Arabella. Hildegard Maas

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Arabella - Hildegard Maas страница 7

Автор:
Серия:
Издательство:
Arabella - Hildegard Maas

Скачать книгу

war über eine kleine, blaue, sprechende Luftballonschlange. Bei Anastasia war das nicht sonderlich verwunderlich. Anastasia guckte gar nicht auf Äußerlichkeiten und hieß erst mal jeden, so wie er war, willkommen. Wirklich eine schöne und liebevolle Angewohnheit, dachte Theobald, die nur wenige Menschen hatten. Offensichtlich gehörte Markus auch zu diesen Menschen.

      Theobald wollte nun aber schnell wieder nach Hause zu Anastasia und schob den Einkaufswagen zur Kasse. „Hast Du Zimt und Vogelfutter?“, quäkte es genervt aus dem Korb. “Ups, vergessen“, entschuldigte sich Theobald. Er hatte wegen dem Beinahe-Sturz von vorhin Arabella gegenüber doch ein etwas schlechtes Gewissen. „Zimt steht hier im Gewürzregal“, sagte er und griff zielsicher hinein „und Vogelfutter gibt’s in der Getränkeabteilung.“

      „Aha, na dann mal los“, sagte Arabella. Sie hatte sich wieder vollständig erholt und freute sich, dass Anastasias Knie nun doch noch fachmännisch angeguckt werden würde. Das Vogelfutter war nicht in der Getränkeabteilung – was sollte es auch dort – es war natürlich bei der Tiernahrung untergebracht, das fand Theobald dann auch logischer. Es gab aber fünf verschiedene Sorten. Theobald und Arabella standen ratlos vor dem Vogelfutterregal. Theobald holte eine Tüte nach der anderen heraus und gemeinsam lasen sie alles, was auf den Tüten stand. Nachdem sie alles gelesen hatten, waren sie genauso ratlos wie vorher. Da kam eine ältere Dame auf sie zu und blieb vor dem Regal stehen. Sie zog rasch eine Tüte Vogelfutter heraus, nickte Ihnen freundlich zu und wollte wieder gehen.

      „Darf ich sie mal fragen, welches Futter das Beste ist?“

      „Los, frag sie doch“, hatte Arabella ihm nämlich vorher relativ laut zugeflüstert. Theobald gab sich dann schnell einen Ruck, sprach die Frau an, auch um zu verhindern, dass Arabella noch lauter wurde.

      „Oh für welche Vögel brauchen Sie es denn“, fragte die Dame. Theobald und Arabella schauten sich fragend an – was sollte man darauf antworten, Vogel ist Vogel, dachten sie beide.

      „Sind es Vögel draußen, oder haben sie Vögel im Haus“, wollte sie wissen. „Um Gottes willen, nein!“, rief Theobald, „die sind alle draußen! Es ist für meine Oma. Also natürlich nicht für meine Oma“, berichtigte er sich schnell, „sondern für die Vögel im Garten meiner Oma. Sie hat ganz viele Vogelhäuser im Garten und darin sind natürlich auch sehr viele Vögel. Ich nehme für meine Vögel immer das Futter in der blauen Tüte, aber das hat meine Oma nicht so gerne. Sie sagt, das schmeckt ihren Vögeln nicht so gut und sie sagt auch, das hat nicht genug Vitamine.“

      „Aha“, sagte die Dame, „wer ist denn Ihre Oma?“

      „Anastasia“ sagte Theobald.

      „Ach, die gute alte Anastasia“, die Dame wurde nun sehr freundlich und war hocherfreut. „Dann musst Du, Theobald, ihr Enkel sein. Das ist ja toll, dass ich Dich mal kennenlernen darf! Ich habe schon so viel Schönes über Dich gehört. Es heißt, Du kannst die Menschen zum Lachen bringen, und ja, jetzt kann ich mir vorstellen, dass Du das kannst.“ Sie schaute Theobald an und lachte. „Also ich kenne Anastasia schon seit 94 Jahren. Wir haben mal früher zusammen einen Malkurs gemacht. Soweit ich weiß, nimmt sie immer dieses Futter für ihre Vögel. Ja, ja, ich erinnere mich, da ist sie ja ziemlich eigen, was ihre Tiere angeht.“ Sie zeigte auf eine grüne Tüte. „Das ist zwar das teuerste Futter hier, aber die gute Anastasia sagte immer, dass es das Beste ist.“

      „Also gut, dann nehme ich das grüne Futter“, sagte Theobald. Er war froh, dass ihm geholfen wurde. „Oje, jetzt muss ich mich beeilen“, sagte die Dame. „Ich komme demnächst mal bei Anastasia zu einem kurzen Besuch vorbei. Richte ihr doch schon mal liebe Grüße aus von Marianne. Sie wird sich freuen. Wir haben uns lange nicht gesehen und viel zu erzählen. Ich hoffe, es geht Anastasia gut?“, fragte sie bereits im Weggehen.

      „Sie hat sich …“, fing Arabella an, dann wurde ihr aber von Theobald der Mund zugehalten „ja sicher, es geht ihr gut, sie wird sich bestimmt sehr über Besuch in der nächsten Zeit freuen“, sagte Theobald stattdessen. Marianne zog verwundert eine Augenbraue hoch. „Habe ich da noch eine andere Stimme als Deine gehört, Theobald?“, fragte sie nachdenklich. Theobald lächelte sie freundlich an und winkte ihr zu, wie zum Abschied. Marianne rieb sich kurz beide Ohren, lächelte, wenn auch etwas verunsichert, winkte, drehte sich um und ging zur Kasse. „Puh“, sagte Theobald, „nicht jedem musst Du auf die Nase binden, dass Anastasia krank ist, wer weiß, ob ihr das recht ist und außerdem kannte ich diese Frau ja gar nicht.“ Arabella war beleidigt und schmollte. Dass man ihr den Mund zuhielt, ging gar nicht, fand sie, auch wenn es Theobald war. Kurzzeitig sagte sie nichts. Das nutzte Theobald, um schnell zur Kasse zu fahren, seine Einkäufe zu bezahlen und den Supermarkt zu verlassen. Als er wieder auf der Straße stand, atmete er erleichtert auf. Das wäre geschafft und stolz war er auch, dass er diesmal nun wirklich nichts vergessen hatte.

      Er klopfte sich selbst auf die Schulter. Zufrieden schlendernd trat er den Rückweg an. Jetzt würde er die Sachen zu seiner Oma bringen, vielleicht dort noch eine Tasse Tee trinken und dann würde er sich auf den Weg nach Hause machen. Arabella würde er bei Anastasia lassen und dann hätte er morgen den ganzen Tag für sich allein. Da könnte er jonglieren üben und seilspringen, das ging immer noch oft schief bei seinen Auftritten.

      Er müsste nur noch Anastasia davon überzeugen, dass Arabella bei ihr viel besser aufgehoben war als bei ihm, aber das würde ihm schon ziemlich sicher gelingen, dachte er und war bester Stimmung, als er am Haus seiner Oma ankam.

       Kapitel 7

      Er schloss die Haustür auf, ging ins Haus und trug den Korb mit den Einkäufen und Arabella in die Küche. Anastasia saß immer noch auf der Küchenbank und war eingeschlafen. Auf ihrem linken Knie lag eine Tüte Tiefkühlerbsen, die aber schon etwas vor sich hin tauten. Theobald und Arabella räumten Milch und Quark in den Kühlschrank. Als Arabella vorsichtig die Erbsen von Anastasias Knie hob, klingelte es Sturm an der Haustür, gefolgt von heftigem Klopfen. Alle drei schreckten hoch. Anastasia rieb sich die Augen. „Was ist denn um Himmels willen nur los hier. So eine Unruhe habe ich ja die letzten 120 Jahre nicht erlebt.“ Unwirsch setzte sie ihre Brille wieder auf, die sie auf dem Küchentisch abgelegt hatte. „Auf Besuch bin ich nun wirklich überhaupt und gar nicht eingerichtet“, rief sie unglücklich. „Guckt nur wie ich aussehe und Kekse habe ich auch keine gebacken, geschweige denn Kuchen. Kaffee ist nicht gemahlen und schon überhaupt noch gar nicht ansatzweise gekocht, oh nein, oh nein, oh nein.“ Sie wollte von der Küchenbank springen, wurde jedoch bei der ersten Bewegung an ihr krankes Knie erinnert „Au, ach Du grüne Neune, das dumme Knie ist ja immer noch nicht wieder gut. Tja, dann weiß ich jetzt auch nicht weiter. So etwas hatte ich noch nicht.“ Mutlos ließ sie sich zurück auf die dicken Kissen der Küchenbank fallen. „O. k., es ist, wie es ist, kommt Zeit, kommt Rat“, sagte sie erschöpft. „Tadaaa“, tröteten Arabella und Theobald einstimmig, „genau jetzt ist Zeit und nun kommt Rat.“

      Theobald lief zur Haustür. Draußen standen Markus Huflattich und Antonius Sanguin. „Herzlich willkommen, seid gegrüßt Ihr Retter in der Not.“ Theobald ließ die beiden Herren eintreten und leitete sie in die Küche weiter. Arabella war auf die Küchenbank gehüpft, von dort hatte sie einen besseren Überblick. Außerdem wollte sie in Anastasias Nähe sein, wenn sie Antonius Sanguin kennenlernte. Den kannte sie ja noch nicht und sie war bei Fremden lieber immer erst etwas zurückhaltend. Sie wollte selbst bestimmen, wen sie näher kennenlernte und wen nicht, und das konnte sie am besten mit anfänglichem Abstand, fand sie. Anastasia machte große Augen, als die beiden Herren in ihrer Küche auftauchten. Markus Huflattich war ziemlich rundlich und einen Kopf kleiner als Theobald. Er war also ungefähr genau 1,55 m groß. Antonius Sanguin dagegen war lang und dünn. Mit seiner Größe von 1,98 überragte er Theobald um einiges. Er musste den Kopf einziehen, als er durch die Küchentür ging. Beide hatten aber so ein herzliches warmes Lächeln, als sie eintraten und Anastasia sahen, dass

Скачать книгу