Janas Entscheidung. Gerhard Wolff
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„Puh, das klingt nicht gut. Wäre nichts für mich!“, entfuhr es Birdie spontan. „Aber, wie wäre es, wenn du dann einfach alleine kämst?“
Paul winkte ab. „Ach, ich bin doch eh nicht so oft zu Hause, bin doch immer für den Job unterwegs. Da möchte ich Claudia und die Kinder nicht auch noch alleine lassen, wenn ich bei ihnen sein könnte. Das fände ich nicht so fair!“
„Dann wechselt euch doch ab!“, suchte Birdie weiter nach einer Lösung.
„Ich weiß auch nicht, ich werde es Claudia vorschlagen!“
„Gut!“
„Mach dir keine Hoffnungen! Ich glaube, Claudia ist nicht so verrückt nach Partys.“
„Was, eine Frau und nicht verrückt nach Partys. Dass ich nicht lache!“ Birdie hielt sich den Bauch und tat so, als ob er losbrüllen wollte. „Alle Weiber sind verrückt nach Partys, glaub mir. Vielleicht hast du deine Frau nur noch nicht auf ´ner Party erlebt. Am Ende weiß sie es selbst nicht. Glaub mir: Alle Frauen sind verrückt nach Partys. Ich weiß, wovon ich spreche. Kennste eine, kennste alle!“
„Ich weiß nicht, Claudia ist anders. Vielleicht ist sie anders als andere Frauen, vielleicht liebe ich sie gerade deshalb.“
„Eine ist wie die andere, glaube mir. Aber wie gesagt, wenn sie nicht will, dann komm doch alleine. Oder wechselt euch ab und probiert es jeder für sich alleine!“
„Ach, nein, das würde doch nur darauf hinauslaufen, dass ich alleine käme und das fände ich wiederum nicht fair!“
„Aber, du kannst doch auch mal alleine weg! Was habt ihr denn für eine Beziehung?“
„Für uns sind halt andere Dinge wichtiger. Aber auf jeden Fall danke für die Einladung. Das ist echt lieb von euch!“
Birdie sah Paul verständnislos an. „Mann, ihr geht ja vollkommen am Leben vorbei!“ Er schüttelte den Kopf.
„Ich weiß nicht, es kommt darauf an, was man unter Leben versteht!“
„Wie meinst du das?“ Birdie sah Paul skeptisch an.
„Na ja, ob dein Partyleben wirklich das Leben ist, das ist doch die Frage!“
„Na, na, na, das ist ja allerhand!“ Birdie sah Paul leicht verärgert an. „Ich lade dich zu einer Fete ein und das Ergebnis ist, dass du mir die Fete schlecht machst!“ Er verzog leicht angesäuert die Miene.
„Oh entschuldige, das wollte ich nicht. Ich wollte dir nicht den Spaß verderben!“
„Was wolltest du denn dann?“
„Ich wollte dir nur sagen, dass es vielleicht Menschen, vielleicht auch Frauen gibt, Frauen wie Claudia, die eine andere Sehnsucht in ihrem Leben verspüren, einen anderen Sinn im Leben suchen, als nur von einer Party zur anderen zu hüpfen!“
„Jetzt machst du mir ja schon wieder unsere Party madig. Also, das lass dir gesagt sein, dass ich dich nicht so schnell wieder einlade!“, entfuhr es Birdie. Dann holte er tief Luft. „Vergiss es, war nicht so gemeint. Aber deinen Moralischen hättest du dir echt sparen können. Und ich weiß auch gar nicht, woran du denkst, wenn du von anderen Sehnsüchten sprichst!“
Paul drehte zur Erläuterung die Hände zur Seite. „Na ja, Ehe, Kinder, Familie und so. Claudia will jedenfalls das und keine Partys!“
Birdie winkte ab. „Glaub ich nicht. Vielleicht wollen die Frauen das auch mal, irgendwann mal. Aber erst wollen sie es krachen lassen. Glaub mir. Kennste eine, kennste alle!“ Er sah Paul mit sicherer Miene an.
„Ich weiß nicht!“, grübelte der. „Vielleicht kennst du doch nicht alle! Vielleicht kennst du nicht mal deine!“
Da winkte Birdie ab. „Also das wird mir jetzt wirklich zu viel! Da meint man es gut und will jemanden zu einer Party einladen. Und am Ende kriegt man noch eine Lehrstunde in Leben. Das brauche ich nun wirklich nicht!“ Er drehte sich um und ging ins Haus.
9
„Kann ich dir helfen, schöne Krankenschwester?“, fragte Robin, einer aus Birdies Fußballmannschaft Jana, die wieder einmal neben dem Buffet stand und festgestellt hatte, dass die Getränke alle waren.
Dieses Mal hatten sie ihre Freunde und Bekannten zu einer Faschingsfete geladen und Jana hatte sich als Krankenschwester verkleidet. Tagelang hatten sie das Haus mit Girlanden und anderen Gegenständen faschingsmäßig vorbereitet, Birdie hatte die Getränke besorgt und Jana die Speisen angerichtet. Und obwohl sie nach Janas Ansicht Speisen und Getränke in Hülle und Fülle vorbereitet hatten, schienen diese nun wieder zur Neige zu gehen und nicht auszureichen.
„Gut, dass wir noch Vorräte im Keller haben!“
Sie schaute sich nach Birdie um, entdeckte ihn auf einer Couch, fühlte einen Stich im Herzen, nicht, weil er wieder ziemlich betrunken war, sondern weil er an Mary, der Freundin eines Arbeitskollegen herummachte. „Fasching, was soll´s!“, versuchte sie sich zu trösten. Sie atmete tief durch.
Ihr Blick streifte über die Gäste, die sich wieder über den gesamten Wohnbereich verteilt hatten und ausgelassen feierten.
„Oh, nein!“, entfuhr es ihr, als sie bemerkte, wie ein Gast aus Versehen sein Glas über ihre weiße Ledercouch kippte. „Das dauert wieder Tage, bis ich das wieder rauskriege!“
Dann fiel ihr Blick wieder auf die Getränke, dann auf Birdie, der immer weiter die Freundin seines Arbeitskollegen bearbeitete. „Wo ist eigentlich Marys Freund?“, überlegte sie. „Kann der nicht auf seine Freundin aufpassen?“ Da entdeckte sie ihn, wie er völlig betrunken neben dem Sofa lag und schlief.
„Fasching!“, versuchte sie sich zu beruhigen. Sie begriff, dass auf Birdie wieder einmal nicht zu zählen war und beschloss, selbst die Getränke zu holen.
Da war plötzlich Robin neben ihr aufgetaucht. „Kann ich dir helfen?“, wiederholte er sein Angebot.
„Gerne, Robin!“, meinte sie dankbar. „Du siehst ja, Birdie ist ja anderweitig beschäftigt. Und ich glaube in seinem Zustand ist es besser, wenn er nicht mehr die Kellertreppe benutzt!“
Robin nickte lachend. „Fasching!“
Jana nickte bestätigend.
Sie stiegen die Kellertreppe hinunter und liefen zum Getränkekeller.
„Vielleicht kannst du einen Bierkasten nehmen …!“
„Zwei schaffe ich schon!“
„Dann eben zwei und ich sorge für Asbach!“
„Geht klar!“
„Wenn es dir nichts ausmacht, holen wir dann gleich danach noch Cola!“, fragte sie vorsichtig.
„Ich nehm einen Kasten Bier und einen Kasten Cola, dann sind die da oben versorgt und dann holen wir das gleich nochmal!“, schlug er vor.
„Danke!“,