Die großen Western 197. Howard Duff
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Читать онлайн книгу Die großen Western 197 - Howard Duff страница 7
Seit zweieinhalb Stunden ist Corgan sicher, daß er die Kutsche einholen wird. Er kann kaum mehr als vierhundert Yards hinter ihr sein.
Rechts von Corgan zieht sich, nur im Ansatz zu erkennen, ein sanfter, buschbestandener Hang hoch. Die Büsche nehmen dem heranfegenden Schnee die Gewalt. Die Spur wird nun so deutlich, daß Corgan keine Mühe mehr hat, sie auszumachen.
»Alle Teufel«, sagt Corgan heiser, »das ist ein Blizzard. Es kann Tage dauern. Der alte Brendan hockt sicher auf dem Bock und hat sich ausgerechnet, daß er auf die Ostroute muß. Es sind noch elf Meilen bis zur Carmichel Creek Station. Und weiter wird Brendan auch nicht mehr kommen. Er scheint das zu wissen. Der Alte hat mehr Erfahrung als ein Dutzend anderer Fahrer.«
Corgan kennt Brendan seit mehr als neun Jahren. Damals ist Brendan schon im nördlichen Colorado für die Wells Fargo gefahren.
»Sie werden die Hölle in der Kutsche auszuhalten haben«, brummt Corgan, als der Wind nachläßt. »Rechts ist nicht viel mehr als eine dunkle Wand zu erkennen. Dort müssen Bäume sein, an denen sich der Sturm bricht. Owens hat mir gesagt, daß Turner sich bei ihm nach Marcia O’Hare erkundigt hätte. Es muß diese Marcia O’Hare sein, die Kim Turner irgendeinen Hinweis gegeben hat. Warum, zum Teufel, hätte sich Kim sonst nach ihr so genau erkundigt? Owens behauptet, Turner hätte nie von einem anderen Girl geredet oder sei jemals mit einem anderen gesehen worden. Das Girl sitzt in der Kutsche und will zu ihrer Ranch zurück. Verdammt seltsame Sache, daß der Bruder in der Stadt einen Saloon hat, statt sich um die Ranch zu kümmern. Nun gut, in fünf Minuten habe ich die Kutsche eingeholt.«
In dem langgezogenen Heulen des Sturmes hört Corgan drei, vier krachende Schläge. Es ist, als brächen irgendwo vor Corgan einige dicke, gefrorene Äste mit einem Knall durch. Und doch ist Corgan plötzlich sicher, daß es Schüsse sind, als das Echo nachrollt.
Im nächsten Augenblick drückt Corgan seinem schon ermüdeten Pferd die Hacken ein. Er treibt es an, aber das Pferd wird kaum schneller. Corgan reitet vielleicht hundert Yards, als er wieder Schüsse hört.
Corgan sieht plötzlich vor sich neben den Radfurchen Hufeindrücke. Sie kommen von rechts den Hang herunter, der als dunkle Wand nun naherückt. Hier sind zwei Pferde gegangen und haben sich hinter die Kutsche gesetzt.
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