Fesselnde Spiele. Kelly Stevens

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Fesselnde Spiele - Kelly Stevens

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quiekt sie und richtet sich viel zu schnell auf, sodass sie leicht schwankt und sich an der Bank festhalten muss.

      Falsche Antwort, Schätzchen. Zwar hat sie heute nicht abgebrochen, aber ihr Make-Up ist immer noch perfekt und nicht verlaufen, für mich ein Zeichen, dass sie sich nicht wirklich auf die Session eingelassen hat. Auch ihre Haut ist, bis auf eine kleine Stelle, wo sie der Wachsschwall getroffen hat, kaum gerötet. »Nein. Viel Spaß alleine in der Dusche.«

      Das Wachs wird größtenteils von selbst abfallen, sobald sie sich bewegt. Mir kann es egal sein, schließlich bin nicht ich diejenige, die ihr hinterher putzen muss. Dafür hat Frankie mehrere Asiatinnen, die frühmorgens hier anrücken, um im Club und den Spielzimmern die Spuren der vorangegangenen Nacht zu beseitigen, und immer mindestens eine, die während der Öffnungszeiten auf Abruf bereitsteht. Die meisten Gäste haben keine Ahnung, was im Hintergrund alles abläuft, von gesetzlichen Vorschriften, die eingehalten werden müssen, über Organisation, Marketing und PR bis hin zu so mundanen Dingen wie Desinfektion und dem Bereitstellen frischer Handtücher.

      »Geile Session. Gut gemacht, Kat.«

      »Danke, Henry. Immer wieder gerne.«

      Das ist gelogen. Ich kann ihn genauso wenig ausstehen wie Ashley, aber ich habe einen Ruf zu verlieren. Den Ruf, die beste Session-Assistentin im Club zu sein.

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      An der Bar schwinge ich meinen Hintern im knappen schwarzen Lederminikleid auf einen der roten Lederhocker und bestelle einen Gin Tonic. Leder auf blanker Haut liebe ich: Es sieht nicht nur geil aus, es fühlt sich auch so an. Für mich jedenfalls. Und dieses Kleid hier ist auch noch eins meiner besten. Mein eigenes Design.

      Frankie steht persönlich hinter dem Tresen, wie er es abends oft macht. Von hier kann er seine Gäste gut im Blick behalten, denn die Bar befindet sich im Erdgeschoss in der Nähe des Eingangs. Jeder, der zu den Spielzimmern will, muss hier vorbei. Dunkle Farbtöne und gedimmtes Licht sorgen trotzdem für Intimsphäre. Nur am Tresen ist es hell.

      »Alles klar?«, fragt er, während er das Glas vor mich hinstellt.

      Bei Frankie brauche ich mich nicht zu verstellen, sondern kann die Wahrheit sagen, wenn auch durch die Blume. »Das Übliche.«

      Er nickt mitfühlend. Frankie führt den Club schon seit Jahren, und ich weiß, dass auch er nicht glücklich mit der Entwicklung ist, die in der Szene gerade stattfindet. Wenn er könnte, würde er wieder auf exklusive Mitgliedschaften umstellen, aber dafür braucht er einen Geldgeber. Und obwohl einige unserer Clubmitglieder Multimillionäre sind, scheint keiner von ihnen mit einem Sexclub in Verbindung gebracht werden zu wollen. Um sich auszutoben ist es ihnen hier gut genug, um zu investieren nicht.

      »Tritt Peter am Dienstag wieder mit dir auf?«

      Ich nicke bejahend. An jedem ersten Dienstag im Monat veranstaltet Frankie Bondage-Events. Abende, an denen ich oft kunstvoll verschnürt von der Decke baumele. Noch so eine dieser Neuerungen, die mir nicht gefallen, weil er dann seine Clubtüren für jeden aufmacht, der bereit ist, die – zugegebenermaßen horrenden – Eintrittspreise zu bezahlen. Trotzdem sind die Events immer sehr gut besucht. So gut, dass er inzwischen nur noch mit Anmeldungen arbeitet. Der Club ist in London schnell vom Insidertipp zur Location für außergewöhnliche Abendunterhaltung avanciert.

      Ich nehme einen Schluck von meinem Drink und blicke mich um. Es ist kurz vor Mitternacht und die Bar ist nicht allzu voll. Viele Gäste scheinen sich gerade in den Spielzimmern aufzuhalten.

      »Ach, bevor ich’s vergesse, Kat, ich wollte dir noch jemanden vorstellen.« Frankie, der wieder zu mir gekommen ist, schiebt ein Schälchen gesalzene Erdnüsse über den Tresen.

      Zu kostenlosem Essen sage ich nie nein, selbst, wenn mir nach der Session mit Henry und Ashley etwas Süßes lieber gewesen wäre. Vielleicht hole ich mir auf dem Weg nach Hause noch einen Schokoriegel.

      »Hmmm?«, bringe ich kauend zustande.

      »Danny, das ist Kat, von der ich dir erzählt habe. Katherine, das ist Daniel.«

      Warum stellt er mich mit meinem richtigen Namen vor? Im Club heiße ich nur Kat. Schnell schlucke ich die halb gekauten Erdnüsse hinunter, drehe mich auf meinem Hocker halb um und begrüße den Neuankömmling neben mir mit einem huldvollen Kopfnicken.

      Meine Güte, wer hat den denn hier reingelassen, denke ich unwillkürlich, als mein Blick auf ihn fällt. »Ist der überhaupt schon volljährig?«

      »Er steht vor dir und hört dich sehr gut, und ja, ich bin volljährig.«

      Ich schlucke, diesmal ohne Erdnüsse. Na toll, Antipathie auf den ersten Blick. Ein blondes Jüngelchen, durchaus hübsch, aber mit zartem Körperbau und sehr blass. Unter seinen Augen liegen lila Schatten.

      »Kat wird dir alles zeigen.«

      Nein!, protestiere ich innerlich, kann aber nichts weiter machen als Frankie einen bösen Blick zuwerfen, den er gekonnt ignoriert.

      Genervt rutsche ich vom Hocker. Ich bin relativ klein, aber selbst mit meinen hohen Absätzen ist der Besucher immer noch einen halben Kopf größer als ich. »Na, dann komm mal mit. Dein erstes Mal in einem Club?«

      Zu meiner Überraschung schüttelt er den Kopf. Obwohl er so blass ist, errötet er noch nicht einmal.

      »Behandele ihn gut, Kat!«, ruft Frankie mir hinterher.

      »Keine Sorge, Master!«, gebe ich großspurig zurück. Frankie und ich wissen beide, dass ich keinen Meister habe und auch keinen suche, aber unser kleiner Schlagabtausch diesbezüglich hat Tradition. »Ich werde dein Goldstück nicht anfassen.«

      Frankie lacht. »Wie ich dir gesagt habe, Danny.«

      Was geht denn hier gerade ab? Einen Moment geht mein Blick zwischen den beiden Männern hin und her, dann zucke ich die Schultern und nehme den letzten Schluck meines Drinks, bevor ich Richtung Flur gehe. Als ich an Daniel vorbeikomme, schnippe ich leicht mit den Fingern. »Folge mir.«

      Er tut es anstandslos, geht sogar einen halben Schritt hinter mir. Für einen Gast ist er mit der schwarzen Anzughose und einem schwarzen Hemd relativ formell gekleidet. Schwarz ist zwar die bevorzugte Farbe im Club, aber meistens in Lack, Leder, Latex, Samt oder Spitze.

      »Die Garderobe und die Umkleiden sind gleich am Eingang. Du bekommst beim Check-In einen Schlüssel für einen der Schränke. Hier kannst du dich in Ruhe umziehen und deine Sachen unterbringen.«

      Daniel sieht aus, als wolle er eine Frage stellen.

      »Ja?«

      Doch er schüttelt den Kopf und folgt mir an der Bar vorbei in den hinteren Teil der Räumlichkeiten.

      »Das Haus hat drei Etagen und einen Keller. Im Keller sind die Verliese.« Ich spreche bei den letzten Worten bewusst tiefer und rauer, aber er schmunzelt nur. Mit meiner normalen Stimmlage fahre ich fort: »Im Erdgeschoss ist die Bar, die du ja bereits gesehen hast, unser Veranstaltungssaal, zwei größere Räume für Gemeinschaftsspiele und die Duschen. Außerdem eine Ruheecke, wenn du dich kurz zurückziehen oder nach einer Session erholen möchtest. Dort gibt es ein paar bequeme Récamièren, die ausdrücklich nicht zum Spielen gedacht sind.« Den Sanitätsraum hinter der Bar erwähne ich nicht, obwohl es ihn natürlich gibt – falls sich doch einmal jemand verletzt, was leider immer

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