Man liebt nur, was einen in Freiheit setzt!. Фридрих Шиллер
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An Ferdinand Huber, Mannheim 25. März 1785
Das ist also vermutlich der letzte Brief, den ich Ihnen von Mannheim aus schreibe. [...]
Ich bin Willens, bei meinem neuen Etablissement in Leipzig einem Fehler zuvorzukommen, der mir in Mannheim bisher sehr viel Unannehmlichkeit machte. Es ist dieser, meine eigne Ökonomie nicht mehr zu führen, und auch nicht mehr allein zu wohnen. Das erste ist schlechterdings meine Sache nicht – es kostet mich weniger Mühe, eine ganze Verschwörung und Staatsaktion durchzuführen, als meine Wirtschaft; und Poesie, wissen Sie selbst, ist nirgends gefährlicher, als bei ökonomischen Rechnungen. Meine Seele wird geteilt, beunruhigt; ich stürze aus meinen idealistischen Welten, sobald mich ein zerrissner Strumpf an die wirkliche mahnt. Fürs andere brauch ich zu meiner geheimern Glückseligkeit einen rechten wahren Herzensfreund, der mir stets an der Hand ist, wie ein Engel, dem ich meine aufkeimenden Ideen und Empfindungen in der Geburt mitteilen kann, nicht aber durch Briefe, oder lange Besuche erst zutragen muß. Schon der nichtsbedeutende Umstand, daß ich, wenn dieser Freund außer meinen 4 Pfählen wohnt, die Straße passieren muß, ihn zu erreichen, daß ich mich umkleiden muß und dergleichen, tödet den Genuß des Augenblicks, und die Gedankenreihe kann zerrissen sein, bis ich ihn habe. Sehen Sie mein Bester, das sind nur Kleinigkeiten, aber Kleinigkeiten tragen oft die schwerste Gewichte im Verlauf unsers Lebens. Ich kenne mich besser, als vielleicht tausend andrer Mütter Söhne sich kennen, ich weiß wie viel, und oft wie wenig ich brauche, um ganz glücklich zu sein.
Untertänigstes Promemoria an die Konsistorial- Rat Körnersche weibliche Waschdeputation
Eingereicht von Einem niedergeschlagenen Trauerspieldichter in Loschwitz
Dumm ist mein Kopf, und schwer wie Blei,
Die Tabaksdose ledig,
Mein Magen leer, der Himmel sei
Dem Trauerspiel gnädig!
Ich kratze mit dem Federkiel
Auf den gewalkten Lumpen;
Wer kann Empfindung, wer Gefühl
Aus hohlem Herzen pumpen.
Feu’r soll ich gießen auf’s Papier
Mit angefrornem Finger –
O Phöbus, hassest Du Geschmier,
So wärm’ auch Deinen Jünger.
Die Wäsche klatscht vor meiner Tür,
Es plärrt die Küchenzofe,
Und mich – mich ruft das Flügeltier
Nach König Philipps Hofe.
Ich steige mutig auf das Roß,
In wenigen Sekunden
Seh’ ich Madrid; am Königsschloß
Hab’ ich es angebunden.
Ich eile durch die Galerie,
Und siehe da – belausche
Die junge Fürstin Eboli
Im süßen Liebesrausche.
Jetzt sinkt sie an des Prinzen Brust
Mit wonnevollem Schauer,
In ihren Augen Götterlust,
Doch in den seinen Trauer.
Schon ruft das schöne Weib Triumph,
Schön hör’ ich – – Tod und Hölle!
Was hör’ ich? – einen nassen Strumpf
Geworfen in die Welle.
Und weg ist Traum und Feerei!
Prinzessin, Gott befohlen!
Der Teufel soll die Dichterei
Beim Hemdenwaschen holen.
Gegeben in unserer jammervollen Lage,
unweit dem Keller.
Friedrich Schiller,
Haus- und Wirtschaftsdichter.
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