FreiWillig - Folge 1. Lilly M. Beck
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FREIWILLIG
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Grand Hotel Fick
Lilly M. Beck
Artcover: Giada Armani
Copyright: BERLINABLE UG
Berlinable lädt dich ein, alle deine Ängste hinter dir zu lassen und in eine Welt einzutauchen, in der Sex der Schlüssel zur Selbstbestimmung ist.
Unsere Mission: Die Welt verändern - Seele für Seele.
Akzeptieren Menschen ihre eigene Sexualität, formen sie eine tolerantere Gesellschaft.
Worte der Inspiration, des Mutes, der Veränderung.
Öffne deinen Geist und befreie deine tiefsten Begierden.
Von realen Ereignissen inspiriert.
Alle Rechte vorbehalten. Es ist nicht erlaubt, die Inhalte dieses eBooks ohne die ausdrückliche Genehmigung durch den Verlag zu kopieren, weiter zu verbreiten öffentlich vorzutragen oder anderweitig zu publizieren. Änderungen, Satzfehler und Rechtschreibfehler vorbehalten. Die Handlung und die handelnden Personen dieses Buchs sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.
Grand Hotel Fick
Aufgeregt bin ich. Sehr. Wegen diesem Gefühl, etwas Verbotenes zu tun. Ich meine, man müsse mir ansehen, was ich im Schilde führe. Aber nichts. Keiner kümmert sich um mich. Niemand starrt mich an oder zeigt mit dem Finger auf mich. Dabei bin ich gerade dabei, etwas für mich sehr Mutiges zu tun. Ich kümmere mich heute Nacht nur um mich, meine Sehnsüchte und Bedürfnisse. Heimlich. Nehme eine kleine Auszeit, von Verpflichtungen und gesellschaftlichen Normen. Es geht nur um mich und mein Glück. Großes bedeutungsschwangeres Wort. Glück. Aber genau so ist es. Ich fühle mich mir gegenüber verpflichtet, dafür zu sorgen, dass meine Seele weniger heftig schreit (und ich dafür umso lauter, wenns gut wird mit dir heute…).
Der Kellner stellt meine Bestellung vor mich hin und ich bin froh, endlich etwas von dem Drink nehmen zu können. Gönne mir gierig einen großen Schluck. Perfekt. Der tut mir gut. Ich muss grinsen. Komme mir vor, wie ein Teenie, beim ersten Date mit dem Schwarm. Nur, dass man sich in den 90ern nicht gleich in Hotelbars verabredet hat, um direkt weiter gehen zu können. Also ich habe das nicht. Zu schade. Ich glaube, etwas mehr Nervenkitzel würde jedem gut tun, egal ob Mann, ob Frau. Sich was trauen und danach ein Geheimnis bewahren oder nur mit ganz besonderen Menschen zu teilen, schafft einen unglaublichen Raum an innerer Freiheit und Verbundenheit. Und das kann nun wirklich jeder heutzutage mehr als gut gebrauchen. Ich jedenfalls bin sehr offen für neue Erfahrungen…
Ich schaue mich in Ruhe in der Bar um. Die Einrichtung ist modern, aber sehr gemütlich. Es gibt sogar so etwas wie Liegewiesen. Wie ungewöhnlich. Das habe ich in Deutschland noch nie gesehen und spricht einfach für die lockere Atmosphäre dieser Stadt. Ich muss grinsen. Für mich ist das trotzdem nichts. Ich stelle mir vor, wie ich da sitze, dich beeindrucken will, aber gar keine lässige Position finde, meinen Drink zu nehmen. Oder diesen evtl. sogar in einer unbedachten Bewegung dir oder mir überkippe. So tun zu müssen, als würde ich dir zuhören, aber in Gedanken permanent abgelenkt zu sein, weil ich mich frage, wie das wohl gerade alles auf dich wirkt. Den Bauch einziehen und besonders sexy wirken und das alles gleichzeitig, nö, das ist mir alles zu anstrengend. So date ich nicht. Deswegen habe ich das große Sofa ausgesucht und mich da platziert. Strategisch auch prima, denn so kann ich sehen, wann du ankommst.
Ich betrachte gerade zur Beruhigung, wie sich das Licht in den Kristallen der sonst sehr schmucklos gestalteten Deckenleuchte bricht und spüre dann auch schon mein Handy in meinem Schoß vibrieren.
Wie begrüßen wir uns eigentlich? fragst du im Chat. Und ich antworte in Flirtlaune. Na auf den Mund. Ich bin total nervös und kann es gleichzeitig nicht erwarten, dich endlich zu sehen. Erst seit wenigen Wochen haben wir Kontakt. Unglaublich das alles. Und nur wegen eines jahrealtem Notizblattes.
Habe es zufällig wieder in die Finger bekommen und mich beim Lesen deiner E-Mail-Adresse sofort an den zurückliegenden Chat mit dir erinnert. Es ist Jahre her und war in der Mittagspause. Als verruchte Sekretärin habe ich mich ausgegeben und du daraufhin als eloquenter und sexy Chef. Ich grinse breiter beim Gedanken an das virtuelle Rollenspiel. Absolutes Klischee und doch so HEISS. Wir hatten Spaß. Eine Menge sogar. So viel, dass ich deine E-Mail-Adresse von Dir für eine Wiederholung bekam, aber mich dann doch nie gemeldet habe. Ich weiß nicht einmal genau, warum. Du hast mich so feucht gemacht damals und das nur durch Sprache und dein Kopfkino. Wahrscheinlich war es zu gut. Unsere Momente fast perfekt. So ist das im Virtuellen und will man sich den Zauber nehmen, indem man es in die Realität zerrt? Eindeutig nein.
Und nun höre ich auf mein Bauchgefühl, meine Intuition und sitze hier. Nur ein paar Wochen nachdem ich dich, aus einer Laune und Neugierde heraus, doch angeschrieben habe - und gebe heute deine Frau. Du bist geschäftlich in der Stadt und ich werde die Nacht bei dir verbringen. Das alleine ist total verrückt. Du bist mir quasi fremd und ich extra für dich angereist. Aber dieses Gefühl, das du mir gibst, kann ich gar nicht beschreiben oder fassen, ich weiss nur eins. Ich will dich live. Ich nehme noch einen Schluck aus dem Cocktailglas. Da brummt mein Handy: Babe, mein Herz schlägt mir bis zum Hals.
Ich lächle.
Dass du das vor mir eingestehst, macht dich extrem sexy für mich. Du überraschst mich mit deiner Art und wie du in mich zu schauen vermagst. Schon seit den ersten Momenten nach meiner ersten e-Mail. Du bist weltmännisch, oft abgeklärt und gelegentlich auch hart in deinen Ansichten, doch dann bist du wieder so humorvoll und leicht, unschuldig und naiv, wie ein Schuljunge und einfach generell lieb. Ein guter Mensch. Ich fühlte mich gleich wohl mit dir, sonst würde ich das hier auch nicht machen. Aus anfänglichen E-Mails wurde schnell wieder Chatten und darauf folgten sogar Telefonate. Nun fast täglich. Und nicht nur verrucht. Sondern fast schon freundschaftlich. Ich weiß, dass du gerade Vater geworden bist. Glücklich verheiratet. Welche Probleme es in deiner Firma gibt. Kenne Deine Ängste ... Für mich ist das sehr besonders, was mich total anturnt. Vertrauen. Dieses einzigartige Bündnis. Ich weiss, andere hätten nach der Info mit dem Ring und dem Baby garantiert den Kontakt abgebrochen, aber für mich spielt das gerade gar keine Rolle. Zwischen uns zählen gerade ganz andere Dinge. Du tust mir unglaublich gut. Schenkst mir Aufmerksamkeit und hörst dir meine Sorgen an und was mich zur Zeit bewegt. Manchmal ist es einfacher mit einem Außenstehenden sprechen zu können. So habe ich dir von meinem Erlebten erzählen können, über meine Beziehung, meine Sehnsüchte und habe nun gar keine Bedenken, einen wundervollen Abend und diese Nacht mit einem tollen Mann zu verbringen. So oder so.
Ich bin total gespannt auf Dich. Antworte dir. Wo bist Du? Mach Dir keine Sorgen. Es wird wundervoll. Ich küsse deine Aufregung einfach weg.
In diesem Moment ertönt ein leises Signal und es öffnet sich der Aufzug. Ich sehe, wie du an der Bar nach mir fragst und ihm dein Handy hin hältst. „Meine Frau erwartet mich? Tolles Lächeln, circa so groß?“. Der Kellner erkennt mich auf dem Foto, hat das Tablett voll und zeigt dir einfach nur die Richtung. Gut so. Mir rutscht das Herz, in mein nicht vorhandenes Höschen und ich will mit Dir alleine sein. So, Pokerface. Ich werde dir sicher nicht zeigen, dass du gerade für schwache Knie sorgst. Du trägst von deinem Geschäftstermin noch den Anzug und gefällst mir sehr. Wow, du siehst verdammt gut aus.
Ich stehe auf und komme dir entgegen. Wir begrüßen uns. Authentisch. Wie ein Ehepaar eben. Du zwinkerst mich an und lässt in