Der königliche Oberfliegenfänger und andere Geschichten. Helmut Höfling

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Der königliche Oberfliegenfänger und andere Geschichten - Helmut Höfling

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werde ich auch“ versicherte der Frosch, „wenn du, mein König, mich lässt.“

      Wie zur Abwehr hob da der König beide Arme. „Nein, nein, nur das nicht, sonst werde ich nächstens noch von zwei Seiten mit Fliegenklatschen geprügelt.“

      „Quak-quak, ich brauche keine Fliegenklatsche“, erklärte der Frosch. „Ich fange die Biester alle mit meinem Maul.“

      „Maulheld!“, zischte da der königliche Fliegenfänger ihm entgegen.

      Der König aber war ganz Ohr. „Ist das wahr, Frosch?“

      „Wir können es ja mal versuchen.“

      „Ja“, nickte der König, „da drüben schwirrt gerade eine Fliege.“

      „Quak-quak, pass auf, ein Sprung und schwapp! hab ich sie schon.“

      Ein Frosch braucht keine Fliegenklatsche

      Ja, der Frosch hatte nicht zu viel versprochen. Während der königliche Fliegenfänger immer erst warten musste, bis sich die Fliegen irgendwo hingesetzt hatten, konnte der Frosch sie sogar in der Luft schnappen. Dabei zerbrach er weder Vasen, noch brachte er dem König neue blauen Flecken bei, und dass darüber Seine Majestät heilfroh war, kann sich wohl jeder denken.

      Es war aber auch ein ganze besonderer Frosch, sozusagen der Meister aller Meister im Fliegenfangen. Während die Frösche normalerweise unbeweglich auf der Lauer liegen und dann plötzlich, wenn eine Fliege oder ein anderes Insekt in der Nähe krabbelt, ihre lange Zunge blitzartig vorschnellen lassen, um die Beute mit der klebrigen Spitze zu fangen, konnte unser Frosch dabei noch hochspringen und die Plagegeister sogar im Flug erwischen.

      So blieb es denn auch nicht aus, dass der königliche Fliegenfänger seines Postens enthoben wurde und der Frosch an seine Stelle trat. Der Frosch wurde sogar zum „Königlichen Oberfliegenfänger“ ernannt.

      Das wurmte natürlich den bisherigen Fliegenfänger, besonders auch deswegen, weil er den Frosch von vorn und hinten zu bedienen hatte. Er war sozusagen der Leibdiener des neuen königlichen Oberfliegenfängers geworden und musste den dicken Frosch immer auf einem Seidenkissen hinter dem König hertragen und mit kühlendem Wasser besprühen, wenn es zu heiß war.

      So sann der Diener darüber nach, wie er den Frosch verdrängen und seinen alten Posten wiederbekommen könne. Er hatte schon bald spitz, dass der Frosch von dem vielen Fliegenfressen dicker und dicker wurde, und um diesen Vorgang zu beschleunigen, ging er hin, fing mit der Hand Fliegen und fütterte damit heimlich den königlichen Oberfliegenfänger. Der ließ sich das gern gefallen, denn für ihn war es doch bequemer, auf dem Seidenkissen zu liegen und sich die Braten ins Maul stopfen zu lassen als selbst danach zu springen.

      Bald war der Frosch so fett, dass er sich kaum noch bewegen konnte, was auch die Fliegen merkten, die nun ihm und dem König frech um die Nase schwirrten.

      „Weiß der Himmel, wo all die Fliegen herkommen“, wunderte sich der König. „Früher hat es hier doch nicht so viele gegeben wie in letzter Zeit.“

      „Da habe auch ich sie gefangen, Majestät“, erklärte sein Diener, der abgesetzte königliche Fliegenfänger.

      „Ja, ja, und jetzt fängt der Frosch sie.“

      „Wenn er sie überhaupt fängt“, fügte der Diener vielsagend hinzu.

      „Was heißt das?“

      „Er ist so fett geworden, dass er sich nicht mehr bewegen kann.“

      „Ja, ja“, bestätigte der König, „das ist mir auch schon aufgefallen, dass er sogar nicht mehr nach den Fliegen springt.“

      Bei diesen Worten witterte der Diener Morgenluft. „Als ich noch königlicher Fliegenfänger war“, begann er, die günstige Gelegenheit beim Schopf fassend, „da gab es noch nicht mal halb so viele Fliegen, und es würde wieder so sein, wenn du, mein erhabener König, mich erneut in meine alten Rechte einsetztest,“

      „Hm“, brummte der König, und an den Denkerfalten auf seiner Stirn merkte man, dass er hin und her überlegte. „Warum nicht?“, sagte er schließlich.

      Vor Freude machte der Diener einen Sprung in die Luft. „Danke, Majestät, danke!“, jauchzte er. „Ich hole gleich meine Fliegenklatsche - und pitsch-patsch-putsch! schlage ich die Fliegen futsch.“

      „Halt, halt!“, rief da der König. „Von deiner Fliegenklatsche habe ich kein Wort gesagt.“

      „Aber, Majestät!“ Der Diener stand da wie belämmert. Eben noch hatte er sich gefühlt wie im siebten Himmel und jetzt wie vor den Kopf gestoßen.

      „Glaubst du, ich möchte wieder von oben bis unten blaue Flecken kriegen?“

      „Aber wie soll ich denn sonst die Fliegen fangen?“, fragte der Diener.

      „Mit dem Mund“, lautete die Antwort des Königs, „genau wie der Frosch.“

      Na, da hättet ihr mal den Diener sehen sollen, wie er über die Tische und Stühle hopste und mit offenem Mund nach den Fliegen schnappte, ohne auch nur eine einzige zu erwischen. Als Leibdiener des Frosches hatte er doch ein bequemeres Leben geführt, und so war er heilfroh, als der Frosch bald wieder abnahm und selbst nach Fliegen schnappte. Gern verzichtete er auf seinen Posten als königlicher Fliegenfänger und diente künftig dem königlichen Oberfliegenfänger als oberfliegenfängerischer Leibdiener.

      Und der König war’s zufrieden.

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