Performance-Steigerung Krankenhaus. Peter Bertke

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Performance-Steigerung Krankenhaus - Peter Bertke

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rel="nofollow" href="#u05b244db-3b31-4b2a-bf3a-6f73c8ee4474">Kap. 1.4, s. Abb. 1.4).

       Der von uns dargestellte Ansatz der Performance-Steigerung beruht somit grossmehrheitlich auf der Optimierung der Leistungserbringung am Patientenbett, unter engem Einbezug der dort klinisch tätigen Kollegen unterschiedlicher Berufsgruppen (s. Abb. 1.6, dunkelblaues Dach).

      Wenn wir den typischen Patientenfluss betrachten, so treten Patienten entweder notfallmässig oder elektiv in eine Klinik ein (s. Abb. 1.6, hellblauer Balken). Die Patienten erhalten evtl. eine Intervention oder eine Operation resp. werden – wie beispielweise bei einer Lungenentzündung – konservativ, also ohne einen Eingriff, versorgt. Bei schlechtem Allgemeinzustand oder falls postinterventionell oder postoperativ eine Überwachung notwendig sein sollte, erfolgt ein Aufenthalt auf der Intensivpflegestation (IPS) oder einer Intermediate-Care-Station (IMC). In der Regel erfolgt die weitere Behandlung auf der Abteilung, bevor die Patienten die Klinik wieder verlassen.

       Der Ansatz der Performance-Steigerung orientiert sich somit am Patientenfluss von Aufnahme bis Austritt.

      Während die Patienten diesen Weg durchlaufen, werden sie – ganz nach dem medizinischen Grund der Aufnahme – von verschiedenen Fachdisziplinen betreut (s. Abb. 1.6, grauer Balken). Ein Patient mit einer Lungenentzündung wird z.B. nach notfallmässiger Aufnahme von der Abteilung für Innere Medizin versorgt. Ein Patient mit einer elektiv und operativ zu versorgenden Hüftgelenksarthrose wird von der Abteilung für Orthopädie behandelt. Ein Patient, der für eine Wirbelkörperversteifung eintritt, wird operiert und weiter behandelt von der Abteilung für Neurochirurgie. Ein Patient für eine durchzuführende Herzkatheteruntersuchung wird von den Herzspezialisten versorgt etc.

      Abb. 1.6Das Ziel dieses Buches ist die Vermittlung von Kenntnissen zur optimierten Leistungserbringung am Patienten in einer Klinik. Während des Aufenthaltes durchläuft der Patient unterschiedliche Stationen (hellblauer Balken) und wird von unterschiedlichen Fachdisziplinen – je nach Grund der stationären Aufnahme – betreut (grauer Balken). In der Summe sollen Erträge gesichert resp. gesteigert und die Kosten gesenkt werden. Der Fokus liegt auf der Diskussion von stationär generierten Erträgen im DRG-System sowie auf Personal- und Sachkosten (s. Abb. 1.5 fett gedruckt).

      Zur optimierten Leistungserbringung unterschiedlich zu versorgender Patienten von Aufnahme bis Entlassung braucht es also vertieftes Know-how aus verschiedenen Fachdisziplinen. Nur so kann beurteilt werden, ob hochteures Knochenersatzmaterial bei der Durchführung einer Wirbelkörperversteifung wirklich indiziert ist oder man nicht auch zur Kostenoptimierung auf Knocheneigenmaterial des Patienten oder auf kostengünstigeres Knochenersatzmaterial zurückgreifen kann.

       Der Ansatz der Performance-Steigerung fokussiert auf die Versorgung der Patienten von Aufnahme bis Entlassung, dies unter Berücksichtigung der Versorgung durch unterschiedliche Fachgebiete und erfordert daher tiefgreifendes Know-how des medizinischen Tagesgeschäftes.

      Während des Klinikaufenthaltes entstehen natürlich unterschiedliche Formen von Kosten, welche die Klinik zu tragen hat. Demgegenüber stehen Erträge, welche die Klinik erhält. In der Summe sollten die Erträge natürlich die Kosten so weit wie möglich überwiegen. Das hier vorgestellte Prinzip der Performance-Steigerung versucht demnach, unter Ablauf des oben geschilderten Patientenflusses auf eine positive Art und Weise sowohl die Ertrags- als auch die Kostenseite zu beeinflussen (s. Abb. 1.6, Erträge und Kosten). Insbesondere beim Bestreben, Kosten zu senken, werden wir in Kapitel 2.2 darlegen, wie unterschiedliche Formen von Sachkosten und auch Personalkosten allgemein (= für viele Fachgebiete geltend) und speziell (= für z.B. nur ein Fachgebiet geltend) beeinflusst werden können.

      Gewisse prozessuale Anpassungen zur Laborkostenreduktion können – konsequent auf der Notfallstation angewendet – allgemein die Laborkosten verschiedener Fachgebiete günstig beeinflussen. Die Evaluation von kostengünstigerem Knochenersatzmaterial dagegen betrifft speziell nur die Abteilung für Neurochirurgie. Die Verweildauerreduktion durch ein auf dem PACD-Score (Post-Acute-Care-Discharge-Score, s. Kap. 2.2.13) beruhenden Case Management ist bis dato nur für via Notfall eintretende Patienten der Inneren Medizin etabliert etc.

      Eine vollumfängliche Darlegung aller möglichen Massnahmen zur positiven Beeinflussung insbesondere von Kosten würde den Umfang dieses Buches bei weitem sprengen. Wir konzentrieren uns somit auf ausgewählte, unserer Ansicht nach wichtige Aspekte der Kostenreduktion, welche in der Regel in einer Klinik einen grossen Effekt haben können.

       Der Ansatz der Performance-Steigerung beinhaltet somit die Implementierung von Massnahmen zur positiven Beinflussung von Erträgen auf der einen und Kosten auf der anderen Seite.

      Der multifaktorielle Ansatz der systematischen Performance-Steigerung hat zusammenfassend also das Ziel der optimierten Leistungserbringung an Patienten entlang des typischen Patientenflusses unter Einbezug unterschiedlicher Fachgebiete und Abteilungen. Hierbei sollen Erträge und Kosten positiv beeinflusst werden. Erforderlich ist ein tiefgreifendes Know-how des medizinischen Tagesgeschäftes.

       1.7 Nutzen und Bedeutung der Performance-Steigerung

      Nachdem wir das „Wo“ (Fokus) und das „Wie“ (Ansatz) der Performance-Steigerung diskutiert haben, lohnt es sich zu überlegen, was eigentlich Nutzen und Bedeutung der Performance-Steigerung sind. Wer profitiert von einer Performance-Steigerung? Was bedeutet Performance-Steigerung für den einzelnen, am Patientenbett tätigen Mitarbeitenden?

      Es liegt auf der Hand, dass sicher die Klinik selbst von einer Performance-Steigerung profitiert. Wie bereits erwähnt, steigt der ökonomische Druck im Gesundheitswesen kontinuierlich an. Somit zieht die Klinik selbstverständlich einen konkreten Nutzen aus der Optimierung von Erträgen und Kosten.

      Auch die Patienten, welche eigentlich nicht erst an zweiter, sondern erster Stelle dieser Gedanken stehen sollten, können einen Nutzen aus ausgewählten Massnahmen der Performance-Steigerung ziehen. Stellen wir uns einmal vor, die Häufigkeit der Blutentnahmen in einer Klinik wird gesenkt, weil diese streng medizinisch gesehen keinen Mehrwert für den Patienten darstellen. Wäre nicht jeder Patient froh, wenn er im Verlaufe seines Aufenthaltes weniger häufiger gestochen wird? Wäre nicht jeder Patient froh, wenn abgesehen von einer vertretbaren Verweildauerreduktion nach Einsatz eines neuen Hüftgelenks die Zeit bis zur ersten schmerzfreien Vollmobilisation verkürzt wird? Im Verlaufe dieses Buches werden wir noch auf mehr Beispiele eingehen, anhand derer sichtbar wird, dass auch Patienten von ausgewählten Massnahmen der Performance-Steigerung profitieren

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