Getting Pro - kompakt. Andreas Mistele
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Ausrichtung: Da Magnetfelder nicht im ganzen Raum gleich stark und gleich gerichtet sind, kann ein einfaches Drehen der Spielposition viel bringen.
Qualität: Auf gute Geräte mit sauberer Schirmung setzen. Auch Amps können zu Antennen werden, wenn sie nicht über solide Abschirmungen verfügen. Bei der Arbeit an diesen Schirmen ist allerdings äußerste Vorsicht geboten. Gerade bei Röhrenamps herrschen im Gehäuse mehrere Hundert Volt vor! Willst du an dieser Abschirmung etwas verändern, musst du genau wissen, was du tust, im Zweifel wendest du dich daher an einen Spezialisten!
Elektrik abschirmen: Die komplette Elektrik der E-Gitarre oder eines E-Basses ist ebenfalls eine Antenne und sollte daher unbedingt geschirmt sein. Wird das Störgeräusch lauter, wenn du mit einer Hand in die Nähe des Elektrikfachs kommst, ist die Elektrik zu wenig oder gar überhaupt nicht geschirmt. Dies holst du nach, indem du das Fach leerst und mit Kupferfolie, Abschirmlack oder ähnlichem auskleidest und den erzeugten Schirm dann mit der Masse der Elektrik verbindest. Meist genügt es, die Schirmung einfach mit einem Kabel an das Gehäuse eines Potis zu löten. Beim Abschirmen darfst du den Deckel des Faches nicht vergessen!
Elektrik korrekt erden: Um den Abschirmeffekt zu maximieren, sorgst du dafür, dass alle Elemente, die sich irgendwie zur Abschirmung eignen, geerdet, also auf Masse gelegt sind. Dazu gehören auch die Gehäuse der Potis, welche du mittels kurzer Kabel miteinander verbindest. Dadurch sind nicht nur die signalrelevanten Verbindungen hinsichtlich der Masse verbunden, sondern es werden auch alle Gehäuse und das signalführende Innenleben der Bauteile besser geschützt.
Saiten erden: Nicht nur das Instrument fungiert als Antenne, auch der Spieler. Leider ist es so, dass Antennen nicht nur Signale empfangen, sondern diese auch wieder abgeben.Daher fängt das Setup an zu brummen, wenn man die Gitarre umlegt: Der Körper strahlt die empfangenen Störsignale wieder gebündelt auf die Gitarre ab! Sind deine Saiten ebenfalls auf Masse geerdet, verschwindet die Störung sofort, wenn du die Saite berührst. Durch den Kontakt mit der Masse des Setups wird aus der Körperantenne nämlich ganz schnell auch ein Teil der Abschirmung!Findet dieser sofortige Stopp der Störgeräusche beim Berühren der Saiten nicht statt, sind sie nicht geerdet!
Spieler erden: Um das Problem des brummenden Setups bei umgehängter Gitarre ohne Saitenberührung zu umgehen, kannst du dich mit einem Kabel permanent an eines der Metallteile der Gitarre erden. Dann hast du zu keiner Zeit das Brummproblem. Hierfür gibt es im Handel spezielle Erdungsarmbänder.Da man dadurch aber mehr oder minder fest mit dem elektrischen System verbunden ist, erhöht sich die Gefahr eines elektrischen Schlags. Diese Gefahr tritt allerdings nur dann ein, wenn ein Defekt am Verstärker dazu führt, dass auf der Masse des Systems plötzlich Strom anliegt, was extrem selten vorkommt.Trotzdem würde ich diese Technik nur anwenden, wenn du das Setup an einer Netzleiste oder einem Stromkreis mit Fehlerstromschutzschalter (FI) betreibst! An dieser Stelle muss ich erneut sagen: Lass dich hierbei von einem Fachmann beraten. Mit Strom ist einfach nicht zu spaßen!
Ach wenn ich mich wiederhole, nochmals der dringende Hinweis: Das Abkleben oder Entfernen von regulären Erdungskontakten an stromführenden Geräten ist lebensgefährlich! Lass dich hier auf keinen Fall auf unsichere Bastellösungen ein. Falls du glaubst, dass ein suboptimaler Klang aus Erdungsproblemen deiner Gerätekette resultiert, suche den Rat eines Elektrikers.
Störquellen sind mannigfaltig und erfordern manchmal etwas Detektivarbeit. Ich hatte schon mal den Fall, dass wir auf einer Gitarrenspur ein Ticken hatten und lange nicht herausfanden, woher es kam. Selbst nach dem Tausch aller Kabel, des Amps und der Gitarre war es immer noch da. Der Grund war schließlich eine batteriebetriebene Armbanduhr in der Hosentasche des Gitarristen, deren Impulse sich auf die Gitarrenelektrik übertrugen.
4.3Mechanische Klangbeeinflussung
Neben dem weiten Feld der elektrisch verursachten Störungen können auch rein mechanische Einflüsse den Klang verderben. Dabei können selbst kleinste Nebengeräusche oder Fehler relevant werden, da sie durch große Verstärkung oder gar Verzerrungen schnell in den Vordergrund treten.
Klassische Fehler sind schnarrende Saiten oder kleine Spielfehler. Diese Einflüsse kannst du mindern, indem du einen frottierten Haargummi über das Griffbrett und die Saiten ziehst. Natürlich kommt der Gummi in den ersten Bund und dieser Trick funktioniert auch nur, wenn du keine Leersaiten spielen musst.
Um nicht gespielte, aber versehentlich mitschwingende Saiten zu dämpfen, schiebst du ein gefaltetes Papiertaschentuch darunter. Diese Technik ist vor allem für etwas unsauber spielende Gitarristen hilfreich.
Auch ein perfekt gespieltes Instrument kann ungewollte Nebengeräusche erzeugen: Saitengeräusche!
Besonders bei frisch aufgezogenen Saiten können starke Griff- und Rutschgeräusche entstehen. Ist dir dieses Geräusch zu laut, hilft es, mit einem sehr feinen Schleifpapier ein paar Mal vorsichtig über die Saiten zu fahren. Um die Gitarre selbst zu schützen, legst du dabei einen Stoff oder Karton zwischen Saiten und Griffbrett bzw. Korpus.
Gitarren aller Art werden in vielen Fällen mit Plektrum gespielt. Deren Klangeigenschaft ist ebenfalls weit unterschätzt. Ein dickes Plektrum sorgt für einen harten Ton mit präzisem Anschlag, während weiche Plektren einen weicheren Ton mit schwächeren Konturen erzeugen. Manchen Gitarristen genügt aber selbst das härteste Plektrum nicht und sie spielen stattdessen sogar mit einer dünnen Metallmünze! Alles was Gitarre und Saiten nicht kaputt macht, ist erlaubt.
Achte in allen Fällen darauf, dass die Plektren sauber und ohne Riefen in den Kanten sind. Durch Beschädigungen am Rand kann das Plektrum hängen bleiben und den Anschlag verwaschen.
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