Todeswunsch (Blutsbündnis-Serie Buch 12). Amy Blankenship

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Todeswunsch (Blutsbündnis-Serie Buch 12) - Amy Blankenship

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kann nicht glauben, dass Opa dich dazu animieren würde, etwas so Gefährliches zu tun.“

      „Wie, glaubst du, ist er überhaupt erst in dieses Geschäft eingestiegen?“, fragte Lacey mit einem scheuen Lächeln.

      „Ich habe nur Gerüchte gehört“, flüsterte Gypsy mehr als nur ein wenig überrascht über dieses Geständnis. Einige der wichtigsten Leute bei den Versteigerungen im Untergrund hatten ihr in den letzten Jahren einzelne Hinweise gegeben. Sie hatte immer nur höflich genickt und gelächelt und die Gerüchte dann schnell vergessen, weil sie nicht darüber nachdenken wollte.

      Sie seufzte, als sie zugab: „Ich habe sie nie ernst genommen, dachte immer, dass sie mich nur ärgern wollten, weil ich oft Dinge bekam, die sie selbst haben wollten.“

      „Sie hatten jedes Recht, eifersüchtig zu sein. Opa war in seiner Jugend einer der besten Diebe und er hat es in jener Zeit geschafft, eine Menge sehr wertvoller Dinge zu bekommen“, erklärte Lacey stolz.

      „Seine Spezialität waren übernatürliche Gegenstände… alte Zauberbücher, Zeitschriften, Gemälde und verschiedenste Zauberutensilien. Die Gerüchte im Untergrund behaupten, dass er tatsächlich den Heiligen Gral gefunden hat, aber dann vor dem Mann versteckt hat, der ihn dafür angeheuert hatte. Ich bezweifle, dass er ihn wirklich hat, aber das Gerücht hält sich hartnäckig und lässt den Mythos um Opa nur noch wachsen.“

      Gypsy runzelte die Stirn. „Wie hat er es geschafft, so lange am Leben zu bleiben, wenn er so gefährliche Dinge gestohlen hat?“

      Lacey zuckte die Schulter. „Wer weiß? Opa hat sich eine Menge Feinde gemacht, ehe er sich aus seinem Lieblingshobby zurückgezogen hat. Niemand konnte je beweisen, dass er es war, weil er die Diebeskunst wie kein anderer beherrschte. Eine der ersten Sachen, die er gestohlen hat, war ein Tarnschild, der ihn völlig unauffindbar machte. Der beste Schutz gegen die meisten der Feinde, die ihn verdächtigten, war die Tatsache, dass eine Menge der Dinge, von denen sie dachten, dass er sie gestohlen hatte, mächtig genug waren, um sie gegen sie zu verwenden, sollten sie ihn angreifen.“

      „Ein Tarnschild“, wiederholte Gypsy mit großen Augen. „Wie der Umhang, der Harry Potter unsichtbar macht?“

      „Ich weiß es nicht… ich habe ihn nie gesehen, weil er verschwunden ist, bevor wir beide geboren wurden“, antwortete Lacey. „Ich schätze, jemand anders war ein noch besserer Dieb als Opa.“

      „Kein Wunder, dass alles, was von der Familie noch übrig ist, aus der Stadt weggezogen ist, und uns davor gewarnt hat, in Opas Nähe zu bleiben. Ich dachte, das war nur, weil sie meinten, dass er verrückt war, weil er an übernatürliche Dinge glaubte, und einen Laden wie diesen hatte.“ Gypsy schüttelte ihren Kopf, als sie an all die Male dachte, wo sie ihn verteidigt hatte. Doch sie würde das nicht bereuen. Sie hatte ihn geliebt, und das war alles, was für sie zählte.

      „Oh nein“, widersprach Lacey. „Die Familie hatte keine Ahnung. Er wollte es so. Er hat sich in ihrer Gegenwart absichtlich immer merkwürdig benommen… damit sie dachten, dass er verrückt war, und sich von ihm fernhalten würden. Er wollte niemanden von ihnen in Gefahr bringen, falls jemand es auf ihn abgesehen hatte.“

      Laceys Gesicht wurde traurig, als sie daran dachte, wie sie damals bei Opa eingezogen war… genau hier in diesem Laden. Als sie neun Jahre alt gewesen war, waren ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen und ihr Großvater war wenige Stunden später gekommen, um das Sorgerecht für sie zu beanspruchen. Er wusste nicht, ob der Unfall wirklich ein Unfall gewesen war oder nicht und teilte diese geheime Sorge später mit ihr, als sie die Wahrheit über ihn erfuhr.

      Es war die Theorie, dass ihre Eltern im Streit um irgendein paranormales Spielzeug ermordet worden waren, die schließlich dazu geführt hatte, dass sie Rache an allen, die irgendwelche paranormalen Gegenstände besaßen, üben wollte, in der Hoffnung, dass sie denjenigen treffen würde, der sie umgebracht hatte. Doch sie hatte nie irgendwelche Hinweise darauf erhalten, sondern war stattdessen süchtig geworden nach dem Adrenalin, das mit ihrer Arbeit kam. Das… und die Bezahlung war auch nicht schlecht.

      „Es war meine Idee gewesen, seine Arbeit zu übernehmen, und er war von Anfang an dagegen gewesen“, erinnerte sie sich. „Aber nach einer Weile gab er nach, weil ich begann, alleine auf Diebeszüge zu gehen, und dabei darauf achtete, dass er mich erwischte, sodass er keine Wahl hatte, als mich zu lehren, wie man unbemerkt aus- und einbrechen konnte. Es war nie seine Idee gewesen, ich habe ihn indirekt dazu gezwungen. Es war die einzige Möglichkeit, zu verhindern, dass ich alleine und unerfahren loszog und dabei letztendlich sterben würde.“

      „Ich verstehe.“ Gypsy schüttelte ihren Kopf über ihre teuflische Cousine und hatte fast Mitleid mit ihrem Großvater. „Armer Opa, er hatte keine Wahl.“

      „Nun ja… mein letzter Auftrag ist mir ein wenig über den Kopf gewachsen“, gab Lacey zu. „Es war meine Schuld, Opa hätte sich keine Vorwürfe machen sollen. Er wusste, dass ich dickköpfig war, und er hatte getan, was er konnte.“

      „Oh nein“, flüsterte Gypsy und verzog das Gesicht. „Du warst über ein Jahr lang verschwunden. Was ist dir wirklich passiert?“ Sie hob ihre Hand und berührte mit ihrem Daumen Laceys Wange, wischte ein wenig Schmutz dort weg. „Bist du deshalb wie ein Straßenjunge verkleidet und schleichst dich hier ein? Läufst du vor etwas weg… oder vor jemandem?“

      „Beides irgendwie, fürchte ich. Ich sollte eigentlich überhaupt nicht hier sein, und je weniger du darüber weißt, was vor sich geht, umso besser.“ Sie schielte hinüber zur Tür, wusste, dass sie dem Vorbild ihres Großvaters folgen und ihre Familie beschützen sollte, indem sie Abstand hielt. „Ich wollte eigentlich hier wieder verschwinden, bevor jemand bemerkt, dass ich überhaupt hier war, aber dein Wachhund musste natürlich all meine Pläne durchkreuzen.“

      Gypsy bemerkte, wie Lacey zu zappeln begann und sehnsüchtig Richtung Tür schielte, als wollte sie weggehen. Nachdem sie wollte, dass sie blieb, sagte Gypsy schnell: „Es gibt da eine Klausel in Opas Testament… er hat die Hoffnung nie aufgegeben, dass du nach Hause kommst.“

      Lacey lächelte liebevoll. „Er hat sich immer um uns gekümmert.“

      Gypsy nickte ernst. „Ja, das hat er, deshalb hat er dir den halben Laden vermacht. Das Hexenbräu gehört halb dir und halb mir. Obwohl du nicht hier warst, habe ich dafür gesorgt, dass sie die Papiere genauso ausstellen, wie Opa es wollte. Wir sind jetzt Geschäftspartnerinnen und wir können den Laden gemeinsam führen, wenn du bleibst.“

      „Ich weiß es nicht“, flüsterte Lacey. Ihre Tage waren gezählt. Selbst wenn sie das Zauberspruchbuch bekommen hätte und die Dämonenmarkierung unwirksam machen könnte… würden sie sie irgendwann doch finden und das wäre ihr Ende. Sie wollte ihre Hand aus der von Gypsy lösen, aber ihre Cousine hielt sie fest. „Du weißt nicht, was du von mir verlangst. Wenn ich hierbleibe… würde ich uns beide in Gefahr bringen… nicht nur mich.“

      „Ich habe jetzt sehr mächtige Freunde und sie können dir helfen… können dich vor was auch immer es ist, vor dem du wegläufst, beschützen“, sagte Gypsy und hob ihr Kinn an. „Nach allem, was hier vorgefallen ist… bin ich ein wenig stärker als früher und ich kann damit umgehen.“

      Lacey schloss ihre Augen und holte tief Luft. Der Laden, den sie immer geliebt hatte, gehörte halb ihr… gesegnet sei Opas Seele. Er hatte immer gesagt, dass sie ihn an sein jüngeres Selbst erinnerte, und letztendlich hatte er einen Stolz für sie entwickelt, anstatt das als negativ zu sehen. Natürlich konnte sie sich auch an seine langen Vorträge erinnern, in denen er sie davor warnte, sich nicht umbringen zu lassen. Ja… wenn er sie jetzt sehen könnte, wären seine ersten Worte: siehst du, habe ich es doch gesagt,

      Gypsy

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