Rollenspiele. Arik Steen

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Rollenspiele - Arik Steen

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war sie vor allem auch bei den Sommertouristen.

      Karl hatte sich mit dem Taxi nach Weissach fahren lassen. Normalerweise hatte die Familie einen Chauffeur. Doch auch ihm war der Urlaub gegönnt.

      Die Musik war dezent, so dass man sich noch gut unterhalten konnte. Karl trank in aller Ruhe seinen Wodka. Eigentlich war er reiner Whiskey-Trinker. Sobald er auf Wodka umstieg, war seine Absichten mehr als deutlich: eine Frau klarmachen. Denn durch die Reinheit des Wodkas roch man den Alkohol nur äußerst gering und man ersparte sich die typische Alkoholfahne, die durch die Abbauprodukte vor allem von schwefelhaltigen Komponenten entstand. Wodka kam nun mal dem reinen Gemisch von Wasser und Ethylalkohol am Nächsten. Und er roch deshalb kaum.

      Der Freiherr von Sylvenstahl schaute sich um. Es waren immer ein paar hübsche Mädchen hier. Vielleicht war es ihm vergönnt, die eine oder andere mit nach Hause zu nehmen. Zwar waren die meisten Frauen deutlich jünger als er, das war für ihn aber das kleinste Hindernis.

      Besonders interessant fand Karl vier recht junge Damen, die an einem der Tische saßen und Cocktails tranken.

      Der Freiherr von Sylvenstahl war nicht dafür bekannt, besonders schüchtern zu sein. Seinem Vater, dem Baron, war das oftmals ein Dorn im Auge. Karl war ein Schwerenöter und so ganz anders als sein Bruder Jonathan, der eher der typische erfolgreiche Geschäftsmann und Familienvater war.

      Karl ging zu den Damen und stellte sich vor: „Ich bin Karl. Woher kommt ihr Hübschen denn?“

      Es kam häufiger vor, dass die Damenwelt durchaus ablehnend reagierte, wenn sie so von der Seite angesprochen wurden. In diesem Fall war das jedoch keineswegs. Auch wenn die jungen Frauen eher skeptisch wirkten, so schienen sie doch interessiert an einem Gespräch.

      „Wir sind aus Ostdeutschland!“, meinte die Nina, sie war groß, schlank und hatte kürzeres braunes Haar: „Genauer gesagt aus Dresden!“

      „Eine schöne Stadt!“, meinte Karl: „Ich war dort in der Offiziersausbildung!“

      „Tatsächlich?“, fragte Nina: „Cool!“

      „Ist so ein Pflichtprogramm gewesen!“, meinte Karl: „Nichts Bedeutendes. Es war nicht mein Traum Offizier zu werden!“

      „Wieso Pflicht?“, fragte nun Jane. Sie war nicht ganz so schlank wie ihre Freundin und schien auch etwas mehr Vorbau zu haben. Ihre Haare waren dunkelbraun und zu zwei Zöpfen zusammengebunden.

      „Mein Vater wollte das so“, erklärte Karl: „damit in der Familie ausgebildete Offiziere sind!“

      „Wie altmodisch ist das denn?“ grinste Nina.

      „Nun ja, ich komme aus einer Adelsfamilie. Da ticken die Uhren etwas anders.“

      „Ernsthaft?“, fragte Jala. Sie war dunkelhäutig, hatte ein markantes Gesicht und schönes schwarzes lockiges Haar.

      „Ja, ernsthaft!“, meinte Karl.

      Nina seufzte: „Jala ist ganz hin und weg von dieser Burg Sylvenstahl! Wir mussten sogar die teure Gondel nutzen, um sie uns anzuschauen.“

      „So Burgen gibt es bei uns nicht!“, meinte Jala. Sie hatte wenig Verständnis für ihre Freundin, die ihr Interesse am Mittelalter so gar nicht teilen konnte.

      „Wo ist bei uns?“, fragte Karl.

      „Sie kommt aus Ghana!“, sagte Nina.

      Karl lachte: „Kann sie nicht für sich sprechen?“

      „Sorry!“, grinste Nina.

      „Ja, ich bin aus Ghana!“, meinte nun auch die afrikanische junge Dame.

      „Und dir gefällt also Sylvenstahl?“

      „Aber hallo!“, meinte Jala: „Solche alten Gemäuer sind einfach cool!“

      „Ich wohne auf Sylvenstahl!“, erklärte Karl: „Das trifft sich also gut!“

      „Ernsthaft?“, fragte Jala: „Wie cool ist das denn?“

      „Und das sollen wir dir glauben?“, fragte Nina: „Ja ne, ist klar.“

      Karl holte seine Visitenkarte und legte sie auf den Tisch.

      Nina nahm sie und las vor: „Karl von Sylvenstahl“

      „Wie geil!“, meinte Jala und nahm Nina die Karte weg: „Darf ich die behalten?“

      „Sicher!“, sagte Karl.

      „Lädst du uns mal auf die Burg ein?“, fragte Jala.

      Karl grinste: „Warum nicht? Wir könnten Spaß haben …“

      „Soll das jetzt ein unmoralisches Angebot sein?“, fragte Jane mit den dunkelbraunen Zöpfen.

      „Wenn du das so sehen willst!“, grinste er: „Was macht ihr eigentlich hier?“

      „Wir sind Studentinnen!“, sagte Nina: „Wir studieren an der Hochschule für Schauspielkunst in Dresden!“

      „Tatsächlich? Also, ihr wollt alle Schauspielerinnen werden?“, fragte Karl.

      „Ja!“, antwortete Jala.

      „Das ist ja mal ein Ziel“, erwiderte der Freiherr von Sylvenstahl und schaute dann Alina an. Sie hatte bisher noch nichts gesagt: „Was ist mit dir? Du auch?“

      Sie nickte: „Ja!“

      „Sie ist ein wenig schüchtern!“, grinste Jane.

      „Gar nicht!“, schimpfte Alina. Sie hatte blondes langes Haar.

      „Was ist jetzt mit dem unmoralischen Angebot?“, fragte Nina.

      „Wie lange seid ihr noch hier?“

      „Noch bis Samstag!“, meinte Jala und trank von ihrem Cocktail.

      „Ihr wollt doch Schauspielerinnen werden!“, sagte Karl: „Wie wäre es mit einem Spiel?“

      „Einem Spiel?“, fragte Nina irritiert: „Was für ein Spiel?“

      „Ihr verbringt bis Samstag auf der Burg Sylvenstahl. Jeden Tag präsentiert eine von euch einen mittelalterlichen Charakter!“

      Jane schaute ihn an: „Charakter? Okay, und die wären?“

      „Das könnt ihr euch selbst überlegen“, sagte er: „Ich gebe euch jedem ein Budget. Ihr kauft euch entsprechend was sexy ein und bringt euer Kostüm mit auf die Burg.

      „Habe ich richtig gehört? Sexy?“, fragte Jane.

      „Ja natürlich!“, sagte Karl lachend: „Es soll doch auch mir Spaß machen!“

      „Aber es geht nicht um Sex, oder so?“, fragte Alina.

      „Keine Ahnung, sag du es mir!“ grinste er.

      Sie

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