Killerstunde für Serientäter: Krimi Sammelband. A. F. Morland

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Killerstunde für Serientäter: Krimi Sammelband - A. F. Morland страница 2

Killerstunde für Serientäter: Krimi Sammelband - A. F. Morland

Скачать книгу

      Auf jeden Fall blau.

      “Ist nicht ganz einfach, oder?”

      “Was?”

      “Das Voraus-sein.”

      “Das nennt man Anticipation.”

      “Muss man alle Dinge auf Englisch sagen.”

      “Nein, aber es klingt professioneller”, lachte ich. “Und es wird einem schneller abgekauft. Selbst wenn noch so hohles Gelaber ist.”

      “Ja, das ist leider wahr…”

      Ich zuckte mit den Schultern. “Es gibt allerdings keinen Grund, das Spiel nicht mitzuspielen, wenn man begriffen hat, wie es läuft.”

      “Auch wieder wahr.”

      “Ich sehe das so.”

      “Finden Sie es nicht auch furchtbar langweilig hier?”

      Ihr Blick war abwartend. Lauernd. Sie war plötzlich sehr aufmerksam.

      “Es geht so”, sagte ich.

      “Was halten Sie von unverbindlichem Sex?”

      “Sie sind sehr direkt.”

      “Ist irgendetwas nicht in Ordnung daran, direkt zu sein?”

      “Nein, daran ist alles vollkommen in Ordnung.”

      “Es beruhigt mich, dass Sie das auch so sehen wie ich.”

      Ich sah auf Ihre Brüste.

      “Sie haben schöne Titten”, sagte ich.

      “Sie sind aber auch direkt.”

      “Das bin ich.”

      “Dann sind wir uns also einig?”

      “Insofern - ja.”

      Sie lächelte. Und sie nahm eine Pose ein, bei der die Silhouette ihrer Kurven gut zur Geltung kam. Man musste ihr wirklich eins lassen: Das hatte sie sehr gut drauf. Sie sagte: “Ich finde es süß.”

      “Was finden Sie süß?”

      “Dass Sie mich noch siezen, wenn Sie mir sagen, dass ich schöne Titten hätte.”

      “Ach, ja?”

      “Das hat Stil.”

      “Wenn Sie meinen.”

      “Und es spricht für eine gewisse Galanterie.”

      “Nun…”

      “Ich bin ja auch durchaus direkt, wie Sie ja schon gemerkt haben.”

      “Allerdings!”

      “Aber ich bin keineswegs vulgär. Und das schätze ich auch bei anderen nicht.”

      “Dann kann ich ja von Glück sagen, dass ich durch Ihr strenges Auswahlraster hindurch gekommen bin!”

      Ihr Lächeln wurde breit.

      Sehr breit.

      “Und was für ein Glück Sie haben! Das wird Ihnen noch aufgehen…”

      “Beim Vögeln.”

      “Genau.”

      “Wie geht es jetzt weiter?”

      “Ich suche irgendwo einen Platz, wo ich mein halb leeres Sektglas hinstellen kann und dann verschwinden wir. Geschäftlich wichtige Kontakte mache ich heute sowieso nicht mehr. Und wenn… Dann sollte ich wohl ohnehin besser jedes Treffen mit jemandem vermeiden, der wichtig ist.”

      “Weil Sie schon zu viel Sekt getrunken haben.”

      “Genau.”

      “Dann verschwinden wir doch”, sagte ich.

      “Ich heiße übrigens Caroline”, sagte sie.

      Aber das wusste ich längst.

      *

      Wir nahmen ein Taxi. Sie bewohnte ein nobles Penthouse mit fantastischer Aussicht. Die Stadt wirkte wie ein Lichtermeer. Wie eine Galaxie, in der sich raumschiffartige Gebilde bewegten. In Wahrheit waren es nur Autos, Flugzeuge und die S-Bahn. Aber man muss sich nicht jede Fantasie durch die Wahrheit zerstören lassen. Man kann sie manchmal auch einfach genießen.

      Wir waren kaum in ihrer Wohnung, als ihr fast wie beiläufig das Kleid von den Schultern rutschte. Sie trug nichts darunter.

      Nackt, wie sie war, drehte sie sie sich zu mir um. “Was ist? Plötzlich schüchtern?”

      “Nein”, sagte ich.

      “Aber irgendetwas ist.”

      “Nein.”

      “Na, dann ist es ja gut.”

      “Ja.”

      “Manchmal muss man einfach alles, was mit dem Job zu tun hat, aus dem Kopf kriegen.”

      Ich nickte. “Ja, das muss man”, stimmte ich ihr zu.

      *

      Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nach dieser Nacht als erster aufzuwachen. Eigentlich wäre es sogar verdammt wichtig gewesen, dass ich als erster aufwachte. Aber manchmal klappen die Dinge eben nicht ganz so, wie sie sollen.

      Sie war vor mir wach und stand nackt neben dem Stuhl, auf dem ich meine Sachen abgelegt hatte. Das Licht der Morgensonne fiel durch die Fensterfront und zauberte Schattenmuster auf ihre vollen Brüste.

      Unglücklicherweise fingerte sie an meiner Jacke herum und hatte wenig später die Pistole in der Hand, die ich bei mir trug.

      “Ich sagte doch, ich bin in der Sicherheitsbranche”, erklärte ich.

      “Die Waffe ist echt?”

      “Sicher.”

      “Du bist ein Leibwächter?”

      “Sowas Ähnliches.”

      “Ich könnte jemanden brauchen, der mir Leute vom Leib hält, mit denen ich nichts zu tun haben will. Fällt das in dein Gebiet?”

      “Unter Umständen ja.”

      “Was machst du genau?”

      “Ich bin dagegen, Berufliches und Privates zu vermischen.”

      “Ach komm, das ist doch Blödsinn.”

      Ich war aufgestanden, hatte

Скачать книгу