Toni der Hüttenwirt 248 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt 248 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt

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      In der nächsten halbe Stunde waren sie beschäftigt. Sie trugen die Eimer und die Körbe zu Tonis Geländewagen.

      Toni wollte gerade einsteigen, als ein lautes Brummen durch die Luft schallte. Sie sahen in den Himmel.

      »Was ist das?«, fragte Toni.

      »Das ist ein Traghubschrauber«, erklärte ihm Liesel. »Das ist das neuste Freizeitvergnügen einiger Yuppies aus München. So wie es Ultraleichtflugzeuge gibt, gibt es diese Kleinsthubschrauber.«

      »Interessant! Der fliegt ziemlich niedrig.«

      »Schaut aus, als wollte er auf der Wiese neben der Scheune landen. Um Himmels willen!« Liesel lief los. »Dort laufen die Hühner herum.«

      Toni rannte ihr nach.

      Der kleine bunte Hubschrauber landete auf der Wiese neben der Scheune. Die Hühner flatterten aufgeregt herum.

      Der Pilot stieg aus. Liesel ging auf ihn zu. Sie stemmte die Arme in die Seite und stellte sich vor ihn.

      »Hören Sie, das hier ist eine landwirtschaftlich genutzte Fläche und kein Flugplatz. Ich hoffe, Sie haben eine gute Erklärung«, brüllte Liesel.

      »Liesel, beruhige dich!«, sprach Toni beschwichtigend auf sie ein. »Vielleicht ging es nicht anders. Frag doch erst einmal, ob es eine Notlandung war.«

      »Okay, war es eine Notlandung? Ist mit dem Ding etwas nicht in Ordnung? Es wird doch hoffentlich nicht in Flammen aufgehen?«

      Der Mann nahm den Helm und die getönte Schutzbrille ab. Er fuhr sich mit der Hand durch das kurze, etwas lockige Haar und lächelte.

      Liesel verstummte. Sie starrte ihn an. Solch strahlend blaue Augen hatte sie noch nie gesehen.

      Als er sah, wie verlegen sie war, streckte er ihr die Hand entgegen.

      »Guten Tag, ich bin Felix Klein! Es war nicht unbedingt eine Notlandung. Ich hörte nur plötzlich ein irritierendes Nebengeräusch. Da hielt ich es für sicherer, sofort zu landen. Es tut mir leid, dass ich die Hühner erschreckt habe.«

      Liesel nahm seine Hand. Sie fühlte sich wunderbar an. Sie war warm und groß. Liesels Hand versank ganz darin. Es war ein unglaublich gutes Gefühl. Dieser Händedruck, der kräftig und gleichzeitig sanft war, raubte ihr fast die Sinne.

      »Grüß Gott!«, brachte sie gerade noch heraus. Dann fing sie sich wieder. »Liesel Schreiber! Entschuldigen Sie, dass ich etwas barsch war. Besser eine Notlandung, als ein Absturz.«

      »Das sage ich mir auch. Schließlich hat die Luft keine Balken.«

      Liesel war immer noch verlegen. Sie ließ seine Hand los.

      »Nach dem Schrecken solltest du einen Obstler anbieten, Liesel«, bemerkte Toni.

      »Darf ich vorstellten, Toni von der Berghütte.«

      »Freut mich!«, sagte Felix und gab Toni die Hand.

      Toni hatte sofort erkannt, dass es knisterte zwischen den beiden. Sie schauten sich sehr interessiert an. Liesel belauerte den Piloten wie ein wildes Tier die Beute, bevor es zuschlug.

      »Ich muss leider gehen. Vielen Dank für das Gemüse!«, sagte Toni. Er verabschiedete sich und ging davon.

      Liesel schob sich eine Strähne ihres kinnlangen blonden Haares hinter das Ohr.

      »Einen Obstler würde ich nicht ablehnen«, sagte der Pilot.

      Liesel errötete. »Meinetwegen! Kommen Sie mit, Herr Klein!«

      »Felix, bitte! Und darf ich Liesel sagen?«

      »Wenn es denn sein muss«, brummte Liesel. Sie hatte die Kontrolle über ihre Gefühle wiedererlangt.

      Liesel drehte sich um und ging in Richtung Haus. Felix folgte ihr.

      Neben der Haustür stand eine Bank.

      »Hier kannst du warten, Felix«, sagte Liesel und verschwand im Haus.

      Felix schaute sich um. Der alte Bauernhof gefiel ihm. Es dauerte nicht lange, dann kam Liesel mit einem Obstler. Sie reichte ihm das Glas.

      »Danke!«, sagte er. »Trinkst du nicht mit? Also, ich brauche schon jemand zum Anstoßen.«

      Liesel seufzte. Sie hatte schlechte Laune. Der Bursche ist ganz schön forsch, dachte sie. Sie gab ihm die Schuld an ihrer Verwirrung. Er brachte sie durcheinander. In ihrem Kopf drehte sich alles, und ihr Herz klopfte so stark wie nach einem Dauerlauf. Dabei war ihr klar, dass er die Ursache war, und das ärgerte sie. Sie wollte keine Gefühle haben. Sie wollte nicht den Kopf verlieren. Sie hatte sich tausendmal geschworen, dass sie den nächsten Mann einer gründlichen Prüfung unterziehen wollte, bevor sie ihr Herz verschenkte. Aber dieser Vorsatz war nicht so leicht durchzuführen.

      »Für mich ist es noch zu früh. Ich habe noch nicht gefrühstückt.«

      Felix setzte sich auf die Bank. Er stellte das Glas neben sich und sah sie an.

      »Das ist ein gutes Argument. Also, ich warte hier, bis du gefrühstückt hast.«

      »Das ist Nötigung«, schimpfte Liesel.

      »Bist du Juristin?«

      »Nein!«

      Er lächelte sie an. »Ich hätte dich gefragt, ob ich auf deiner Wiese landen kann. Aber das war nicht möglich.«

      »Ist schon gut, ich bin kein Unmensch«, sagte Liesel. Sie ärgerte sich über sich selbst. Wieder strich sie verlegen eine Haarsträhne hinter das Ohr. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie so unfreundlich war. Das Gefühl in ihrem Herzen verleitete sie dazu, etwas zu fragen, ohne sich vorher über die Folgen Gedanken zu machen.

      »Unter dem Baum dort drüben steht ein Tisch«, sagte sie. »Hast du schon gefrühstückt?«

      »Ich hatte einen Becher Kaffee, bevor ich startete. Ich wollte nur schnell einen Rundflug machen, um zu sehen, ob die Maschine in Ordnung ist. Das wollte ich schon gestern tun. Aber da hat es nur geregnet.«

      »Gut, ich lade dich zum Frühstück ein. Setz dich drüben hin!«

      »Danke, aber ich kann helfen, den Tisch zu decken. Dann musst du nicht so oft hin und her laufen.«

      »Ich stelle mir die Sachen auf die Fensterbank des Küchenfensters, dann spare ich Wege.«

      »Praktische Idee! Dann machen wir es so! Ich warte hier auf dem Hof. Du reichst mir die Sachen aus dem Fenster und ich decke den Tisch.«

      Liesel war erstaunt. »Okay!«, sagte sie und verschwand im Haus.

      Felix schaute durch das offene Fenster. »Du hast eine schöne Küche. Sie ist richtig gemütlich, mit den schönen alten Möbeln. Gefällt mir! Das wirkt richtig heimelig.«

      »Das ist nicht meine Küche«, rief Liesel laut, während sie die Kaffeemaschine bediente.

      »Nicht

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