Правовые основы исламской модели экономики и банковского дела 2-е изд., испр. и доп. Учебное пособие для вузов. Булат Дамирович Нуриев
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„Sie könnten sich noch heute Abend in eine Maschine setzen und nach Hamburg fliegen oder nach Paris – am Geld soll’s nicht scheitern.“
„Wat lassen Se denn springen?“
Die Gier nach leicht verdientem Geld war also doch stärker als die Angst; ich hatte richtig kalkuliert.
„Tausend.“
„Soll det ’n Witz sein?“ Er lachte laut auf, wodurch sich seine Nervosität merklich verringerte.
„Anderthalb!“
„Nee, mein Leben is ma mehr wert!“
„Gut, lassen wir’s! Ziegenhals wird ja bald zur Polizei gehen, und dann werden die Beamten den Mörder über kurz oder lang von sich aus finden ...“ Ich machte Anstalten, mich zu erheben.
„Momentchen mal!“ Ruhlsdorf war sichtlich erschrocken. „So war det nich jemeint!“
„Zweitausend – das ist mein letztes Wort!“
„Hm ... Plus Hin- und Rückflug nach Paris.“ Seine Augen leuchteten auf. „Sajen wa: zwofünf ...?“
„Okay!“ Ich bemühte mich um ein Pokergesicht und zog das Geld aus der Brieftasche, um es ihm in einem günstigen Augenblick hinüberzuschieben. Ich hatte mir vorsorglich 4000 Mark eingesteckt, konnte also durchaus zufrieden sein. „Also, wer ist es ...?“
Ruhlsdorf ließ das Geld in seine Hosentasche gleiten, seine Züge konnte man nur als verklärt bezeichnen. „Er war ’n paar Monate in Tunesien, oder ’n paar Wochen jedenfalls ...“ Hier stockte er, denn offenbar hatte er eine panische Angst davor, den Namen des Mörders auszusprechen.
„Soll ich mir vielleicht alle Leute ansehen, die in letzter Zeit in Tunesien waren?“ Ich verlor allmählich die Geduld.
Ruhlsdorf sah sich schnell nach allen Seiten um, dann flüsterte er: „Prötzel ...!“
„Aha ...“ Ich nickte befriedigt; an Prötzel hatte ich selber schon gedacht. Nur ... „Und was ist mit dem Alibi von seiner Mutter?“
„Die is nich jut uff’n zu sprechen, wo er mit ’ner verdammt teuren Nutte nach Tunesien jemacht hat und sie liegt krank zu Hause im Bette.“
„Aha ...“
Hier, sehn Se mal, det issa!“ Ruhlsdorf zeigte mir eine überbelichtete Farbfotografie, auf der ein untersetzter Mann neben einer Blondine kniete, die in neckischer Absicht Sand auf die wichtigste Stelle ihres Bikinis rinnen ließ.
„Sehr schön!“
„Der wird sich wundan!“
Damit war meine Mission in der Heißen Ecke beendet, und ich konnte die mir verbleibende Zeit damit vertun, mit Ruhlsdorf über die diversen Kriminalserien der ARD und des ZDF zu plaudern. Wir knobelten noch ein Weilchen um die nächsten Lagen, tranken sie aus und gaben uns als zwei harmlose Zecher.
Gegen zwanzig Uhr dreißig verließ ich dann das rauchige Lokal, das sich langsam mit lärmenden Jugendlichen und zwielichtigen Gestalten zu füllen begann. Richtig beschwingt war ich, denn meine Rechnung war aufgegangen.
Als ich die braune Holztür hinter mir zugezogen hatte und mich umdrehte, um nach einer Taxe Ausschau zu halten, lief ich einem gedrungenen jungen Mann in einer schwarzen Lederjacke in die Arme.
Es war Karl-Heinz Prötzel.
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