Körpersprache - Menschen lesen & verstehen. Simone Janson

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Körpersprache - Menschen lesen & verstehen - Simone Janson

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den russischen Präsidenten Vladimier Putin ein gelangweiltes Schulkind – und zielt damit klar auf dessen Körpersprache ab.

      Es klingt auf den ersten Blick lustig: Wie Alan Posener in der WELT schreibt, habe Obama bei einer Pressekonferenz seine Ausführungen unterbrochen "um anzumerken, das russische Staatsoberhaupt 'lümmele manchmal herum wie das gelangweilte Schulkind in der letzten Bank'." Natürlich geht es dabei um mehr: Vor allem die Snowden-Affärem, aber auch um weitere politische Differenzen. Wie Putin auf diese gezielte Beleidigung reagierte, ist bisher noch nicht bekannt.

      Beleidigung auf höchster Ebene

      Und auch ob es politisch klug war von Obama, Putin derart offensichtlich zu dissen oder einen Diktator zu verharmlosen sei dahingestellt. Das müssen andere diskutieren und beurteilen. Mir geht es hier um einen anderen Aspekt:

      Die Importanz der Körpersprache auch auf politisch höchsten Ebene. Die Kritik Obamas zeigt, dass Körpersprache oft mehr über uns verrät, als uns lieb sein kann. Denn Putin markiert gerne den starken Mann, zeigt aber mit dieser Körpersprache seine Schwäche.

      Körpersprache hat Auswirkungen auf unseren Status

      Laut Wirkungsexpertin Dr. Cornelia Topf, ebenfalls Autorin auf Best of HR – Berufebilder.de®, hat unsere Körpersprache tatsächlich Auswirkungen auf unseren Status im Berufsleben. Mehr als die meisten glauben. Schon alleine wie man in einem Meeting sitzt, kann dem Image starke Kratzer einbringen. Und Sie rät zur Verbesserung der Wirkung:

       "Schauen Sie sich erfolgreiche Menschen mal genau an: Das Fatale ist nämlich, dass Vielen ihre Wirkung gar nicht bewusst ist. Sie fragen sich oft, woher ihr völlig unzutreffendes Image überhaupt kommt."

      Auf Atmung, Standfestigkeit und Körperhaltung achten

      Die Expertin rät daher, auf Atmung, Standfestigkeit und Körperhaltung zu achten und diese zu trainieren. Und Topf gibt denn Souveränitäts-Tipp, sich die eigenen Schwächen bewusst zu machen und diese gezielt zu verbessern, um Selbstsicherer zu wirken: Feel the fear and do it anyway!

      Was mir aufgefallen ist: Auch umgekehrt wird ein Schuh draus. Wenn ich auf meine Körperspannung achte und mich selbstsicher bewege, bekomme ich auch besseres Feedback – und fühle mich automatisch besser uns selbstsicherer.

      Wenn Putin auf unsere Experten gehört hätte...

      Frau Topf schreibt in Ihrem Souveränitäts-Beitrag auch: Dass man für jede Rückmeldung, die man diesbezüglich bekommt, dankbar sein sollte. Ob der russische Präsident dem amerikanischen so Dankbar ist, wage ich zu bezweifeln.

      Eins steht aber fest: Wenn Herr Putin auf unsere Experten gehört hätte, dann wäre ihm diese Beleidigung erspart geblieben!;-) (Achtung, Ironie!)

      Mehr Respekt bekommen: Dominanz oder Anpassung?

      // Von Natalie Schnack

      Status ist nichts Beständiges. In jeder Begegnung wird er immer wieder neu ausgehandelt, auch mit Menschen, die wir schon ewig kennen. Das Spannende am Status ist, dass diese Zuordnung unbewusst abläuft.

      Warum verhalten wir uns so und nicht anders?

      Das passiert so: Die Körpersprache, Stimme, das Gesagte und die Sprechweise werden "ab­gescannt”. Dann wird in Sekundenschnelle Entscheidung darüber getroffen, wie wir uns verhalten.

      Erst im Nachhinein fragen wir uns oft, warum haben wir uns nun so und nicht anders verhalten, ohne eine eindeutige Antwort darauf zu finden. Wenn wir diese Prozesse bewusst machen, können wir sie gezielt verändern.

      Dominanz oder Anpassung?

      Unter Statusverhalten versteht man Strategien, um bewusste und unbewusste Ziele zu erreichen. Wir wählen die jeweilige Strategie danach aus, was wir in einer bestimmten Situation für nützlicher und Erfolg versprechender halten. Doch wie entsteht dieses Statusverhalten?

      Das Statusverhalten entsteht in unserem Inneren, für andere unsichtbar. Je nachdem, wie wir eine Situation beurteilen, wie wir unseren Kommunikationspartner wahrnehmen und uns selbst in diesem Moment sehen, fällt unser Statusgefühl unterschiedlich aus – und damit auch unser Statusverhalten. Nach außen senden wir durch unser Verhalten dann Signale, die auf Dominanz oder Anpassung abzielen.

      Die Realität als Ausschnitt

      Wir nehmen immer nur einen Ausschnitt der Realität wahr. Das Wahrgenommene wird durch unsere individuellen inneren Filter verarbeitet und bewertet. Diese Bewertung ist abhängig von...

       unseren Werten und Glaubensätzen,

       dem, was wir über uns selbst denken,

       unserer Einstellung zu anderen Menschen,

       den Zielen, die wir verfolgen,

       und den durch diese Bewertung entstehenden Emotionen.

      Erst danach entscheiden wir, wie wir darauf reagieren.

      Ein Beispiel

      Jetzt schauen wir uns diesen Prozess, an einem konkreten Beispiel an.

      1 Situation: Sie sprechen mit einem Kollegen, der dominant und belehrend Ihnen gegenüber auftritt.

      2 Sie nehmen wahr, in welchem Ton der Kollege zu Ihnen spricht und bewerten, inwiefern Sie das Verhalten Ihres Kollegen als angemessen empfinden. Wahrscheinlich finden Sie es unangemessen, schließlich erwarten Sie einen wertschätzenden Umgang miteinander.

      3 Ihre allgemeine Meinung über den Kollegen fließt in die weitere Bewertung ebenso ein, wie Ihre Sicht auf sich selbst: mögen Sie den Kollegen oder nicht, halten Sie ihn für kompetenter als sich selbst, haben Sie Angst vor ihm... All das fließt hier mit ein.

      4 Ihre Reaktion hängt dann davon ab, wie Sie sich selbst im Vergleich zu Ihrem Kollegen wahrnehmen: Wenn Sie sich selbst als weniger wichtig oder wertvoll als ihn sehen, wird Ihr Verhalten anders ausfallen, als wenn Sie sich für genauso wichtig und wertvoll halten.

      Tiefstatus oder Hochstatus?

      Das bedeutet, je nach dem, ob Sie im inneren Tiefstatus oder einem inneren Hochstatus sind, würde auch Ihre Reaktion unterschiedlich ausfallen. Also nehmen Sie es entweder stillschweigen hin oder lehnen Sie sich dagegen auf.

      Nicht dass wir uns missverstehen: sowohl Tief- als auch Hochstatus sind für eine eindeutige Kommunikation sehr wichtig. Die Frage ist nur, in welcher Ausprägung. Wer es mit der Dominanz übertreibt wird genauso wenig dauerhaft erreichen, als jemand der sich total unterwirft. Deswegen habe ich den Augenhöhe-Status entwickelt.

      Schlagfertigkeit

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