Umgang mit Kontrollverlust. Simone Janson

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Umgang mit Kontrollverlust - Simone Janson

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Ziele sind die Grundvoraussetzung: Ich bin grundsätzlich nur mit Leuten losgegangen, die dieselbe Motivation haben wie ich selbst. Beispiel Antarktis-Durchquerung:

      Wenn meine Mitstreiter nur durch Geld motiviert worden wären, hätten sie wohl möglich nach einer Woche aufgegeben. Das wäre schlicht unmöglich gewesen.

      Kann ein guter Leader motivieren?

      Führung funktioniert in einer archaischen Welt ganz anders als in unserem Verständnis: Der Leader wird von der Gruppe gewählt, die sich gemeinsam und instinktiv für die stärkste Persönlichkeit entscheidet. Ein Machtgerangel gibt es nur, wenn die Stärke der führenden Person einen Einbruch erleidet.

      Der gegenseitige Austausch ist ein Aspekt, der oft nicht beachtet wird: Der Leader bekommt die Energie der gesamten Gruppe. Wenn er allerdings seine Führungsrolle abgibt, muss er die Energie auch wieder zurückgeben. Daher wird er oft zum schwächsten Glied der Gruppe.

      Wie motiviert man sich selbst?

      Ich habe immer die höchsten Ansprüche an mich selbst gehabt. Erfolg bedeutet, einen völlig neuen Zugang zu einem Problem und alternative Lösungen zu finden. Wenn ich die nicht finde, kann ich etwas nicht machen. Das gilt für meine Expeditionen genauso wie für meine unternehmerischen Aktivitäten.

      Allerdings muss immer Leidenschaft dabei sein: Jeder sollte in seinem Job Leidenschaft verspüren und tun, was er gerne macht. Nur dann ist er wirklich gut. Schwierig und sozial ungerecht ist, dass das nicht allen möglich ist.

      Manch einer könnte das für Egoistisch halten..

      Wer ist das nicht? Wichtig sei aber, das man macht, was man gern tut. Nur wer selbst auf die Beine kommt, kann auch anderen helfen.

      Gutes entsteht nur durch Kreativität. Kompromisse im kreativen Bereich sind jedoch immer etwas seltsam. Ich kann aber auch nur aus meinem Leben erzählen, so wie es bei mir funktioniert hat.

      Konzepte für Misserfolg Risiko und falsche Entscheidungen: Die Illusion der Kontrolle

      // Von PD Dr. York Hagmayer

      Erfahrung bedeutet, Erfolge und Misserfolge zu erleben. Einige scheitern, andere werden ein Erfolg. Doch was ist die Ursache für Erfolg oder Misserfolg?

      Viele Köche verderben den Brei

      Manche Projekte scheitern oder werden mehr schlecht als recht zu Ende geführt. Andere entwickeln sich hervorragend und werden die Grundlage für weitere, gewinnbringende Geschäfte. Doch was ist die Ursache für Erfolg oder Misserfolg?

      Eine ehrliche Antwort wäre, dass stets eine große Vielzahl von Faktoren einen Einfluss hat. Selbst bei Projekten, die von einer einzelnen Person verantwortet werden, haben andere Personen und die Umwelt einen sehr großen Einfluss auf das Ergebnis.

      Die Illusion der Kontrolle

      Softwareentwickler greifen auf die Lösungen und Ideen von anderen Entwicklern zurück, Unternehmensberater sind auf die Zuarbeit und Kooperation des Kunden angewiesen, Verkäufer sind je nach Produkt, Kunde und Wettbewerbssituation erfolgreich.

      Obwohl wir meist nur begrenzten Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg haben, unterliegen wir häufig einer Illusion der Kontrolle. Das heißt, wir meinen, dass wir es sind, die das Ergebnis maßgeblich bestimmen. Und je länger wir erfolgreich tätig sind, desto mehr wird dieser Eindruck verstärkt.

      Wenn Illusion die Motivation erhöht

      Wozu führt eine solche Illusion der Kontrolle? Einerseits führt sie dazu, dass wir uns anstrengen, um unsere Ziele zu erreichen. Sie erhöht unsere Motivation und unser Durchhaltevermögen. Diese Folge ist also positiv.

      Auf der anderen Seite führt die Illusion der Kontrolle dazu, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit überschätzt wird und wichtige Einflussfaktoren nicht ausreichend berücksichtigt werden. Dies kann negative Folgen nach sich ziehen.

      Alles hängt von uns ab?

      Nehmen Sie einen Verkäufer, der glaubt alles hänge von ihm ab. Wenn der Markt schwieriger wird, z.B. weil die Konkurrenz attraktivere Produkte anbietet, kann ein solcher Verkäufer den Umsatz reduzieren, weil er zum Beispiel den Einfluss von Peer-to-peer Kommunikation, sozialen Netzwerken oder so banalen Dingen wie den Service rund ums Produkt unterschätzt.

      Anstatt die positive Wirkung anderer Faktoren zu seinem Vorteil einzusetzen, versucht er nur durch eigene Anstrengung zu punkten.

      Erfolge sind hausgemacht?

      Eigentlich sollte uns die Erfahrung lehren, wie groß unser Einfluss auf Erfolg und Misserfolg wirklich ist. Leider ist dem nicht so. Wir neigen dazu, Erfolge uns persönlich zuschreiben. Wir glauben, dass der Erfolg durch unser Wissen, unsere Kompetenz und unsere Anstrengung zu Stande gekommen ist. Darum können wir stolz auf das Erreichte sein.

      Dagegen schreiben wir gerne Misserfolge anderen oder widrigen Umständen zu. In diesem Fall geben wir die Kontrolle und damit die Verantwortung also gerne ab. Dies hat die psychologisch positive Folge, dass wir uns weniger schuldig fühlen müssen und unser Kompetenz nicht in Frage gestellt wird. Da die Anzahl der Erfolge meist deutlich größer als die Misserfolge ist, können wir weiterhin daran glauben, unseren Erfolg kontrollieren zu können.

      Resourcen nicht sinnlos vergeuden

      Sollten wir also versuchen unseren Einfluss auf Erfolg und Misserfolg realistisch einzuschätzen? Da die Illusion der Kontrolle auch positive Folgen für die Motivation hat, ist gegen eine leichte Überschätzung wohl nichts einzuwenden.

      Kritisch wird es aber dann, wenn wir dadurch unsere Energie und unsere Ressourcen sinnlos vergeuden. Viele Würfelspieler verlieren ihr Geld, weil sie glauben, die Würfel kontrollieren zu können. Im Gegensatz dazu sind Pokerspieler häufig erfolgreich, weil sie sich ihres Einflusses auf den Spielausgang bewusst sind.

      Was gehört zur erfolgreichen Umsetzung?

      Viele glauben, dass durch mehr Erfahrung mehr Wissen und mehr Kompetenz erworben wird. Das ist nicht notwendigerweise der Fall.

      Wenn eine Person immer das gleiche Wissen und die gleichen Routinen einsetzt, dann wird die Person nur routinierter aber nicht zum Experten. Berater, die immer nur die gleiche Art von Projekt umsetzen, werden besser in der Umsetzung, aber nicht unbedingt kompetenter. Um zum Experten zu werden, müssen Sie genau zwei Dinge machen:

      1 verschiedene Dinge bewusst auszuprobieren und

      2 von den Ergebnissen gezielt zu lernen.

      Vermeintliche Kompetenz

      Nehmen sie ein so triviales Beispiel wie den Einsatz von Office-Paketen. Die meisten Nutzer sind sehr vertraut mit den Programmen und können

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