Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020. A. F. Morland

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Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020 - A. F. Morland

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Hier war ich, wie schon so oft bei einem Fall, auf eine andere Fährte gestoßen, die das Licht ebenfalls scheute, jedoch mit meiner Sache vielleicht nicht das Geringste zu tun hatte.

      „Broom, was wollten Sie von Stellcass?“, fragte ich.

      Er senkte den Kopf, schwieg aber.

      „Interessant ist, dass Stellcass ein flüchtiger Geldfälscher ist. Und Broom hier steht im Verdacht, irgendwann auch mit Falschgeld zu tun gehabt zu haben.“ Ich sah den Leutnant an, der mich aus dunklen Augen anblickte.

      „Ich habe zwei Mann zu Stellcass geschickt. Hoffentlich macht er keine Scherereien.“ Der Leutnant ließ seinen Blick über den Waldhang schweifen.

      „Der ist am Ende, Leutnant. Der ist froh, wenn er einen Arzt bekommt. Mr. Broom ist jetzt wichtiger“, erklärte ich und wandte mich wieder Broom zu. „Na, immer noch stumm?“

      Er schielte zur Straße hin, wo sie seinen Komplicen in einen Krankenwagen verluden.

      „Glauben Sie nicht, Broom, dass wir binnen kurzem wissen, was Sie von Stellcass gewollt haben?“

      Er nickte und sah mich voll an. Jetzt kam er mir vor wie ein Bär, der rettungslos im Käfig sitzt und das inzwischen, auch begriffen hat.

      „Yes, ich bin sogar sicher, dass Sie alles bald wissen“, erwiderte er. Er seufzte und fuhr fort: „Stellcass besitzt die alten Platten noch, deretwegen er seinerzeit eingesperrt wurde. Die Eagleplatten.“

      „Die Klischees also von den Zehndollarnoten“, sagte ich.

      Der Leutnant meinte eifrig: „Ich entsinne mich gut an den Fall. Es waren die besten Fälschungen der Zehndollarnote, die sich denken lassen. Stellcass behauptete damals im Prozess, er hätte keine einzige Note verbreitet, sondern sie nur hergestellt. Unter Zwang, wie ich mich erinnere. Es stand im Polizeijournal.“

      So schwach erinnerte ich mich auch. Damals im Bulletin des FBI war es auch erwähnt worden. Angeblich sollte der talentierte Graveur Stellcass erpresst worden sein. Aber er wurde trotzdem verurteilt, weil er sich geweigert hatte, die Erpresser anzugeben.

      So allmählich reimte ich mir allerlei zusammen. Aber erst abwarten. „Er also hat die Klischees. Und was weiter?“

      Broom lachte über sein breites Gesicht. „Er wollte sie nicht herausrücken. Er hält sie irgendwo versteckt. Er will nicht, dass wir weiter davon drucken.“ Plötzlich hielt er erschrocken inne, aber es war nicht mehr gutzumachen. Er hatte sich in seinem Eifer verplappert.

      „Ich meine natürlich, wir wollten sie nur sicherstellen“, verbesserte er. Es entlockte dem Leutnant und mir nur ein Lächeln.

      Dann kam Larry zu uns. „Wir sind offensichtlich in ein Schlangennest getreten. Ich muss dir einiges erzählen, Rex.“ Er schien vor Neuigkeiten fast zu platzen.

      „Sie können Broom wegbringen lassen, Leutnant! Dort steckt schon die Oberschlange im Netz“, sagte ich, als ich sah, wie der beigefarbene Wagen langsam den Waldweg heraufkam, eskortiert von schwer bewaffneten Polizisten.

      Ich ging mit Larry dem näher kommenden Fahrzeug entgegen. Da sagte Larry: „Weißt du, wer sie ist?“

      „Noch nicht.“

      Larry frohlockte. „Was gibst du aus, wenn ich’s dir sage?“

      Ich sah ihn zwinkernd an. „Du trinkst doch so selten. Willst du deinen Prinzipien untreu werden?“

      Er lachte und erwiderte übermütig: „Ich wette, dass wir diesen Fall noch heute geklärt haben.“

      „Du Optimist. Wer also ist diese Giftschlange?“

      Endlich ließ er die Katze aus dem Sack. „Sie heißt Marek und ist die Mutter von diesem Knilch, dem ich heute alle Würmer aus der Nase zu ziehen versuchte.“

      „Schön. Und was ist daran so umwerfend?“

      „Die Collins ist eine geborene Marek. Collins ist ihr sogenannter Künstlername.“

      „Und wer hat dir das ins Ohr gesagt, Larry?‟

      Er lachte vergnügt. „Der andere Scheich hat’s gestanden, den sie eben weggebracht haben. Er heißt auch Marek, ist Marks Bruder und der Sohn der Alten.“

      „Eine Familienorganisation, wie?“

      Sie brachten die Frau, während Broom gerade in einem Streifenwagen abtransportiert wurde.

      Wie schnell ein Mensch sich verändern kann. Jetzt sah sie aus wie eine Marktfrau, nur nicht so ehrlich. Ihr Haar war zerzaust, die Schminke verwischt, man sah ihr das wirkliche Alter an. Und sie heulte, aber nicht, aus Scham oder Reue. Aus Wut.

      Als sie mich sah, wischte sie sich eine Haarsträhne aus der Stirn und keifte: „Sie werden noch an mich denken! Über Sie werde ich mich beschweren! Sie haben eine Frau misshandelt! Das werden Sie büßen!“

      „Schafft sie gleich in die Stadt. Mit ihr brauchen wir uns jetzt nicht mehr aufzuhalten“, sagte ich.

      Die beiden Cops, die das späte Mädchen hielten, grinsten.

      „Uns hätte sie am liebsten gebissen, dieses Prachtstück“, sagte der eine.

      „Soll sie Eisenstäbe anknabbern. Gebt ihr die Gelegenheit“, meinte der Leutnant.

      Sie schrie, schimpfte und tobte, bis sie im Wagen war. Und noch durchs Rückfenster sah ich, wie sie den Kopf hin und her warf.

      „Temperament hat sie ja“, stellte Larry fest.

      „Der Himmel bewahre mich vor so einer Frau“, brummte ich. „Ich warte noch, bis sie Stellcass bringen, dann kannst du mich in die Stadt fahren. Ich schlafe jeden Augenblick im Stehen ein.“

      „Häuptling, Häuptling, ich bin enttäuscht‟, meinte Larry kess. „Im Film halten die G-men tagelang und nächtelang ohne Schlaf aus, und du bist schon nach einer schlaflosen Nacht müde. Dabei ist es erst Nachmittag.“

      „Ich hatte noch nie Talent zum Filmstar. Sag mal, was steckt da in deiner Seitentasche? Schleppst du da deine Campingausrüstung mit?“ Ich wies auf seine ausgebeulte Jackentasche.

      Er grinste. „Nicht ganz. Aber zwei Sandwiches sind drin.“

      Ich musste es gerochen haben. Mein Magen befand sich sozusagen haarscharf über den Zehenspitzen, so hungrig war ich. „Spendier mal einen davon“, sagte ich.

      Er zog sie heraus. Als er auspackte, sah ich, dass das Weißbrot mit einer scharfen Knoblauchwurst belegt war, Larrys neueste Leidenschaft, die ich nicht teilte. Die Wurst war scharf wie Höllenfeuer, und trotzdem war mein Hunger größer als die Abneigung.

      „Auch das noch“, stöhnte ich. „Diese Teufelspaste wird mir den Schlund ätzen. Aber gib schon her!“

      Er lachte und reichte mir eines der Sandwiches. Ich biss herzhaft hinein und zunächst merkte ich gar nicht viel. Doch dann hätte ich einen Sprengwagen austrinken können. Mir war, als hätte ich Salzsäure genossen.

      Larry,

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