Das Dorf Band 7. Karl Olsberg
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Читать онлайн книгу Das Dorf Band 7 - Karl Olsberg страница 6
„Primo!“, sagt Kolle, als dieser seinen Freund in der Bibliothek besucht, wo Lausius und Kolles Vater in einer Ecke sitzen und über irgendwelche alten Schriften diskutieren. „Was machst du denn hier? Solltest du nicht auf Nano aufpassen?“
„Den hab ich für einen Augenblick bei Asimov gelassen. Ich brauch‘ mal ‘ne Pause!“
„Meinst du, das ist eine gute Idee?“, fragt Kolle skeptisch. „Weiß Golina davon?“
„Nein. Aber sie hat mir gesagt, ich soll mir nicht immer um alles Gedanken machen und nicht ständig glauben, ich sei für das Abwenden aller Gefahren allein zuständig. Also mache ich jetzt nur, was sie von mir wollte.“
„Wie du meinst.“
Die beiden unterhalten sich angeregt über die Abenteuer, die sie gemeinsam bestanden haben. Dabei vergisst Primo völlig die Zeit.
„Weißt du noch, wie wir den Zombie-Pigmen Fuß-Ei beigebracht haben?“, fragt Primo gerade, als plötzlich ein schriller Schrei durch das ganze Dorf gellt: „Was zum Nether machst du da mit Nano?!?“
Erschrocken rennt Primo aus der Bibliothek. Was er sieht, lässt ihn vor Schreck erstarren: Asimov, der Golem, schleudert seinen Sohn hoch durch die Luft wie einen angreifenden Nachtwandler! Wie ein Stein fällt der Junge jedes Mal herab, nur um im nächsten Augenblick erneut emporgeschleudert zu werden, höher als die Spitze des Kirchturms.
„Um Notchs Willen, Asimov!“, brüllt Primo. „Hör sofort damit auf!“ Er rennt zu dem Golem und Golina, die mit verschränkten Armen und zornrotem Kopf vor Asimov steht.
Der Golem fängt den kleinen Körper auf und setzt ihn sanft auf den Boden. Für eine Sekunde befürchtet Primo, die grobe Behandlung könnte seinem Sohn geschadet haben. Doch Nano scheint es gut zu gehen. Anstatt zu seinen Eltern zu laufen, versucht er, wieder auf die Arme des Golems zu klettern.
„Nommal! Nommal!“, ruft er und gluckst vor Begeisterung. „Nano Gogo pielen! Nommal!“
„Kannst du mir vielleicht erklären, wieso der Golem unseren Sohn in der Luft herumwirft wie einen Schädel bei eurem dämlichen Fußdingsda?“, sagt Golina. Ihre Augen scheinen vor Zorn Funken zu sprühen.
„Ich ... äh, also ... ich dachte ... eigentlich sollte Asimov bloß ganz kurz auf ihn aufpassen.“
„Aha. Soweit ich mich erinnere, hatten wir ausgemacht, dass du auf Nano aufpasst und nicht Asimov!“
„Ja, schon, aber ... aber ich dachte ...“, stammelt Primo kleinlaut. Er versucht, Golinas Zorn von sich abzulenken. „Ich hatte dir doch klar gesagt, du sollst vorsichtig sein, Asimov!“, schimpft er. „Du solltest aufpassen, dass er nicht in die Schlucht fällt. Ich habe nichts davon gesagt, dass du ihn durch die Luft schleudern sollst.“
„Aber es hat ihm doch Spaß gemacht!“, sagt Asimov mit beleidigter Stimme. „Und wenn ich ihn in der Luft herumwerfe, kann ich am besten aufpassen, dass er nirgendwo reinfällt.“
„Nie wieder näherst du dich meinem Kind, hörst du?“, ruft Golina. „Nie wieder, du Grobian!“ Dann dreht sie sich um und zeigt auf Primo. „Wir beide sprechen uns noch!“ Damit stapft sie wütend nach Hause, den weinenden Nano hinter sich herziehend.
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