Alte Irische Mythen und Legenden. Ronan O Domhnaill
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Читать онлайн книгу Alte Irische Mythen und Legenden - Ronan O Domhnaill страница 5
Es geschah, daß Eochaidh Airem eine Reise durch sein Reich machen mußte. Er befahl Étáin über Ailill zu wachen, denn er würde bald sterben. Étáin ging zu Ailill, und schon ging es ihm besser. Sie fragte ihn eines Tages, warum er krank sei und um ihm zu helfen, wenn sie könnte. Er sprach: „Wegen der Liebe befinde ich mich in dieser elenden Situation. Meine Liebe ist tief wie das Meer, aber sie ist unerwidert. Sie darf nicht sein, denn ich liebe die Frau meines Bruders.“ Étáin war erschrocken. Sie liebte ihren Mann sehr, und ihretwegen lag sein Bruder im Krankenbett. Voller Traurigkeit verließ sie Ailill, und er wurde wieder krank.
Noch einmal war Ailill dem Tod ganz nah. Er bat Étáin, ihn als Liebhaber zu nehmen. Obwohl sie Eochaidh Airem liebte, hatte sie viel Mitleid mit seinem Bruder, da er sich in einem schlechten Zustand befand. Sie stimmte zu, ansonsten würde er sterben. Am nächsten Tag bei Tagesanbruch würde sie ihn treffen.
Die ganze Nacht wartete Ailill auf das Treffen. Kurz bevor es soweit war, fiel er in Schlaf. Étáin ging zu dem Treffen und wartete auf Ailill, aber er kam nicht. Statt dessen sah sie einen fremden Mann. Dieser Mann ähnelte Ailill sehr, aber er war es nicht. Sie schaute weg und sprach nicht mit ihm, und der Fremde ging weg. Als Ailill erwachte, war sein Herz gebrochen, und er bat Étáin noch einmal um ein Treffen. Wieder tat Ailill sein Bestes, um wach zu bleiben, aber er schlief wieder ein. Wieder wartete Étáin auf Ailill, und wieder sah sie nur den fremden Mann. Sie schaute weg, und er ging fort. Beim dritten Mal hatte Étáin immer noch Mitleid mit Ailill, und sie vereinbarten ein Treffen. Wieder schlief er, und wieder sah sie den fremden Mann, aber dieses Mal fragte sie ihn, wer er sei und mit wem er sich treffen wolle. „Ich bin gekommen, um mich mit Ihnen, wie ausgemacht, zu treffen“, antwortete er. „Ich bin gekommen, um mich mit Ailill zu treffen, und Sie sind nicht er. Ich habe nicht versprochen, Sie zu treffen. Sie ähneln Ailill sehr, aber Sie sind es nicht. Außerdem liebe ich meinen Ehemann.“ „Ich bin Euer Ehemann.“ Étáin schaute ihn ganz verwirrt an und sprach: „Wie kann das sein? Mein Ehemann ist Eochaidh Airem, Hauptkönig von Éirinn.“ „Ich heiße Midhir von Brí Léith, und einst warst Du meine Frau. Ich habe Dich immer geliebt, und die Liebe, die Ailill spürt, ist meine Liebe für dich. Ich habe die Leidenschaft im Herz von Ailill bewirkt.“ Étáin wußte, daß er die Wahrheit sprach, und er fuhr fort: „Wir wurden durch den Neid von Fuamnach getrennt, aber jetzt bitte ich dich, Deinen menschlichen Ehemann zu verlassen und mit mir zu kommen. Ich habe Ailill von seiner Krankheit geheilt. Komm mit mir, und sie werden sich auf ewig freuen.“ „Ich liebe Eochaidh, und unsere Liebe ist ewig. Ich werde ihn nicht verlassen.“
Da kehrte sie zum Palast zurück und fand Ailill bei bester Gesundheit. Als Eochaidh zurück war, erzählte Étáin ihm alles, und er freute sich, daß sie ihn nicht verlassen hatte.
Das dritte Werben um Étáin
Eines Tages, während eines Festes, sah Étáin einen schönen jungen Mann zu ihr kommen. Er trug ein Hemd aus roter Seide, und da niemand außer ihr ihn bemerkt hatte, wußte sie, daß nur sie allein ihn sehen konnte. Er sprach: „Étáin mit den goldenen Haaren werden Sie mit mir in ein Land voller Musik gehen, wo alle Einwohner so schön sind wie Sie? Unser Volk lebt unter den Sterblichen, aber sie können uns nicht sehen. Schöne Étáin, verlassen Sie Éire, denn ein schöneres Land wartet auf Sie.“ „Nur wenn mein Mann mich Ihnen gibt, werde ich mit Ihnen gehen“, antwortete sie. Dies sagte sie, weil sie wußte, das Eochaidh sie nie weggeben würde. Der junge Mann lachte und verschwand.
Wenige Tage später traf Eochaidh einen jungen fremden Mann in seinem Dún. Eochaidh schaute ängstlich drein, denn seine Soldaten hatten ihn entdeckt, den schönen jungen Mann mit dem roten Hemd und der goldenen Brosche, und fragten ihn, was er hier wolle. „Ich will Schach mit Ihnen spielen“, sprach der junge Mann. „Gerne spiele ich Schach mit Ihnen“, antwortete Eochaidh. Midhir nahm ein Schachbrett heraus. Es war aus Silber, und die Figuren waren aus Gold. „Ich werde nicht mit Ihnen spielen, ohne etwas zu setzen“, sagte Eochaidh. „Schon gut, ich setze fünfzig Pferde“, antwortete Midhir. Eochaidh gewann das Spiel, und am nächsten Tag standen fünfzig Pferde auf der Wiese vor seinem Palast. Eochaidh freute sich und spielte gerne ein zweites Mal mit dem Fremden. Diesmal gewann er fünfzig Wildschweine, Kühe und Schafe. Sie spielten ein drittes Mal, und Midhir verlor wieder, und dieses Mal mußte er alle Steine vor dem Palast wegräumen. Das erledigte er ebenfalls sehr schnell. Schon am nächsten Tag befand sich dort eine Straße[16].
Als Midhir ihn nach einem vierten Spiel fragte, akzeptierte er sofort. Dieses Mal war der Einsatz offen. Doch dieses Spiel verlor Eochaidh. „Ich will Ihre Frau in meine Arme nehmen und küssen“, sprach Midhir. Sein Wunsch verschlug Eochaidh die Sprache, und er suchte nach einem Ausweg aus dieser Lage. „Kommen Sie am Endes des Monats, und Ihr Wunsch wird Ihnen erfüllt werden.“
Einen Monat später kam Midhir zurück, und in der Zwischenzeit hatte Eochaidh seine Armee um sich versammelt. Trotz dieser Sicherung erschien Midhir zwischen ihnen. Étáin und Midhir umschlangen sich. Dann erhob er sich mit ihr in die Luft und flog aus dem Fenster. Draußen sahen die Soldaten zwei weiße Schwäne. Die Schwäne flogen in Richtung Brí Léith.
Entsetzt suchte sie Eochaidh. Neun Jahre lang griffen seine Soldaten die Feenhügel Irlands an. Schließlich griff er Brí Léith an, und Midhir schloß Frieden mit ihm. Von seinem Dún aus sagte er Eochaidh, daß er Étáin haben könne, wenn er sie erkenne. Dieser war einverstanden. Darauf traten Mägde auf ihn zu. Alle sahen ähnlich aus und trugen dieselben Kleider. Nach einer Weile wählte er eine aus. Erst als er zurück in Teamhair war und Frieden mit Midhir geschlossen hatte, entdeckte er, daß die Magd die Tochter von Étáin und seine eigene Tochter war. Er hatte bereits mit ihr geschlafen, und seine Tochter war jetzt schwanger. Als das Kind geboren war, wurde es auf eine Wiese gelegt. Ein Hirte fand es, und das Kind wuchs als sein eigenes auf.
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