Helene Bandelberg - die verlorene Rose. Klaus S. Blechner

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Helene Bandelberg - die verlorene Rose - Klaus S. Blechner

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in wahrhaft panischen Schrecken, sodass sie unter dem militärischen Rückzugs-Kommando Rudis, nämlich „Volle Deckung und dann: Rette sich, wer kann!“ blitzartig die Flucht antreten mussten.

      Kein Wunder, dass unsere Helene von den Liricher Kindern bald als „Kriemhild von Bandelberg“ geadelt wurde.

      Die beste Waffe aber gegen eine geschlechtliche Unterdrückung – so glaubte Helene fest – ist wohl die Bildung:

      Und so quengelte und drängelte sie so lange bei ihren Eltern, bis diese schließlich ihre Genehmigung zum Besuch einer höheren Bildungsanstalt, einem sogenannten „Lyzeum“ für Mädchen im Alter von 12–18 Jahren erteilten!

      Am 1. April 1918 wurde Helene Bandelberg – übrigens als einziges Mädchen ihres Jahrgangs aus der Bergmannssiedlung – ins Schülerverzeichnis des ersten „Lyzeums“ in Oberhausen aufgenommen.

      Ihre großen Schwestern konnten Helene allerdings von nun an nicht mehr bei den Schularbeiten zur Seite stehen, denn Latein, Englisch oder höhere Mathematik wurde an Volksschulen bis dato nicht unterrichtet.

      „Na Lenchen, du hast heute wieder solch ein gefährlich schönes Leuchten in deinen Augen!“, bemerkte Mutter Marie wiederholt, wenn ihr 16-jähriger Teenager gegen 17:00 Uhr von seinem Naturkunde-Kurs nach Hause kam.

      „Habt ihr Backfische etwa heute wieder dem ‚süßen Eddi Eisenstein‘, eurem jungen Assessor für Bio und Chemie, nach dem Herzen geschmachtet?“

      Marie Bandelberg kannte ihre Zopfträgerinnen mit all ihren individuellen „Zickereien“, gerade so, wie es eine gute Mutter denn auch wissen sollte.

      So wusste sie auch, dass die propere Luise ihren Klassenlehrer häufig die letzten Schritte bis zur Klassentür begleitete und ihm dabei liebend gerne seine hochheilige Lehrertasche trug.

      „Igittigitt! Wer gut schmiert, der gut fährt!“, war der recht eindeutige Kommentar aus Helenes Mund, als sie von dieser „Kriecherei“ Wind bekam.

      „Selbst ist die Frau!“, war dagegen ihre klare Maxime und dementsprechend legte sie besonders im „Sport“ und in den „Naturwissenschaften“ richtig los und gehörte bald zu den Besten ihres Jahrgangs.

      Ende März 1926 konnte Helene jedenfalls von sich sagen, dass sie die erste Bandelberg mit einem sehenswerten Reifezeugnis sei und somit sogar die Chance hätte, ein Studium beginnen zu können.

      „Alte Geschichte“ interessierte sie brennend: Der wundervolle kulturelle Aufstieg der Menschheit, gefesselt von den festen Regeln und Versprechungen der großen Weltreligionen, welch faszinierende Studienobjekte warteten da auf sie …

      „Also, Lenchen, schlag dir das bloß aus dem Kopf, mit einem langjährigen Studium ohne jede Garantie auf ein regelmäßiges Einkommen! Ne, ne! Dein Vater ist kein Bergwerksbesitzer oder Hüttenfabrikant, er heißt auch nicht ‚Krupp‘ oder ‚Thyssen‘, sondern Bandelberg! Helene, dein Vater und ich waren immer heilfroh, wenn wir euch alle satt bekommen haben!“

      Dies war das überdeutlich mahnende „Veto“ ihrer stets pragmatisch denkenden und handelnden Mutter Marie, dem hatte selbst ein so willensstarkes Persönchen wie Helene es war vorerst nichts Überzeugendes entgegenzusetzen.

      Ein Seitenblick auf den beruflichen Werdegang ihrer Schwestern konnte die Worte ihrer Mutter nur noch bestätigen:

      Martha, Helenes älteste Schwester, hatte ohne jedes Murren eine Schneiderlehre absolviert; Luise war gegenwärtig in der Ausbildung zur „Hutmacherin“ und das Nesthäkchen Anna Maria bediente – mit einer langen weißen Schürze dekoriert – im vornehmen Feinkostladen „Künzel“ in der Marktstraße eine anspruchsvolle Kundschaft. Und selbst das „liebe Friedchen“ – da ohne Schulabschluss – konnte sich noch als „Haushaltshilfe“ bei den Gärtners, einer sehr begüterten Familie mit Lebensmittel-Spedition so einige „Naturalien“ verdienen.

      „Wenn ich’s recht bedenke, kann ich nicht in diesen schweren Zeiten auf Kosten meiner tüchtigen Eltern und fleißigen Geschwister ein langjähriges Studium beginnen!“

      In diesem Moment hielt Helene sich ganz ehrlich und selbstkritisch einen großen Spiegel vor:

      „Aber vielleicht finde ich beruflich doch wenigstens etwas, das über ‚Ackerbau und Viehzucht‘ hinausgeht, nichts Handfestes produziert, aber dafür meine geistigen Gaben und Interessen herausfordert …!“, resümierte Helene ernsthaft.

      „Ich glaube, ich muss jetzt endlich die Haustür meines kleinen Elternhauses weit öffnen und mich hinauswagen ins wirkliche Leben!“

Blick über Bielefeld, die grüne Großstadt am Teutoburger Wald, Helenes erster Arbeitsplatz war hier in einer Anwaltskanzlei.

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