Auf zum Nullarbor. Hermine Stampa-Rabe

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Auf zum Nullarbor - Hermine Stampa-Rabe

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in Virginia bis zum Pazifik in Oregon und einmal vom Pazfik in Kalifornien bis zum Atlantik in Florida.“

      An seinem Gesichtsausdruck stelle ich fest, dass ich in seiner Achtung sehr gestiegen bin. „Ich bin noch nie in Amerika geradelt.“

      Also, dieser Japaner transportiert im Verhältnis zu dem auf meinem Rad befindlichen Gepäck fast das Doppelte. Er freut sich schon auf das Nullarbor, durch das er in Windeseile mit Schiebewind sausen möchte. So hatte ich auch einmal gedacht und musste es mir notgedrungen abschminken. Wer weiß, vielleicht hat er ja Glück? Als er mit all diesem Gepäck weiterradelt und mir noch einmal winkt, da denke ich so bei mir, indem ich mich auch an Fukuo, den Japaner meiner Alaska-Fahrradtour erinnere, dass die Japaner alle Aliens sind.

      Und weiter geht es immer auf platter Landschaft. Felder und Wiesen lasse ich liegen und mache ordentlich Geschwindigkeit; denn ich stelle fest, dass diese Windstille gar keine ist, sondern Schiebewind.

      Ab Peterborough folge ich den Hinweisschildern, die mich an die besonders wertvollen Stellen, die hier am Indischen Ozean liegen, aufmerksam machen. Hier fotografiere ich die vom wild tobenden Meer zerklüftete Steilküste. Was für ein Glück, dass die Zeit der großen Windjammer, sprich: Segelschiffe, zu Ende ist. Nun reisen die Menschen zum Glück viel sicherer mit den großen Motorschiffen.

      Als ich wieder von so einem Ausguck an die Great Ocean Road komme, steht dort ein Fahrradfahrer mit Ortlieb-Packtaschen. Den spreche ich gleich auf Deutsch an; denn diese Taschen werden fast ausschließlich nur von Deutschen benutzt. Es stellt sich aber heraus, dass dieser junge Mann, der auf seine Gefährtin gerade wartet, aus Holland stammt. Sie erscheint kurz darauf und heißt Maria. Diese beiden jungen Leute trafen vorher auf Neuseeland jemand, der eine Radsportzeitung führt. Er bat sie, dafür doch zu schreiben. Sie kamen nördlich von Melbourne und wollten über die Wasserscheide radeln, wie ich es tat. Dort soll es angeblich gebrannt haben. Deshalb, so sagen sie mir, mussten sie per Bus und Bahn nach Melbourne reisen. Nun ist nur die Great Ocean Road dran. Sie wohnen in Port Campbell auf dem Caravan-Park, brauchen aber nicht im Zelt zu schlafen.

      Fast gemeinsam radeln wir die unendliche Abfahrt nach Port Campbell hinunter. Sie überholen mich am großen Straßenschild und erklären mir, wo ich den Caravan-Park finde. Hinter dem Hinweisschild sehe ich hier ganz viele schwarze Brombeeren, die ich pflücke und mir einverleibe. Anschließend nehme ich den letzten kleinen Anstieg hinauf nach Port Campbell in Angriff.

      Der Caravan-Park, der in einer Vertiefung liegt, ist mir entschieden zu teuer. So lasse ich mir in der Tourist-Information einen halb so teuren Campingplatz nennen. Dort breite ich erst einmal meine nassen Zeltteile in der Sonne zum Trocknen aus. Die Dusche und das WC sind sehr einfach. Aber ich denke an die selbigen, die ich im Norden von Townsville bis nach Broome haben werde und bin froh, dass hier noch Menschen wohnen und wo mein Zelt sicher steht. Aus der Dusche fließt aber kein heißes Wasser, sondern nur kaltes. Hier gibt es auch kein Waschbecken zum Wäsche waschen oder zum Zähne putzen. Mangelware. Aber bei diesem halben Preis darf ich nicht meckern.

      Neben dem Elektrokasten setzte ich mich auf dem Rasen nieder und beginne, dieses Tagebuch von heute zu schreiben. Aber als die Mücken meiner ansichtig werden und mich zu sehr belästigen, fliehe ich in mein kleines Zelt. Draußen ist es windstill. Demzufolge werde ich morgen früh also wieder ein von meinem Atem nasses Zelt vorfinden.

      Da ich keine Wäsche waschen kann, muss ich morgen mit der dünnen Fahrradunterhose fahren und die warme lange von heute einfach noch einmal anziehen. Merkt ja keiner. Und mir ist es egal, solange ich nicht friere.

      Cameron, der Rennfahrer

      07.02.2013: Port Campbell – Princetown: 20 km

      Um bis hinauf nach Lavers Hill zu kommen, starte ich schon um 6.45 Uhr. Hier schlafen noch alle. Der Himmel ist zugezogen. Aber es ist verhältnismäßig warm. Von meinem Zelt war nur vom Vorzelt die Innenseite feucht, mehr nicht. So rolle ich auf einer fast unbefahrenen morgendlichen Straße, der Great Ocean Road, gen Osten. Es fährt sich gut.

      Der kleine Stadtberg ist nichts gegen die anderen, die ich schon bis hier bewältigt habe. Von dieser Höhe freue ich mich am Anblick des hellblauen Indischen Ozean in seiner ganzen Pracht mit den mit Schaumkronen bedeckten und anrollenden sehr breiten Wellen. Mir geht das Herz auf. Ich darf mir bei weiteren Aussichtspunkten die von den sturmumbrausten Wellen zerfressene Steilküste ansehen.

      Bis jetzt habe ich schon „Bay of Islands“, „The London Bridge“und „Two Mile Bay“ ansehen können. Nun folgen „Loch Arch Gorge“ und die „Twelf Apostels“. Aber letzte kann ich mir noch nicht ansehen. Denn als ich von der „Loch Arch Gorge“ wieder die Great Ocean Road erreiche, werde ich von einem Mann in gelber Weste angerufen und gebeten, so schnell wie möglich diese Straße zu verlassen. In einer halben Stunde muss sie total frei sein.

      „Ja, aber in einer halben Stunde kann ich nie bis Princetown kommen. Ich fahre doch nicht Motorrad!“ Aber er läßt mich fahren und bittet, mich zu beeilen.

      Als ich den Hinweis zu dem Aussichtspunkt „Twelf Apostels“ erreiche, sehe ich viele Männer in gelben Sichtwesten, einen großen Truck, mehrere andere Autos und Polizisten. Zu denen radle ich und frage: „Ich soll die Straße verlassen. Wieso?“

      „Ja“, meint der eine, „das ist wichtig. Sehen sie dort das Rennauto? Das fährt jetzt auf der Great Ocean Road in hoher Geschwindigkeit entlang. Sonst würden sie dort überfahren werden.“

      „Aber ich möchte doch für mein Buch, das ich über meine Australien-Rundfahrt schreibe, Fotos von den „Twelf Aposteles“ haben.“

      „Ja, dürfen sie. Beeilen sie sich. Ich passe solange auf ihr Rad auf.“

      Im Dauerlauf renne ich die lange Strecke bis zur Küste, fotografiere sie und flitze wieder zurück. Der Polizist ist mit mir sehr zufrieden und überläßt mir wieder mein Rad mit dem Befehl: „Aber jetzt müssen sie hier solange verweilen, bis das Rennauto wieder zurückgekommen ist. Das wird ungefähr eine halbe Stunde dauern.“

      Das ist mir nun egal. Ich blicke mich nach dem Rennauto um, das hinter mir mit zwei Fahrern, die hintereinander sitzen, steht. Der Fahrer, Cameron, lächelt mir zu und zeigt mit dem Daumen nach oben. Ich lächle zurück und zeigte ihm auch meinen Daumen nach oben. Danach schiebe ich zu den anderen hier schon mit der Fotokamera wartenden Touristen mein Rad und warte darauf, dass ich das startende Rennauto auch auf meine Kamera bannen kann.

      Bekomme ich, als er unter lautem Motorenlärm zurückkommt. Über dem dahinrasenden Auto fliegt ein Hubschrauber, der sicher Reporter und Journalisten an Bord hat, um alles per Video zu dokumentieren.

      Erst als Cameron mit seinem Mazda wieder hier steht – ich habe ihn auf meine Linse gebannt -, darf ich mit dem Rad nach Princetown starten. Die anderen Touristen verlassen auch in einer langen Schlange mit ihren Autos diesen Platz.

      Es ist nicht mehr weit bis Princetown. Die Zeit ist vorangeschritten. Heute noch bis hinauf nach Lavers Hill zu fahren, nein, dazu ist es schon zu spät. In Princetown finde ich einen günstigen Stellplatz für mein kleines Zelt. Nach meiner Zeitrechnung hier um 17.00 Uhr möchte ich mit Gudrun in Spanien skypen und ein neues Video für meine Freunde aufnehmen.

      Es herrscht tolles Wetter. Die Wolken verkrümeln sich ziemlich bald und machen einem total blauen Firmament Platz.

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