Treffen Mit Nibiru. Danilo Clementoni
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Die beiden Offiziere beantworteten den GruÃ, betraten den Raum und versuchten dabei, ihre Schmerzen, die sich langsam wieder bemerkbar machten, zu unterdrücken.
«Sergeant» sagte der Magere streng. «Wir haben hier den schriftlichen Befehl von Colonel Hudson, der uns befähigt, General Campbell abzuholen» und er übergab den gelben Umschlag.
Der groÃe Sergeant öffnete ihn und las eine Weile den Inhalt des Schreibens. Dann fixierte er mit seinen dunklen und eindringlichen Augen die des Colonels und sagte «Das muss ich überprüfen.»
«Machen sie das» antwortete der Offizier mit aller Ruhe.
Der groÃe Mann zog aus einer Schublade des Schreibtisches ein anderes Blatt und verglich es aufmerksam mit dem das er in der Hand hielt. Dann schaute er nochmals zum Colonel und sagte, ohne irgendeine Emotion zu zeigen «Die Unterschrift stimmt überein. Sie haben nichts dagegen, wenn ich ihn anrufe?»
«Das ist ihr Pflicht. Bitte beeilen sie sich aber. Wir haben schon zu viel Zeit verloren» antwortete der magere Colonel und tat so, als würde er die Geduld verlieren.
Keinesfalls eingeschüchtert steckte der Sergeant seine Hand in die Tasche der Uniform und zog sein Handy heraus. Er wählte eine Nummer und wartete.
Die beiden Offiziere hielten die Luft an, bis der Soldat, nachdem er eine Taste des Geräts gedrückt hatte, lakonisch sagte «Nicht erreichbar.»
«Also Sergeant, wollen wir uns beeilen?» sagte der Offizier mit einem strengeren Ton als vorher. «Wir können hier nicht die ganze Nacht verbringen.»
«Hol den General» befahl der groÃe Sergeant einem der Soldaten, die die beiden Offiziere begleitet hatten.
Nach einigen Minuten erschein ein komplett glatzköpfiger Mann mit Schnurrbart, grauen Augenbrauen und verschlagenen Augen auf der Türschwelle im Rücken des Sergeanten. Er trug eine Uniform mit den Graden eines Generals, aber auf der rechten Schulter fehlte einer der vier Sterne. Er war gefesselt und hinter ihm hielt ihn ein Soldat im Visier.
Als er die beiden sah, triumphierte der General für einen Augenblick, aber da er ihren Plan vermutete, blieb er still und machte das traurigste Gesicht, das ihm möglich war.
«Danke Soldat» sagte der Colonel, während er seine Beretta M9 aus dem Halfter zog. «Jetzt nehmen wir diesen Schweinehund in Empfang.»
Sternenschiff Theos â Der Plan
«Ist es nicht aufregend, dass wir beide die Erde retten werden, mein Schatz?» sagte Elisa, während sie den Colonel bei der Hand nahm und mit den verliebten Augen eines Kätzchens ansah.
«âMein Schatzâ? Meinst du nicht, dass du etwas zu schnell bist?» antwortete Jack verlegen.
Elisa reagierte enttäuscht und erst als der Colonel sie sanft anlächelte und ihr die Wange streichelte, hatte sie verstanden, dass er sie auf den Arm genommen hatte. «Gemeiner Hund. Mach nie wieder so einen Scherz mit mir, sonst zeig ichâs dir» und schlug mit beiden Händen auf seine Brust.
«Ganz ruhig» flüsterte Jack ihr zu, während er sie sanft an sich drückte. «Ok, es war ein dummes Spiel. Ich machâs nicht nochmal.»
Diese plötzliche Umarmung hatte auf Elisa eine beruhigende und entspannende Wirkung. Sie spürte, wie all die Spannung, die sich bis jetzt angesammelt hatte, wie Schnee in der Sonne dahinschmolz. Nach all dem, was in den letzten Stunden passiert war, hatte sie genau dies gebraucht. Sie entschied sich, sich in seinen Armen zu verlieren, schloss langsam die Augen, legte ihren Kopf auf seine muskulöse Brust und lieà sich komplett fallen.
In der Zwischenzeit hatte sich Azakis in die zu enge Kabine des H^COM begeben und wartete, dass auf dem holographischen Visor die Antwort auf seine Kommunikationsanfrage ankam.
Von der Mitte des Bildschirms gingen eine Reihe mehrfarbiger Wellen aus und erzeugten einen ähnlichen Effekt wie ein Stein, der in das ruhige Wasser eines Teichs geworfen wird. Plötzlich verschwanden die Wellen langsam und auf dem Bild erschien das ausgezehrte und durch die Jahre gezeichnete Gesicht seines vorgesetzten Ãltesten.
«Azakis» der Mann lächelte leicht, während er langsam die knochige Hand zum Gruà hob. «Was kann dieser arme Alte für dich tun?»
«Wir haben den beiden Erdbewohnern die Wahrheit gesagt.»
«Das war sehr gewagt» kommentierte der Ãlteste, und rieb sich das Kinn zwischen Zeigefinger und Daumen. «Wie haben sie es aufgenommen?»
«Sagen wir, dass sie nach der zu erwartenden anfänglichen Verwunderung ganz gut reagiert haben.» Azakis machte eine kurze Pause und sagte dann mit sehr viel ernsterer Miene «Wir haben ihnen vorgeschlagen, den Superflüssigkeits-Torus zu benutzen.»
«Den Torus?» rief sein Gesprächspartner, der so ruckartig aufstand, dass ein Knabe neidisch hätte werden können. «Er wurde doch noch gar nicht komplett getestet. Du erinnerst dich doch daran, was das letzte Mal passiert ist oder nicht? Mit dem Gerät könnten wir eine unkontrollierbare Gravitations-Fluktuation erzeugen und dann besteht auch noch das Risiko, dass sogar ein Mini-Schwarzes Loch entsteht.»
«Ich weiÃ, ich weiû antwortete Azakis unterdrückt. «Ich glaube aber, dass wir keine Alternativen haben. Wenn wir dieses Mal keine drastischen Mittel anwenden, könnte der Vorbeiflug des Kodon für die Erdbewohner fatal sein.»
«Wie sieht dein Plan aus?»
«Die Ãberkreuzung der Orbits der beiden Planeten erfolgt in etwa sieben Tagen. Du müsstest den Torus vorbereiten lassen und mindestens einen Tag vorher hierherbringen lassen.»
«Das ist nicht viel Zeit und das weiÃt du.»
«Du musst mir etwas Spielraum für die Positionierung, die Konfiguration und die Aktivierung lassen.»
«Ich habe ein schlechtes Vorgefühl» sagte der Ãlteste während er mit einer Hand durch das spärliche Haar strich.
«Petri ist bei mir. Es wird alles gut gehen.»
«Ihr seid zwei fähige Jungs und ich habe keine Zweifel, aber bitte geht sehr vorsichtig vor. Das Gerät könnte sich in eine tödliche Waffe verwandeln.»
«Tu alles, damit wir es rechtzeitig bekommen und um den Rest kümmern wir uns. Mach dir keine Sorgen.»
«In Ordnung. Ich kontaktiere dich, sobald alles bereit ist. Viel Glück.»
Das Gesicht des Vorgesetzten verschwand vom Bildschirm, der wieder dieselben mehrfarbigen Wellen zeigte, wie vorher.
Azakis erhob sich langsam aus dem unbequemen Sessel und stand eine Weile mit auf der engen Konsole aufgestützten Händen. Tausend Gedanken gingen durch seinen Kopf und