Krimi Sammelband 12001: Riesen Mords-Paket November 2019 - 1000 kriminelle Seiten. A. F. Morland

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Krimi Sammelband 12001: Riesen Mords-Paket November 2019 - 1000 kriminelle Seiten - A. F. Morland

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Kati freilich nichts zu tun haben. Nach ihrer Aussage hatte sie Gunda drei Wochen vor deren gewaltsamen Ende besucht, um von ihr über Peter Schröder ans Fernsehen vermittelt zu werden, was Gunda aber abgelehnt habe. Stattdessen habe sie Kati Namen und Anschrift von Siegfried Bork gegeben.

      „Das ist doch kein Restaurant, sondern ein Puff“, sagte Lisa ungläubig.

      „Sicher, so blöd bin ich nicht. Und was ist dabei? Sigi hat ordentlich gelöhnt, damit ich im Schwimmbecken ein paar Runden drehte, zur Freude der Gäste und zum Appetit anregen.“

      „Und Ihre Mutter glaubte also, da gehörten Sie hin?“, staunte Ringel.

      „So habe ich das ausgelegt.“

      „Sie sollten dort nackt schwimmen?“, vergewisserte er sich.

      „Na klar doch. Da finden keine kirchlichen Modenschauen statt.“

      Ringel verstummte. Diese Kati Holl hatte ein Mundwerk, mit dem er sich nicht gerne auf Debatten einließ.

      „Was sagt den Ihr Vater zu Ihrem Lebenswandel?“, erkundigte sich Lisa.

      „Meinen Vater kenne ich nicht. Der ist spurlos verduftet, als ich vier oder fünf Jahre alt war, und hat sich nie um mich gekümmert.“

      „Hatte Ihre Mutter denn noch Kontakt zu ihrem Ex-Mann?“

      „Nein, keinen – jedenfalls nicht, dass ich wüsste.“

      „Diese Beleidigung, an ein Bordell vermittelt zu werden, haben Sie sich also ohne Widerrede von Ihrer Mutter gefallen lassen?“

      Hatte sie.

      An Gundas Todestag war Kati angeblich mit ihrem Auto von Berlin nach Hamburg unterwegs und kurz hinter dem Dreieck Wittstock in einen stundenlangen Stau wegen eines Bus-Unfalles geraten. Den Unfall hatte es gegeben, ob Kati in der Schlange Richtung Hamburg gestanden hatte, blieb offen. Vorerst konnte sie gehen.

      „Kann stimmen, muss aber nicht“, brummte Lisa abends. Ringelschnitt, Käse in Würfeln. Rotwein machte sie beide hungrig.

      „Was sagt denn die Busenfreundin Mareike zu dieser Geschichte?“

      „Die windet sich wie ein Aal. Dass Gunda einmal ein Kind geboren hat, wusste sie angeblich. Aber soviel ihr Gunda erzählt habe, sei das Kind noch vor seiner Einschulung gestorben.“

      „Und der flüchtige Ehemann?“

      „Von dem will Mareike nicht einmal Vornamen oder Beruf wissen.“

      Am Telefon wurde sogar Staatsanwältin Saling ungeduldig. „Bei Ihren anderen Fällen hat es nicht so lange gedauert, Frau Koschwitz.“

      „So ein Biest“, murrte Ringel, als Lisa ihm davon erzählte. Er war noch einmal bei Mareike Schertz gewesen.

      „Ist dieser geldbedürftigen Mareike denn wenigsten eingefallen, wie die Ex-Kollegin heißt, deren Grab Gunda an ihrem Todestag besuchen wollte?“

      „Nein.“ Danach grinste Lisa so hässlich, dass Ringel, der sehr schnell schalten konnte, laut aufheulte.

      „Das tust du mir nicht an.“

      „Was soll ich dir nicht antun?“

      „Den ganzen Ohlsdorfer Friedhof nach einem Strauß orangener, gedrahteter Gerbera mit weißen Nelken und einigen roten Rosen abzusuchen.“

      „Nicht den ganzen Friedhof. Das wäre in der Tat auch bei schönem Wetter eine Zumutung. Was wollen wir denn herausbekommen?“

      „Nicht wir, sondern was willst du Dickkopf herauskriegen? Wem könnte Gunda begegnet sein, als sie den Strauß auf das Grab brachte.“

      „Genau. Und wann gehen Menschen auf den Friedhof, auch wenn es kalt ist und windet und jeden Moment zu regnen droht wie an Gundas Todestag?“

      „In der Regel, wenn sie an einer Beerdigung teilnehmen.“

      „Denke ich auch. Deswegen rufst du die Friedhofsverwaltung an, wer an Gundas Todestag über Mittag beerdigt worden ist und auf welchem Gräberfeld.“

      Zwei Stunden später schlich Ringel in ihr Zimmer und prustete anerkennend. „Deine Ahnungen möchte ich haben.“

      „Danke, also bist du fündig geworden?“

      „Ja, könnte sein, an dem Dienstag ist gegen Mittag Anna-Maria Funke, geborene Wehlern in der Ohlsdorfer Familiengruft beigesetzt worden.“

      „Wehlern, Wehlern – woher kenne ich den Namen?“

      „Die Import- und Exportfirma am Ballindamm. Der erste Wehlern stammte aus Pöseldorf, deshalb die Gruft in Ohlsdorf. Die Familie residiert seit zwei Generationen standesgemäß an der Elbchaussee.“

      „Nasse Seite wahrscheinlich“, ergänzte Lisa und grinste über Ringels verdutztes Gesicht. „Auf der Wasserseite, zur Elbe hin.“

      „Weiß ich nicht.“

      „Das werden wir gemeinsam feststellen. Wie finden wir die Familiengruft?“

      „Das habe ich mir beschreiben lassen.“

      „Worauf warten wir dann noch?“

      18

      Ringel beharrte nach dem Studium des Stadtplanes, den er immer im Auto mitführte, darauf, über die Bramfelder Chaussee zu fahren und dann in den Bräsigweg abzubiegen. Lisa schwieg und dirigierte ihn später über die Cordesallee zur Kapelle 6. Von dort war die Familiengruft der Wehlern nicht schwer zu finden, die Kränze, Gebinde und großen Sträuße auf dem frischen Grabhügel waren nicht zu übersehen. Meiner geliebten Frau Anna-Maria Funke geborene Wehlern, unserer geliebten Tochter Anna-Maria. Nach der Blumenmenge zu urteilen, war es ein großer Leichenzug gewesen. Eine ältere Frau blieb neben ihnen stehen und musste unbedingt ihre Weisheit loswerden. „Was nutzt das ganze schöne Geld, wenn das Schicksal es anders will.“

      Lisa musterte sie ungnädig. „Was soll das heißen?“

      „Brustkrebs, zu spät entdeckt.“

      Lisa und Ringel gingen Hand in Hand los, zogen immer größere Kreise um die Familiengruft der Wehlern und standen nach einer halben Stunde vor einem älteren Grab mit einem kleinen, rötlichen Stein. In einer Grabvase steckten orangene Gerbera, Nelken und Rosen. An der Einmündung des Weges musste Gunda Harsfeld den Trauerzug, der von der Wehlern-Gruft kam, gesehen haben. Lisa hatte einen schmalen Mund bekommen und stöhnte plötzlich: „Verdammt, ich muss unbedingt auch mal wieder zur Vorsorge.“

      „Bitte bald.“

      „Warum?“

      „Ich würde dich gerne noch etwas behalten.“

      „Danke. Jetzt links.“ Lisa dirigierte Ringel an ein freies Feld heran, auf dem nur große Tafeln mit den Namen von Hamburger Stadtteilen standen.

      „Was

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