüge ein. Und in diesem Vers wiederholt er wieder die Aussage, die Juden hätten keinen Vorzug vor Gott. Wie ist das zu verstehen, was ist damit gemeint?
Die Juden hatten einen Vorzug, weil Gott direkt mit ihnen gesprochen hatte. Sie kannten sein Gesetz. Gott handelte auch mit ihnen und zeigte ihnen seine Macht und Herrlichkeit. Sie waren sozusagen an vorderster Front. Vers 2 zielt auf diese Vorzüge. Doch im Blick auf den rechten Wandel vor Gott haben die Juden keinen Vorzug. Denn Gott achtet nicht auf äußerliche Dinge beim Menschen, sondern auf die inneren Werte. Wer Ihm folgen will, ist Ihm angenehm, ganz gleich aus welcher Rasse er stammt. Daher ist Ihm jemand aus den Nationen, der seinen Willen tun will, lieber als einer aus Israel, der sein Wort verwirft.
Was lernen wir daraus? Hier wird einem aufs Deutlichste vor die Augen geführt, dass es bei Gott kein Ansehen der Person gibt. Der Professor hat neben einem Fabrikarbeiter keinen Vorzug bei Gott. Es zählt für beide das Tun des Willen Gottes. Gottes gerechtes Richten schließt mit ein, dass Er den Geringen wegen seinem Geringsein nicht bevorzugen, wie Er gleichwohl den gut ausgebildeten Menschen wegen seinem Wissen nicht voranstellen wird (3. Mose 19, 15).
Vers 10
Vor Gott ist kein Mensch ohne Sünde (Gesetzesübertretung, Zielverfehlung) und Schuld (Ps 14, 3).
Vers 11
Der Mensch ist sogar so weit gefallen, dass er sich nicht einmal bemüht, Gott zu suchen. Wäre das Gegenteil der Fall, hätte Jesus nicht gesagt, Er habe uns erwählt (Joh 15, 16), Er hätte dann gesagt, dass zumindest einige Ihn aus eigenem Antrieb erwählt hätten. Doch es verhält sich nicht so – der Mensch, der Christ werden darf, wird es durch das Ziehen Gottes: Gottes Güte ist es, die den Menschen zur Buße leitet, nicht der eigene Wille des Menschen (Röm 2, 4).
Vers 12
Dieser Vers sagt aus, dass der natürliche Mensch für Gottes Reich untauglich ist. Auch wenn der Mensch Kathedralen, geschwungene Brücken und hohe Türme bauen kann: Für Gottes Reich ist er untauglich, einfach nicht zu gebrauchen.
Spätestens an diese Stelle sollte der Mensch sein ach so stolzes Haupt neigen. Die aufgedeckten Charakterzüge des Menschen sollten ihn zutiefst demütigen. Daneben sollte er eine tiefe Dankbarkeit gegenüber Gott empfinden, dass Gott ihn von seiner aussichtslosen Situation in eine nützliche, herrliche und siegreiche Ausgangslage bringen will.
Verse 13–16
13»Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handelten sie trügerisch.« »Otterngift ist unter ihren Lippen.« 14»Ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit.« 15»Ihre Füsse sind schnell, Blut zu vergiessen; 16Verwüstung und Elend ist auf ihren Wegen, (Röm 3, 13–16)
Vers 13
Mit diesem Vers beginnt eine Aufzählung, welche die Charakterzüge des natürlichen Menschen beschreibt. Sie zeigt unverblümt auf, was wirklich im Menschen ist. – Vielleicht mögen da Humanisten sagen, es handle sich hier um unrechtmäßige Aussagen. Das Leben bestätigt jedoch deren Richtigkeit.
Wie oft handeln wir Menschen trügerisch mit unserer Zunge! Sogar David, der Mann Gottes, heuchelte im Tiefpunkt seines Lebens Gottesfurcht (2. Sam 12, 5), nachdem er Gottes Gebot verworfen hatte (2. Sam 12, 9). Mit der Zunge wird geheuchelt, gelogen, geprahlt und verwünscht – wer kann sagen, seine Zunge noch nie zum Bösen missbraucht zu haben? Welcher Mensch hat gar kein Otterngift unter seiner Zunge?
Vers 14
Seien wir mal ehrlich! Wer hat noch nie geflucht? Ich glaube dazu muss ich nichts weiter schreiben. Spätestens wenn uns was auf die Zehen fällt und es kurz heftig schmerzt – werden wir dann Loblieder singen?
Leider soll oft Gott in solchen