Om mani padme hum. Wilhelm Filchner

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Om mani padme hum - Wilhelm Filchner Edition Erdmann

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13.Verlust der Karawane. Nach Dsundja

       14.In und um Dsundja

       15.Durch das Räubergebiet

       16.Zum Dri-tschü

       17.Tibetische Vorposten. Über den Dang-la

       18.Das Verhör

       19.Nach Nga-tschu-ka befohlen

       20.Botschaft vom Dalai-Lama

       21.Aufregende Verhandlungen

       22.Nga-tschu-ka

       23.Der Freiheit entgegen

       24.Westmarsch. Im Schnee versunken

       25.Harte Tage

       26.Nach Tschang-ling-körr

       27.Hinüber zum Selling-tso

       28.Eine kritische Nacht. Schen-tsa-Dsong

       29.Im Gebiet der großen Seen

       30.Auf Sven Hedins Spuren

       31.Auf neuen Wegen zum Teri-nam-tso

       32.Nach Se-li-pu

       33.Unter Räubern

       34.Im Quellgebiet des Indus

       35.In Eilmärschen nach Gartok

       36.Bange Stunden. In Leh

       37.Kaschmir. Srinagar. Am Ziel

       38.Über den Himalaja heimwärts

       Mein Dank

       Literaturverzeichnis

       Register

      EINLEITUNG

      Ende des 19. Jahrhunderts konnte sich noch niemand vorstellen, dass Wilhelm Filchner einmal als Forschungsreisender bekannt würde, dessen Routenaufnahmen und erdmagnetische Vermessung einen bedeutenden Beitrag für die Erschließung noch weitgehend unbekannter Regionen Innerasiens lieferten. Wilhelm, der am 13. September 1877 in München auf die Welt kam, verlor im Alter von vier Jahren seinen Vater Eduard Filchner, einen Mitgründer des Bayerischen Roten Kreuzes. Nachdem sich der Halbwaise in der Schule als ausgesprochener Lausbub erwies und nicht mehr zu bändigen war, wurde Onkel Tambosi aus Südtirol zum Vormund des nunmehr zehnjährigen Knaben bestellt. Der schickte ihn zunächst in ein Pensionat und anschließend in das Bayerische Kadettenkorps. Diese Institution war dem Realgymnasium gleichgestellt und zeichnete sich durch eine straffe Erziehung aus. In dieser Zeit kümmerten sich Thomas Knorr, ein anderer Onkel und Inhaber der Münchner Neuesten Nachrichten (seit 1945 Süddeutsche Zeitung), und dessen Freund und Mitinhaber Georg Hirth um den Jungen. Damals waren das Knorrsche und das Hirthsche Haus beliebte Treffpunkte des Münchner Künstlerlebens, sodass Filchner schon früh mit den renommiertesten Kunstmalern wie Lenbach und Stuck in engen persönlichen Kontakt kam. Obwohl er sich für die Malerei begeisterte und ihm ein unverkennbares Talent attestiert wurde, folgte Filchner dem Wunsch seines Vormunds und schloss als Fünfzehnjähriger mit seinen künstlerischen Ambitionen vollständig ab. Stattdessen konzentrierte er sich nunmehr ganz auf die Militärlaufbahn. Mit dem Reifezeugnis des Kadettenkorps trat er in die Kriegsschule ein, wurde dem 1. bayerischen Infanterieregiment »König« zugeteilt und sechs Monate später zum Degenfähnrich befördert.

      Neben dem Militärdrill gab es in München auch angenehme Zeiten, insbesondere den Fasching in der sechswöchigen Fastenzeit zwischen Heilige Drei Könige und Aschermittwoch. Da ging man verkleidet auf äußerst vergnügliche Tanzveranstaltungen in Bierhallen, Hotels oder Kunstmuseen. Auf einem solchen Münchner Faschingsball lernte er die russische Pianistin Pia Müller kennen, die ihn einlud, sie daheim im Kirchspieldorf Poelwe bei Dorpat (heute: Tartu) in Estland für ein Studium der russischen Sprache zu besuchen. Daraufhin belegte er in der Kriegsschule prompt einen Grundkurs in Russisch. Tatsächlich bekam er dann einige Wochen Urlaub, um in der russischen Ostseeprovinz seine Sprachkenntnisse zu vertiefen. Die Gelegenheit nutzend dehnte er seine Reise über St. Petersburg, Moskau, Nishni-Nowgorod, Kasan und die Wolga abwärts bis nach Samara aus. In Sewastopol auf der Krim war seine Reisekasse soweit reduziert, dass er über Konstantinopel (heute: Istanbul), Sofia, Belgrad und Warschau nach Berlin zurückkehren musste, wo er schließlich völlig mittellos ankam. Das während der Reise erlebte »sorgenarme Landfahrerleben« gefiel Filchner so gut, dass er künftig immer ausgedehntere Reisen unternehmen würde. Die damit verbundene Geldknappheit sollte ihn meistens dabei begleiten.

      Die Lektüre der damals aktuellen Schrift von Graf Yorck von Wartenburg über »Rußlands Vordringen in Asien« anlässlich der Besetzung des japanischen Port Arthur im Gelben Meer und der Einrichtung eines Marinestützpunktes im Nordwestpazifik fesselten sein Interesse, sodass er sich ebenfalls auf eigene Kosten nach Osten wenden wollte. Als ihm im Jahr 1900 ein neuer Urlaub auf drei Monate gewährt wurde, nahm er sich die Überquerung des Pamirs bis zur russisch-indischen Grenze zum Ziel.

      Im Alter von 23 Jahren brach er mit dreihundert Mark und Empfehlungsbriefen des russischen Gesandten an den russischen Kriegsminister zum »Dach der Welt« nach Zentralasien auf, das Sven Hedin im Reisebericht über seine erste Expedition (1893–1897) so plastisch beschrieben hatte. 1899 war Hedin zu seiner zweiten Expedition nach Zentralasien aufgebrochen.

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