Entspannt Mutter sein. Annemarie Pfeifer
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In einer deutschen Studie wurden mehr als 2000 deutsche Eltern nach ihrem Ergehen befragt. Die Resultate machen betroffen: Nach der Geburt des ersten Kindes erlebten 70 Prozent der Eltern eine Verringerung ihrer Lebensqualität, bei mehr als einem Drittel der Eltern sackte der auf einer Skala von 0 (völlig unzufrieden) bis 10 (völlig zufrieden) ermittelte Wert um 2 oder mehr Punkte ab. Die Stimmung liegt damit sogar tiefer als der Durchschnittswert, der bei Schicksalsschlägen wie dem Tod des Partners ermittelt wurde.12
Stimmungstiefs gehören zum Muttersein. Behalten Sie jedoch diese negativen Empfindungen bitte nicht für sich. Viele Mütter machen gute Erfahrungen, wenn sie ihren Frust mit ihren Freundinnen teilen. Es ist äußerst erleichternd, wenn man merkt, dass es den anderen ähnlich ergeht. Denn dann kann man gemeinsam überlegen, wie man die Probleme angehen kann. Und manchmal hilft es ganz einfach, wenn jemand nur mal verständnisvoll zuhört.
Schaden negative Gefühle den Kindern?
Wird man schuldig, wenn man nicht immer ausgeglichen und fröhlich ist, und schadet man den Kindern damit? Nein, denn Gefühle sind ein Ausdruck unserer Befindlichkeit und nicht zwingend mit falschen Handlungen verknüpft. Wie ein Barometer zeigen sie die Wetterlage in der Familie an. Da gibt es sonnige Aufhellungen, aber auch Gewitter und Sturm.
Auch Jesus zeigte Gefühle: Freude, wenn er sah, wie jemand Gottes Wort aufnahm; Mitleid und Trauer, wenn er mit leidenden Menschen zusammentraf; Ärger, als seine Jünger Kinder wegschicken wollten; Zorn, als er die lärmenden Händler aus dem Tempel vertrieb, aber auch Angst, als er im Garten Gethsemane auf die Häscher der Priester wartete. Gefühle werden in der Bibel nicht verdrängt, sondern dürfen frei geäußert werden – auch vor Gott. Jesus liebt uns nicht nur, wenn es uns gut geht, sondern auch in Zeiten der Müdigkeit und des Versagens.
Kinder wachsen an den positiven und negativen Gefühlsäußerungen ihrer Mutter. Schon 1992 kamen die Autoren einer amerikanischen Studie, welche die Folgen von mütterlichen Gefühlsausbrüchen untersuchte, zu folgendem Schluss: „Mütter, die ihre negativen Emotionen erklärten, hatten Kinder, die beziehungsfähiger und sozialer waren.“13 Die Schweizer Psychologin Irene Rohrer führte diesen Gedanken 2012, also zwanzig Jahre später, in einem Onlineartikel weiter aus: „Je authentischer die Eltern im Umgang mit ihren Gefühlen sind, desto besser geht es den Kindern. Die Eltern werden dadurch auch berechenbarer. Es ist nicht sinnvoll und zudem nicht möglich, die Kinder vor den Gefühlen der Eltern zu schützen, denn die Kinder spüren genau, wenn etwas nicht stimmt. Und wenn nicht darüber gesprochen wird, verunsichert dies das Kind stark […] Ehrlichkeit ist die Grundlage für eine gesunde Entwicklung des Selbstwerts.“14
Die Psychologin warnt allerdings davor, dauernd alle Gefühle vor dem Kind auszubreiten. Dies könne das Kind überfordern. Besser sei es, im Rahmen einer sogenannten selektiven Authentizität Gefühle zu zeigen – nach dem Motto: Nicht alles, was echt ist, will ich sagen, doch was ich sage, soll echt sein.
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