Menschen Lenken. Simone Janson

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Menschen Lenken - Simone Janson

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sie außerdem sehr gerne mögen, ist das Thema Dominanz. In diesem Zusammenhang ist ebenfalls interessant, dass Bosstypen ihr Rudel gerne verteidigen. Versucht ein Außenstehender, jemanden aus der Gruppe des Bosstyps anzugreifen, legt er sich damit automatisch mit dem Rudelführer selbst an.

      Nehmen wir das Beispiel eines männlichen Bosstypen, zu dessen Vorlieben es gehört, sich ein martialisches Image zu verleihen. Das zeigt sich auch anhand der typisch männlichen Kleidung und am Gefallen an handfesten Sportarten und Wettkämpfen allgemein.

      Wladimir Putin als typisches Beispiel

      Ein typisches Exempel für einen Bosstypen ist der russische Präsident Wladimir Putin. Durch das von ihm gepflegte martialische Image trägt er dazu bei, dass diesem Persönlichkeitsstil weltweit mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht wird.

      Inzwischen fast schon legendär sind die Fotos, die Putin mit nacktem Oberkörper und gestählten Muskeln zeigen oder auf der Jagd, beim Reiten und beim Fischen. Gerne lässt er zudem Bilder oder Videos veröffentlichen, die ihn als siegreichen Judokämpfer darstellen. Und überdies zeigen sich sein Machtstreben und sein Machtinstinkt darin, dass er das politische System seiner Heimat in gewissem Maße aushebelte und so im Jahr 2012 zu einer dritten Amtszeit als Präsident kam.

      Bosstypisch ist sein Verhalten auch dann, wenn er andere Menschen öffentlich vorführt – zum Beispiel als sich ein Unternehmer bei ihm via Fernsehen wie ein Schuljunge zu entschuldigen hatte. Menschen, die ihm in die Quere kommen, werden immer wieder hart attackiert und bloßgestellt.

      Die Vorgeführte Kanzlerin Angela Merkel

      Eine markante Szene, in der Putin seine Strategie der Dominanz sehr offen und unverhohlen zeigte, war bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel im Jahr 2007 zu beobachten. Es heißt, Putin habe schon lange gewusst, dass Merkel Angst vor Hunden habe, da sie als Mädchen einmal gebissen wurde.

      Putin ließ bei dem Treffen seine große Labradorhündin Koni in den Sitzungsraum. Koni beschnupperte die von ihrer Körperhaltung her sichtbar erstarrte Kanzlerin. Dies war offensichtlich die Eröffnung eines Spiels der Macht und Dominanz seitens Putin. Merkel versuchte, sich trotz ihres Unbehagens unbeeindruckt zu zeigen – die richtige Strategie im Umgang mit einem Bosstypen. Putin startete dann noch einen verbalen Angriff, indem er indirekt ihre Hundephobie ansprach. “Die Hündin stört nicht, oder? Sie ist ein freundlicher Hund und weiß sich zu benehmen.” Merkel konterte in Putins Muttersprache Russisch mit der ironischen Bemerkung: “Zumindest frisst der Hund keine Journalisten.” Merkel verschaffte sich Respekt, indem sie bewusst und plakativ keine Schwäche zeigte.

       Text stammt aus: Menschen entschlüsseln: Ein Kriminalpsychologe erklärt, wie man spezielle Analyse- und Profilingtechniken im Alltag nutzt (2015) von Dr. Jens Hoffmann, erschienen bei Münchener Verlagsgruppe (MVG), Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

      Emotionen verstehen und direkt ansprechen: Landeanflugskommunikation als Metapher

      // Von Markus Hornung

      Es ist eben keine Selbstverständlichkeit, dass Sie die Emotionen ihres Mitmenschen wirklich wahrgenommen haben. Viele Menschen scheinen das nicht zu begreifen. Hier hilft das Bild der Landeanflugskommunikation.

      Die Landeanflugskommunikation – eine perfekte Metapher

      Da viele Menschen nicht zu verstehen scheinen, dass andere ihre “selbstverständlichen” Emotionen nicht verstehen, erzähle ich immer gerne die folgende Geschichte: Stellen Sie sich vor, Sie sind Flugkapitän eines mit 750 Passagieren besetzten Airbus A380 und Sie nähern sich dem Flughafen München. Der Fluglotse im Tower schickt Ihnen eine Nachricht mit den folgenden Worten: “Nimm die Landebahn Süd von Westen kommend!”

      Was meinen Sie, wie wird die Reaktion im Tower ausfallen, wenn Sie jetzt ein einfaches “Verstanden!” zurücksenden? Nun, das werde ich Ihnen sagen. Die Reaktion wird sein, dass der Fluglotse Sie nachdrücklich und in vermutlich wenig sozialverträglichen Worten dazu auffordert, genau auszuführen, was genau Sie verstanden haben.

      Was genau haben Sie verstanden?

      Warum? Ganz einfach: weil er als Sender einer eindeutigen Botschaft nach dieser vollkommen unspezifischen Information keine Ahnung hat, was genau Sie als Empfänger derselben verstanden haben!

      Er muss sich aber unbedingt sicher sein können, dass Sie genau das verstanden haben, was er gesendet hat. Sie haben ja offenbar irgendetwas verstanden… aber was genau?

      “Verstanden!” oder “Ich habe verstanden!” bedeutet nur, dass Sie zurückmelden, dass irgendetwas bei ihnen angekommen ist. Die Technik und der Übertragungskanal haben offenbar funktioniert. Aber was genau haben Sie verstanden?

      Alles Roger

      Ich empfehle Ihnen daher nachdrücklich, das zu senden, was Ihr Fluglehrer Ihnen beigebracht hat: “Roger! Landebahn Süd von Westen kommend!” Wenn Sie das zurückmelden, dann weiß der Fluglotse, dass Sie seine Botschaft inhaltlich zutreffend verstanden haben.

      Er wird kurz erleichtert durchatmen und was für unser Thema noch viel wichtiger ist: Er wird Ihnen keine weiteren Nachfragen senden müssen!

      Richtiges Verständnis rettet Leben!

      Merken Sie etwas? In der Luftfahrt ist es überlebenswichtig, dass der Sender einer Nachricht sicherstellen kann, dass seine Anweisung technisch und inhaltlich angekommen ist. Nur wenn der Empfänger die Nachricht Wort für Wort bestätigt, ist sichergestellt, dass diese auch angekommen ist.

      Eine falsch verstandene oder eine lückenhaft verstandene Nachricht kann dazu führen, dass zwei Flugzeuge kollidieren. Auch beim Militär wird ganz ähnlich kommuniziert. Für einen Soldaten ist es selbstverständlich, den empfangenen Befehl zu wiederholen.

      Missverständnisse mit schweren Konsequenzen

      Wenn ein Panzerkommandant seinem Richtschützen mitteilt: “Feindpanzer auf 11 Uhr”, dann wiederholt der Richtschütze die Nachricht und richtet sogleich die Kanone auf das zu bekämpfende Ziel aus.

      Ein Missverständnis könnte hier wie in der Luftfahrt schnell schwerwiegende Konsequenzen haben. Das Gleiche gilt übrigens auch in der Seefahrt.

      Intelligenz im Unbewussten

      Unser Unterbewusstsein ist hier intelligenter als das Bewusstsein. Er scheint zu wissen, dass Missverständnisse eine normale Erscheinung in der Kommunikation sind.

      Daher wird es erst dann glücklich sein, wenn er die Rückkopplung bekommt, dass seine Nachricht, seine Emotion, auch genauso verstanden wurde, wie er sie gesendet hat.

      Immer nochmal sagen!

      Die wichtige Botschaft an dieser Stelle: Ganz genauso verhält es sich beim Umgang mit den Emotionen der anderen! Für unser Gehirn gibt es keine Selbstverständlichkeiten!

      Gerade wenn wir uns mit dem

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