Der Fall Jesus. Lee Strobel
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Über den Autor
Der ehemalige Atheist Lee Strobel gewann nach einem Studium an der Yale Law School mehrere Preise als Gerichtsreporter der Chicago Tribune. Anschließend war er Pastor der Willow Creek Community Church bei Chicago und später bei der Saddleback Community Church bei Los Angeles. Als Autor und Koautor hat er mehrere, zum Teil mit Preisen ausgezeichnete Bücher veröffentlicht. Lee Strobel und seine Frau Leslie haben zwei Kinder und mehrere Enkel.
Inhalt
Wiederaufnahme eines Verfahrens
Teil I Die Prüfung der Aufzeichnungen
Überprüfung der Augenzeugenberichte
Kapitel 4
Die antiken Dokumente
Kapitel 5
Der wissenschaftliche Beweis
Kapitel 6
Die Beweise der Gegenseite
Teil II Die Person Jesu
Kapitel 7
Der Identitätsnachweis
Kapitel 8
Der psychologische Beweis
Kapitel 9
Das Profil
Kapitel 10
Der Fingerabdruck
Teil III Die Auferstehung
Kapitel 11
Der medizinische Beweis
Kapitel 12
Die fehlende Leiche
Kapitel 13
Der Beweis für die Erscheinungen
Kapitel 14
Der Indizienbeweis
Schlussfolgerung
Das Urteil
Vorwort
Lee Strobel ist amerikanischer Journalist und Gerichtsreporter. In diesem Buch stellt er zum Thema „Jesus“ Interviews mit angesehenen Bibelwissenschaftlern seines Landes dar. Das Buch ist daher eine Sammlung von Zeugnissen, die der Reihe nach die wichtigsten kontroversen Themen zur Frage Jesus behandeln. Das beginnt mit der Glaubwürdigkeit der Quellen, erörtert die Frage nach dem Anspruch Jesu, setzt sich zum Beispiel mit dem Problem auseinander, ob Jesus geisteskrank war, und sammelt Argumente für die Antwort auf die Frage, ob Jesus wirklich tot war und wirklich auferstanden ist.
Dadurch, dass unterschiedliche Professoren befragt und auch jeweils mit ihrer persönlichen Eigenart und ihrem Lebensstil geschildert werden, verquicken sich sachliche Aussagen auf der Höhe amerikanischer Forschung sehr eng mit dem persönlichen Bekenntnis der einzelnen befragten Professoren. In Amerika scheint es unter den Professoren noch etwas zu geben, das man in Deutschland kaum finden könnte: kantige, glaubwürdige Gestalten, die von der Sache und von ihrem eigenen Glauben reden können.
Das Buch, das so entstanden ist, kann man als apologetisch im strengen Sinne des Wortes bezeichnen. Denn es behandelt genau die Punkte, auf denen Neugierige herumzureiten pflegen und auf die die Kommentare oft nicht genug Wert legen. Dabei ist es durchaus von Vorteil, dass der Verfasser und Sammler der Zeugnisse von Beruf Gerichtsreporter ist. Denn genau dieses, das Sammeln von Zeugnissen für einen Prozess, ist ein Gedanke, den zumindest zwei der vier Evangelien auch selbst ausdrücklich formulieren. Das Johannes-Evangelium versteht sich als eine einzige Sammlung von Zeugnissen für die große Auseinandersetzung zwischen Evangelium und Welt, die mit seiner Hilfe, und das heißt eben mit der Hilfe der darin aufbewahrten Zeugnisse, inspiriert durch Gottes Geist, geführt werden soll. Und von Mose über Johannes den Täufer bis hin zu Petrus und dem Lieblingsjünger geht es im Johannes-Evangelium immer wieder nur um das eine: dass immer mindestens zwei Zeugen benannt werden können, die bescheinigen, dass das Unglaubliche seine Richtigkeit habe. Der Evangelist Lukas bekennt selbst, er habe sich um die Aussagen der Augenzeugen sorgfältig bemüht (vgl. Lk 1,1–4). Es ist daher sympathisch zu nennen, wenn der Verfasser dieses Buches es in gewisser Hinsicht den Evangelisten nachtut und nun auch Zeugnisse der modernen Forschung sammelt.
Das Buch ist – viel stärker als die Evangelien – durchzogen von Dialogen im Stil von Frage und Antwort, oft mit Verweisen auf bekannte Forscher. Wir kennen den Stil dieses Dialoges in unserer Literatur seit Plato. Er war ein geniales Mittel, schwierige Philosophie zu vermitteln. Auch die Alte Kirche hat diese Form des Lehrdialoges öfter wieder aufgenommen in Gestalt der „Fragen und Antworten“. Dadurch gewinnen hier die sonst oft in den „Einleitungen“ nachlesbaren „Fakten“ zusätzliche Farbigkeit. Es ist tatsächlich so, dass der Dialog die Aussagen der Wissenschaft einprägsamer und gewissermaßen unvergesslich wiedergeben kann, weil sich auch der Leser in den Anfragen wiederfinden kann.
In dieser Hinsicht ist dem Buch von Lee Strobel eine durchaus erfreuliche Verbindung von ernst zu nehmender Wissenschaft und Vermittlung an ein sehr neugieriges Publikum gelungen. Selten wurde Forschung so leicht vermittelt wie hier. Selbst so schwierige Fragen wie die Kanonbildung werden gut informiert aufgegriffen.
Die Gesamttendenz des Buches ist konstruktiv und optimistisch hinsichtlich der Glaubwürdigkeit Jesu und der Zeugnisse über ihn. Es ist sympathisch vor allem darin, dass alle erdenklichen Fragen rund um dieses Thema aufgegriffen werden.
Heidelberg, Dezember 1998
Prof. Dr. Klaus Berger
„Jesus neu oder wieder zu entdecken – nichts scheint mir wichtiger