Die göttliche Komödie. Dante Alighieri

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die göttliche Komödie - Dante Alighieri страница 4

Автор:
Серия:
Издательство:
Die göttliche Komödie - Dante Alighieri

Скачать книгу

du, weshalb zu so viel Plage kehrst du?

      Weshalb ersteigt du nicht den schönen Berg,

      Der Anfang ist und Ursach aller Freude?

      So bist du der Virgil und jene Quelle,

      Der so gewalt'ger Redestrom enfließet?

      Entgegnet ich mit schamgefärbter Stirne.

      O Licht und Ehre du der andren Dichter,

      Mein Eifer, meine Liebe für dein Buch,

      Die ich bewährt, sei'n mir bei dir Empfehlung.

      Du bist mein Meister, du mein hohes Vorbild,

      Und nur von dir hab' ich die schöne Schreibart

      Entnommen, die zur Ehre mir gereichte.

      Sieh jenes Tier, das mich zur Umkehr trieb.

      Errette mich vor ihm, gepriesner Weiser,

      Denn Puls' und Adern macht es mir erbeben.

      Willst du entgehen diesem argen Orte,

      Erwidert' er, als er mich weinen sah,

      So mußt zu and'rer Reise du dich wenden,

      Denn jenes Tier, das deiner Klagen Anlaß,

      Gestattet niemand, diesen Weg zu ziehen.

      Es hindert jeden, bis es ihn getötet.

      So bös geartet ist es, so verworfen,

      Daß seine schnöde Gier es nimmer sättigt

      Und nach dem Fraß mehr Hunger als zuvor hat.

      Viel Tiere sind, mit denen es sich gattet,

      Und mehr noch werden sein, bis daß der Rüde

      Erscheinen wird, der unter Qual es tötet.

      Nicht Land, nicht Silberblech sind seine Speise,

      Wohl aber Weisheit, Christenlieb' und Tugend.

      Daheim ist zwischen Feltro er und Feltro.

      Italien wird er retten, das gebeugte,

      Für das Camilla einst, die Jungfrau, starb,

      Eurialus, Turnus, Nisus sich verblutet.

      Von Stadt zu Stadt wird er die Wölfin jagen,

      Bis er zurückgetrieben sie zur Hölle,

      Von wo der erste Neid sie losgelassen.

      Weshalb zu deinem Heil ich denk' und ordne,

      Daß du mir folgst; ich will dein Führer sein.

      Geleiten werd' ich dich durch ew'ge Räume,

      Wo der Verzweiflung Schrei du wirst vernehmen

      Von jenen alten schmerzgebrochnen Geistern,

      Die alle nach dem zweiten Tod begehren.

      Dann wirst du jene sehn, die in den Flammen

      Zufrieden sind, weil sie, wie spät auch immer,

      Zu den Erwählten zu gelangen hoffen.

      Willst auch zu diesen du empor dann steigen,

      Wird eine Seele, würdiger als ich bin,

      Dahin dich führen, wenn ich von dir scheide.

      Denn, der dort oben herrscht, des Weltall's Kaiser,

      Will, weil ich unbefolgt ließ sein Gesetz,

      Nicht, daß durch mich in seine Stadt man komme.

      Im Weltenall gebeut, doch dort regiert er,

      Dort ist die Stadt und dort sein hoher Thron.

      Gesegnet ist, wen dort er auserkoren.

      Und ich zu ihm: O Dichter, ich beschwöre

      Bei jenem Gotte dich, den du nicht kanntest,

      Damit ich dies und größ'res Unheil fliehe,

      Daß du mich dorthin führest, wo du sagtest,

      So daß des heil'gen Petrus Tür ich sehe,

      Und jene, die du schilderst als so traurig.

      Dann ging er, und ich folgte seinen Schritten.

      Zweiter Gesang

      Der Tag entfloh, das abendliche Dunkel

      Entnahm die Tiere, die auf Erden weilen,

      Allseitig ihrer Müh; nur ich allein

      Bereitete mich vor zum Doppelkampfe

      Der Wanderschaft sowohl als auch des Mitleids,

      Den die Erinn'rung, die nicht irrt, nun melde.

      Jetzt, Musen, helft mir, hilf erhabner Geist,

      Gedächtnis, das verzeichnet, was ich schaute,

      Hier möge sich dein Adel offenbaren!

      O Dichter, hub ich an, der du mich leitest,

      Erwäge meine Kraft, ob sie auch hinreicht,

      Eh du mich wagen läßt die kühne Wandrung.

      Zwar sagst du, daß des Silvius frommer Vater,

      Verweslich noch zur wandellosen Welt

      Gepilgert sei mit seinem Erdenleibe;

      Doch, wenn der Feind des Bösen, in Erwägung

      Der Zukunft, die sich an Aeneas knüpfte,

      Des wer und was, ihm solche Gunst gewährte,

      Kann tiefer Denkende das nicht befremden,

      Weil er erkoren war im Empyreum

      Zum Vater Rom's und seines hohen Weltreich's.

      Denn beides war, die Wahrheit zu bekennen,

      Vorherbestimmt zum gottgeweihten Orte,

      Wo der Nachfolger Petri seinen Sitz hat.

      Auf jener Wanderung, die du ihm nachrühmst,

      Vernahm

Скачать книгу