Wunderbare Weihnachten. Agatha Christie

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Wunderbare Weihnachten - Agatha Christie

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bin ein ganz außergewöhnlicher Esel«, sagte er. »Ich kann sowohl in die Zukunft als auch in die Vergangenheit sehen.«

      »Wie soll denn das gehen?«, brummte der Ochse.

      »Na ja, einfach genauso, wie ich vorwärts- und rückwärtslaufen kann. Meine Urur- siebenunddreißigmal Urgroßmutter war die sprechende Eselin des Propheten Bileam und hat mit eigenen Augen den Engel des Herrn gesehen.«

      Aber der Ochse kaute ungerührt weiter, und das Kamel blieb weiter hochmütig.

      Bald darauf kamen ein Mann und eine Frau herein, und es gab eine Menge Aufregung, aber der Esel fand rasch heraus, dass es da gar nichts zum Aufregen gab außer einer Frau, die ein Kind kriegte, und das passiert schließlich jeden Tag. Und nachdem das Kind geboren war, liefen Hirten herbei und machten ein großes Getue um das Kind – aber Hirten sind eben sehr einfältige Leute.

      Aber dann erschienen Männer in prunkvoller Kleidung.

      »VIPs«, zischte das Kamel.

      »Was ist das?«, fragte der Esel.

      »Hochwichtige Leute, die Geschenke bringen«, sagte das Kamel.

      Der Esel dachte, die Geschenke seien vielleicht was Gutes zum Essen, und als es schließlich dunkel wurde, schnupperte er daran herum. Aber das erste Geschenk war gelb und hart und ohne Geschmack, das zweite brachte den Esel zum Niesen, und als er am dritten leckte, schmeckte es ekelhaft und bitter.

      »Was für blödsinnige Geschenke«, brummte der Esel enttäuscht. Aber als er so neben der Krippe stand, streckte das Neugeborene seine kleine Hand aus, fasste ein Ohr des Esels und hielt es fest, wie kleine Kinder das eben tun.

      Da passierte etwas ganz Merkwürdiges: Der Esel hatte auf einmal keine Lust mehr, unfolgsam zu sein. Zum ersten Mal in seinem Leben wollte er brav sein. Er wollte dem Kind ein Geschenk machen, aber er hatte nichts zu verschenken. Das Kind schien sein Ohr zu mögen, aber das war ja ein Teil von ihm. Da hatte er eine merkwürdige Idee: Vielleicht konnte er sich selbst schenken?

      Kurz darauf kam Joseph mit einem hochgewachsenen Fremdling herein. Der Fremde sprach eindringlich auf Joseph ein, und als der Esel die beiden anstarrte, traute er seinen Augen kaum!

      Der Fremde schien sich aufzulösen, und an seiner Stelle stand ein Engel des Herrn, eine goldene Gestalt mit Flügeln. Aber gleich darauf verwandelte sich der Engel in einen Mann zurück.

      »Du liebe Zeit, ich sehe Gespenster«, sagte der Esel zu sich. »Das muss von all dem Heu kommen, das ich gefressen habe.«

      Joseph sprach mit Maria.

      »Wir müssen das Kind nehmen und fliehen. Es ist keine Zeit zu verlieren.« Sein Blick fiel auf den Esel. »Wir nehmen den Esel hier und lassen das Geld für seinen Besitzer zurück. So gewinnen wir Zeit.«

      Und so zogen sie auf die Straße, die von Bethlehem wegführte. Aber als sie an eine enge Stelle kamen, versperrte ihnen ein Engel des Herrn mit einem flammenden Schwert den Weg, und der Esel, der ihn als Einziger sah, wandte sich seitwärts und begann den Hügel hinaufzuklettern. Joseph versuchte, ihn auf die Straße zurückzuzerren, aber Maria sagte: »Lass ihn. Denk an den Propheten Bileam.«

      Denn hatte nicht Bileams Eselin ihren Herrn vor dem Verderben errettet, weil sie störrisch ihren eigenen Weg einschlug?

      Und gerade als sie im Schutz einiger Olivenbäume angelangt waren, kamen mit gezogenen Schwertern die Soldaten des Königs Herodes die Straße heruntergesprengt.

      »Genau wie bei meiner Urgroßmutter«, sagte der Esel, äußerst zufrieden mit sich. »Nimmt mich nur wunder, ob ich nun auch in die Zukunft sehen kann.«

      Er blinzelte mit den Augen – und sah ein verschwommenes Bild: einen Esel, der in eine Grube gefallen war, und einen Mann, der half, ihn herauszuziehen …

      »Na, so was, das ist ja mein Herr als erwachsener Mann«, sagte der Esel. Dann sah er ein anderes Bild: denselben Mann, der auf einem Esel in eine Stadt ritt … »Natürlich«, sagte der Esel. »Er wird zum König gekrönt!«

      Aber die Krone schien nicht aus Gold, sondern aus Dornen zu sein. Der Esel liebte zwar Dornen und Disteln, aber für eine Krone erschienen sie ihm doch unpassend. Und dann war da noch etwas auf einem Schwamm, bitter wie die Myrrhe, an der er im Stall geschnuppert hatte …

      Und der kleine Esel wusste plötzlich, dass er nicht mehr in die Zukunft sehen wollte. Er wollte nur in den Tag hineinleben, seinen kleinen Herrn lieben und von ihm geliebt werden und ihn und seine Mutter sicher nach Ägypten tragen.

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