Leni Behrendt Staffel 3 – Liebesroman. Leni Behrendt

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Leni Behrendt Staffel 3 – Liebesroman - Leni Behrendt Leni Behrendt Staffel

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endlich Leben in die erstarrte Gestalt. Und dann brach ein Lachen aus der breiten Brust, das schon mehr einem Jauchzen glich.

      »Also ein Junge ist es, bei Blitz und Donner geboren. Na, wenn das kein echter Kerl wird!«

      Und dann gaben die Gläser einen guten, fröhlichen Klang.

      *

      Das schmucke Auto der Baronin Swindbrecht flitzte die Landstraße entlang. Sicher führten die zarten Hände das Steuer, doch unsicher war der Blick, der immer wieder zu dem Mann hinging.

      »Trutz, fühlst du dich auch wirklich wohl?« fragte Ragnilt jetzt leise, und lachend kam es zurück:

      »Wie könnte es wohl anders sein, mein Schatz, wie ich dich nun endlich nennen darf. Wozu so ein kleiner Unfall doch manchmal gut sein kann.«

      »Na – klein?« zweifelte sie. »Es hätte ja auch anders kommen können. Ach, Trutz, wie glücklich bin ich doch, daß du lebst.«

      »Und wie ich lebe! Lenk doch mal in den Nebenweg dort ein.«

      »Warum?«

      »Das wirst du gleich sehen.«

      Kopfschüttelnd kam sie seinem Wunsch nach. Doch kaum, daß der Wagen stand, umfingen sie zwei Arme und drückten sie fest an das hartschlagende Herz. Zwei Lippen brannten auf den ihren in einem Kuß, der mehr ausdrückte, als viele Worte es vermocht hätten. Dann lockerte sich die Umarmung, und vier lachende Augen tauchten ineinander.

      »So, mein mißtrauisches Kind, jetzt weißt du hoffentlich Bescheid. Oder muß ich noch betonen, daß ich dich liebe?«

      »Nein.« Sie schmiegte sich beseligt an ihn. »Ach, Trutz, nun wollen wir beide so recht von Herzen glücklich sein.«

      »Worauf du dich verlassen kannst. Und nun fahr zu.«

      »Wohin?«

      »Ins lachende Glück.«

      »Wo ist das?«

      »Bei uns zu Hause.«

      O ja, da gab es wirklich ein lachendes Glück. Aber erst, nachdem man über den Schreck hinweggekommen war, der Hermine und Brunhild die Glieder zittern ließ, als sie Trutz’ ansichtig wurden. Angsterfüllt lauschten sie seinem Bericht, doch als er den Regenmantel auszog, mit dem Ackermann die »Eleganz« verhüllt hatte, da lachten sie Tränen.

      Gleichfalls Arnold nebst Töchterlein, die gerade in dem Moment eintraten. Sie kamen aus der Stadt und hatten unterwegs Ackermann getroffen, von dem sie die Begebenheit haargenau erfuhren. Zwar beteuerte der Verwalter, daß sein Herr wohlauf wäre, aber Arnold war doch so beunruhigt, daß er sofort nach Brechten fuhr. Als er jedoch jetzt den Neffen sah, da lachte er Tränen.

      »Junge, zieh dich bloß rasch um, sonst ist es um mein Zwerch­fell geschehen.«

      Das beteuerten auch die anderen, so daß Trutz nichts anderes übrigblieb, als zu enteilen. Und als auch Ragnilt ging, um ihren äußeren Menschen aufzufrischen, da sagte Hermine leise:

      »Habt ihr die glückstrahlenden Augen gesehen?«

      »Und ob«, schmunzelte Arnold. »Übrigens weiß ich das schon von Ackermann, wie ja die ganze Begebenheit überhaupt.«

      »Ist er denn bei dir gewesen?« fragte Brunhild erstaunt.

      »Nein, wir kamen aus der Stadt und trafen ihn unterwegs. Und da ich doch in Unruhe um Trutz war, kam ich sofort hierher.

      Elvi, geh doch mal zum Wagen und hole meine Pfeife, ohne die ich mir vorkomme wie eine Katze ohne Schwanz.

      Ist nicht nötig, daß so ein Gör hier Nase und Mund aufsperrt«, brummte er, nachdem das Töchterlein gegangen war. »Es würde das Schnäbelchen ja doch nicht halten können und unser Paar damit in Verlegenheit bringen.

      Ich muß schon sagen, daß das Schicksal da wieder einmal helfend eingriff. Denn wie hätte es sonst wohl möglich sein können, daß Ragnilt ausgerechnet da bei Gustchen weilte – und daß ausgerechnet auf dem Hof das Feuer ausbrach, bei dem unser Trutz sich wieder einmal glänzend bewährte?«

      »Du meinst doch nicht etwa, daß Ragnild deswegen…«

      »Nein, Hermine«, winkte er entschieden ab. »Die Angst um sein Leben war es, die sie aus ihrer seelischen Lethargie aufrüttelte. Und dazu sage ich Gott sei Dank.«

      »Und ich bin glücklich«, sagte die Großmutter leise. »Daß ich diesen Tag noch erleben darf, dafür danke ich unserem Herrgott inbrünstig.«

      Sie mußten das Thema fallen lassen, da Elvira eintrat und die verlangte Pfeife brachte. Gleich darauf erschien auch das junge Paar, elegant wie eh und je.

      »Na also«, schmunzelte Arnold. »Da haben wir ja unseren Prachtkerl wieder. Hast du nun endlich deine Schuld bezahlt, mein Sohn?«

      »Welch eine Schuld?« fragte Elvria neugierig dazwischen.

      »Die Schuld an Ragnilt«, entgegnete der Vater trocken. »Er hatte sie nämlich mordsmäßig angepumpt. Mach aber bloß den Mund zu, Marjellchen, sonst kriegt das Herzchen Gegenzug.«

      »Ach, Paps, du machst dich wieder mal über mich lustig«, schmollte sie. »Ich geh’ jetzt zu Trutzi.«

      Damit wippte sie ab, und die Luft war rein, wie Arnold ver­gnügt bemerkte.

      »Sag mal, Onkelchen, was hast du der Kleinen da eben für ein Märchen aufgetischt?« fragte Ragnilt lachend. »Seit wann hat Trutz mich denn angepumpt?«

      »Das fragst du ihn am besten unter vier Augen. Jetzt wird erst mal angestoßen, und zwar auf Trutz, der sein Leben für das eines andern einsetzte, daß er dabei nicht ernstlich zu Schaden kam und dennoch damit ein verhärtetes Herzchen aufrüttelte bis zum tiefsten Grund, ferner stoßen wir an auf den Stammhalter der Ackermanns und dann auf Gustchens Socken.«

      »Und ich auch noch auf Gisbert«, setzte Ragnilt hinzu, obwohl sie dabei heiß errötete. »Auf daß er fröhlich und unbeschwert zu uns zurückkehre – erst dann kann ich so ganz von Herzen glücklich sein.«

      »Bist ein tapferes Kind«, sagte die Großmutter gerührt. »Nicht jede Frau hätte den Mut zu so einem Bekenntnis in Gegenwart des Gatten.«

      »Na, dem geht doch dabei nichts ab«, blitzte sie ihn an, und da nahm er sie ganz einfach beim Schopf und küßte den lachenden Mund.

      Und später, in trauter Zweisamkeit, fragte sie Trutz, was es mit der Schuld für eine Bewandtnis hätte.

      »Die habe ich heute dem Glück bezahlt«, gab er mit unterdrücktem Lachen Antwort.

      »Und wer ist das Glück?«

      »Du.«

      »Also, Trutz, wenn du noch weiter in Rätseln sprichst, dann bin ich dir böse.«

      »Um alles nicht, das bist du lange genug gewesen. Und nun paß mal auf, Herzliebelein: Schuldig bin ich doch an dir geworden, als ich damals deine Liebe so rücksichtslos abtat. Heute durfte ich nun die Schuld bezahlen – am Glück – verstehst

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