Leni Behrendt Box 1 – Liebesroman. Leni Behrendt

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Leni Behrendt Box 1 – Liebesroman - Leni Behrendt Leni Behrendt

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wegen Geburtstag und einjährigem Hochzeitstag.«

      »Davor bin ich ja gerade ausgerückt«, lachte Edzard. »In den Wirbel gerate ich noch früh genug hinein. Außerdem ist es nicht viel mehr als sechs Uhr, wo zum mindesten die Damen noch im tiefen Schlummer liegen dürften.«

      Das stimmte, bis auf Doro. Die lag wach und machte sich das Herz mit schmerzlichen Grübeleien schwer.

      Edzard hatte sie gestern behandelt, als wäre sie einfach Luft. Woher sollte sie da wohl den Mut nehmen, sich ihm zu nähern und ihm ein bittendes Wort zu sagen, wie Jo es verlangte? Ja, wenn sie dabei so handeln dürfte, wie ihr ums Herz war – aber das durfte sie nicht – sie mußte ihr Herz doch hüten.

      Nicht weinen, nur nicht weinen. Tränen hinterließen Spuren, und ein verweintes Geburtstagskind hätte Bestürzung hervorgerufen – wenigstens bei den Eltern und Schwiegereltern, die ja von dem gestrigen, für Doro so blamablen Vorfall nichts wußten.

      Sie horchte auf und lauschte dann mit angehaltenem Atem der Stimme, die so tief schwingen konnte wie eine Glocke und auch wiederum so hart und ehern, als wenn Stahl auf Eisen schlägt. Ganz deutlich hörte sie durch die weit geöffnete Altantür, was diese fast einmalige Stimme sprach: »Natürlich rote Rosen, Kerbel – die müssen’s ja wohl heute sein. Ganz recht, einundzwanzig Stück…«

      Das galt dem Gärtner – und das andere, in lachender Frage Gestellte, der Jo: »Nanu, Frau Baronin, so früh schon auf den Beinchen? Was sagt denn die Schönheit dazu?«

      Die lachenden Stimmen verloren sich – und Doro tat das Herz bitter weh. Wenn Edzard doch auch mit ihr so lustig sprechen würde. Aber dann klang seine Stimme entweder gelassen – oder ironisch – oder gar so eiskalt wie gestern. Und da sollte sie ihr Herz nicht vor ihm hüten…?

      Nein, sie hielt es nicht mehr länger im Bett aus. Also sprang sie auf, huschte ins Badezimmer, duschte fast kalt und ging dann ins Ankleidezimmer, um nach passender Garderobe zu suchen. Aber wer die Wahl hat, der hat nun einmal die Qual, aus der die eintretende Zofe sie dann erlöste.

      »Guten Morgen, Frau Gräfin«, grüßte sie erschrocken. »Ist es denn schon so spät?«

      »Nicht später als sonst, Tina. Ich bin heute nur früher aufgestanden.«

      »Ich weiß, wegen des Geburtstages«, strahlte die adrette Kleine jetzt. »Darf ich Frau Gräfin Glück wünschen – so ganz doll viel Glück?«

      »Herzlichen Dank, Tina. Glück kann man immer gebrauchen. Und nun machen Sie mich mal recht schön.«

      »Als ob die Frau Gräfin das nicht sowieso ist«, tat Tina nonchalant ab. »So eine schöne und süße Herrin wie ich hat keine andere Zofe.«

      »Ist doch nur gut, daß Sie für mich eingebildet sind«, lachte Doro so köstlich jungfrisch und froh, daß Tina sie ganz verklärt ansah.

      Und dieses goldige Lachen hörten noch drei andere Menschen. Es flatterte durch das geöffnete Fenster zu ihnen hin, die auf der Terrasse saßen und rasch noch ein kleines Frühstück nahmen. Denn man konnte nicht wissen, wann das festliche steigen würde.

      »Na also«, meinte der Baron, der Gattin dabei einen verschmitzten Blick zuwerfend. »Unser Vöglein zwitschert ja schon wieder munter, nicht wahr, Herr Graf?«

      »Na, ist doch bloß gut, daß Sie diesmal nicht ein Pferd als Vergleich stellten«, war die lachende Erwiderung. »Dann hätten Sie nämlich wiehern sagen müssen.«

      »Siehst du, da hast’s…«, wollte Jo sich ausschütten vor Lachen über des Eheherrn verdutztes Gesicht. »Ja, ja, mein Lieber, wer den Schaden hat…«

      »Dem tut der Spott nicht weh«, trat der Hausherr hinzu. »So eine lustige Gesellschaft laß ich mir am frühen Morgen schon gefallen. Gefrühstückt wird hier? Großartig! Da halte ich vor Begeisterung mit.«

      »Nur nicht so laut, Herr Graf«, warnte Jo. »Sonst hört das noch unser geliebter kleiner Vielfraß und erscheint ganz unprogrammäßig verfrüht.«

      »Man ja nicht«, schmunzelte Bertram. »Dann wären die beiden Mamachen kreuzunglücklich, die mit so viel Liebe den Gabentisch aufbauen.«

      »Ist Ruth denn schon hier?«

      »Jawohl, mein Sohn. Georg und Jörn müssen Handlanger spielen, während es mir gelang, auszukneifen.«

      Und dann sahen sie mal erst verblüfft auf Doro, die plötzlich dastand. Und dann brach stürmische Heiterkeit los, die noch zunahm, als Bertie trocken bemerkte:

      »Also doch das Festprogramm verpatzt. Kriech bloß untern Tisch, Dörth.«

      »Warum denn?«

      »Damit deine beiden Mamachen und das eine Papachen keinen Schlaganfall kriegen, wenn sie dich hier sehen. Du sollst nämlich mit Trompetenstoß geweckt werden, geschmückt…«

      »Wie ein Galapferdchen zum Parademarsch.«

      »Also, Graf Edzard, das ist ja nun nicht nett von Ihnen. Und Sie habe ich bisher für einen seriösen Menschen gehalten. Na ja – und da haben wir die Bescherung.«

      Damit meinte er die beiden Damen, die auf die Terrasse traten und die entzückende junge Gräfin anstarrten wie etwas Grausiges. Mamachen Ruth erholte sich zuerst von ihrem Schreck.

      »Aber Dörth, mein Liebes, wie kannst du nur«, sagte sie kläglich. »Du hast uns unser ganzes Programm verpatzt. Warum lacht ihr denn so unbändig! Ich komme mir ganz dumm vor.«

      »Laß gut sein, Utichen«, tröstete Bertram. »Es ist eben eine ganz übermütige Bande. Und nun unser Geburtstagskind einmal da ist, wollen wir auch ohne den geplanten Klimbim mit der Gratulationscour beginnen.«

      »Aber vor dem Geburtstagstisch«, verlangte Ruth energisch, was dann auch geschah. Doro wanderte von einem Arm in den andern, selbst der Baron drückte sie väterlich ans Herz. Nur Edzard nicht. Der ließ es bei einem Handkuß bewenden, was in dem Trubel nicht weiter auffiel.

      Der Tisch war so mit Geschenken belegt, daß Doro gar nicht wußte, was sie zuerst anschauen sollte. Und die meisten Gaben von den Eltern. Unter anderm eine wunderbare Festtoilette mit allem Drum und Dran, welche das Geburtstagskind heute abend tragen sollte.

      »Freust du dich auch wirklich dar­über, mein Liebes?« fragte Ruth schon zum drittenmal. »Ich habe mir bei der Auswahl so große Mühe gegeben.«

      »Und hast wirklich gut gewählt, Ma. Ich danke dir von ganzem Herzen.«

      Und dann hielt der Bruder ihr ein Bild unter die Nase.

      »Sieh dir mal Edzard an, ist der nicht prima?« fragte er stolz. »Ich knipste ihn heimlich, als er dich mal ganz besonders verliebt ansah.«

      Da lachten sie alle – und Doro atmete auf. Um den Gatten nicht ansehen zu müssen, kramte sie in ihren Geschenken, die alle mit Liebe gewählt waren. Und doch ging ihr Blick immer wieder zu dem Rosenstrauß hin, der ihr wie ein flammender Liebesgruß entgegenleuchtete. Es war die einzige Gabe des Gatten.

      Als man dann später am festlich gedeckten Frühstückstisch saß, wollte Papa Sander eine schwungvolle Rede halten, doch man winkte von allen Seiten ab.

      »Aber ich muß ihr doch sagen,

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