Mami Bestseller Staffel 3 – Familienroman. Jutta von Kampen

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Mami Bestseller Staffel 3 – Familienroman - Jutta von Kampen страница 29

Mami Bestseller Staffel 3 – Familienroman - Jutta von Kampen Mami Bestseller Staffel

Скачать книгу

vorbereiten«, sagte Elfriede Greve und erhob sich. »Ich darf Sie inzwischen mit Whisky versorgen? Oder möchten Sie lieber etwas anderes trinken?«

      »Danke, ein Whisky-Soda wäre mir sehr angenehm!«

      Während Elfriede Greve in die Küche ging, blickte Rainhart Arundsen sich in dem gepflegten Garten des Villengrundstückes um. Er schwenkte das Glas hin und her, daß die Eisstückchen klirrten. Im Geiste überrechnete er die Kaufsumme, die er aufbringen mußte, um die neuen Maschinen zu erwerben. Er hoffte, daß Greve ihm günstige Bedingungen einräumen würde.

      Heftiges Türenschlagen, das aus einem der angrenzenden Zimmer zu vernehmen war, schreckte Rainhart aus seinen Betrachtungen auf, und durch das geöffnete Fenster hörte er den empörten Ausruf einer metallisch klingenden Männerstimme: »Was ist? Was willst du hier? Ich habe dir gesagt, daß du nicht hierherkommen sollst!«

      Ein Stuhl wurde gerückt, und aus dem Zimmer erklangen heftige Schritte.

      »Ich hatte Sehnsucht. Ich mußte dich sehen«, antwortete eine leise Frauenstimme.

      »Ja, aber nicht hier«, antwortete der Mann ungeduldig.

      »Und warum nicht hier?« fragte die Frau.

      So könnte Katja sprechen! dachte Rainhart. Er konnte jedes Wort verstehen.

      »Du weißt, daß ich von meinem Bruder abhängig bin. Er finanziert mein Studium, ich wohne in seinem Haus, ich genieße hier Gastrecht. Ich möchte keine Differenzen mit meinem Bruder, hörst du?« sagte der Mann.

      »Was hat dein Bruder gegen mich?«

      »Muß ich dir das erst erklären?« fragte der Mann zynisch.

      »Ja, erkläre es!« antwortete die Frau.

      »Hör auf!« rief der Mann gequält aus.

      Einen Augenblick war es still.

      »Ich liebe dich«, flüsterte die Frau. »Ich liebe dich so sehr, ich könnte für dich sterben!«

      Rainhart Arundsen spürte fast körperlich, daß die Frau jetzt in den Armen des Mannes lag und von ihm geküßt wurde. Warum muß ich immer an Katja denken? fragte er sich.

      Ihm fiel ein, daß er sie vorhin mit seinem Besuch überraschen wollte und enttäuscht gewesen war, als er sie nicht angetroffen hatte.

      Nachher fahre ich zu ihr! dachte er jetzt, während er ungewollt Zeuge des weiteren Dialogs wurde.

      »Du bist eine Hexe«, sagte der Mann leise. »Immer wieder gelingt es dir, mich zu verführen.«

      Die Frau lachte leise. »Nicht ich habe dich, sondern du hast mich zuerst verführt!«

      »Sei still!« flüsterte er. Plötzlich wurde er nervös. »Du mußt gehen! Bitte, stell dir vor, wenn Elfriede dich hier antrifft!«

      »Ja – was dann?«

      »Es gibt eine unangenehme Auseinandersetzung!«

      »Ich habe keine Angst davor!« Die Frau sprach lauter, und wieder war es Rainhart Arundsen, als hörte er Kathinka sprechen.

      »Wie soll alles weitergehen?« fragte der Mann gepreßt.

      »Mach dir keine Gedanken«, erwiderte die Frau gedämpft. »Ich werde meine Wohnung behalten, und dort werden wir uns regelmäßig treffen.« Ihre Stimme wurde zu einem heiseren Flüstern. »Ich liebe dich, Peter, ich kann ohne dich nicht leben! Ich brauche dich – deine Zärtlichkeit, deine Umarmungen, deine Liebe…«

      »Und trotzdem willst du den anderen heiraten?« fragte der Mann heiser.

      »Ich muß!« antwortete sie hart. »Du weißt warum!«

      Zum erstenmal in dieser Minute hatte Rainhart Arundsen die wahnsinnige Vorstellung, daß dort drüben in jenem Zimmer wirklich Kathinka sprach, und der Gedanke, so verrückt und absurd er auch sein mochte, verursachte ihm beklemmende Übelkeit.

      »Ich wünschte, ich hätte Geld und könnte dich heiraten«, sagte der Mann.

      Sie schwieg einen Moment. »Ist das vom Geld abhängig?« fragte sie lauernd.

      »Ja«, entgegnete er trotzig. »Ich habe dir erklärt, daß ich dich nicht heiraten kann! Ich bin von meinem Bruder abhängig. Ich war es schon, als wir uns kennenlernten, und

      ich habe nie ein Hehl daraus gemacht.«

      »Du bist ein Feigling!« sagte die Frau verächtlich. »Warum hast du für meine Liebe nicht das Geld deiner Verwandten und die ganze verdammte Sicherheit aufgegeben?«

      Der Mann keuchte. »Und warum hast du den anderen nicht aufgegeben? Warum bist du immer wieder zu ihm gegangen?«

      »Weil ich wußte, daß du mich niemals heiraten würdest! Aber er macht mich zu seiner Frau!« Es klang triumphierend.

      Katja – es ist Katja! dachte Rainhart Arundsen wie betäubt.

      »Sag, liebst du ihn?«

      »Nein, ich liebe ihn nicht«, antwortete sie. »Vielleicht habe ich ihn einmal geliebt, aber als du kamst, war alles vorüber.«

      »Und trotzdem willst du seine Frau werden!« Die Worte waren wie ein verzweifelter Aufschrei.

      »Ich kann nicht anders«, erwiderte die Frau ungerührt. »Ich werde seine Frau, aber dich liebe ich, und dir gehöre ich auch! Mehr kannst du nicht verlangen! Ja, wenn du alles opfern würdest, um mich zu heiraten, wenn du wirklich zu mir hieltest – vielleicht wäre dann alles anders!«

      »Ich kann es nicht! Ich stehe vor dem Staatsexamen! Willst du, daß ich dir meine Laufbahn, meine Karriere opfere?«

      »Du könntest arbeiten!«

      »Ich kann nur eines machen – entweder studieren oder arbeiten! Ich bin keine von den robusten Naturen, die Bäume ausreißen können. Vielleicht wäre dein bäuerlicher Großgrundbesitzer dazu imstande, aber ich…«

      »Hör auf!« rief die Frau aus. »Sprich nicht von ihm!«

      »Aha – du liebst ihn! Ist es so?«

      »Nein, ich liebe ihn nicht!« erwiderte sie ungeduldig. »Er ist wild und rauh und erschreckt mich oft. Bei ihm finde ich weder Ruhe noch Zärtlichkeit. Deshalb habe ich mich ja in dich verliebt!«

      »Katja – meine einziggeliebte Katja!«

      Rainhart Arundsen sprang auf. Hatte er selbst diese Worte gedacht, oder hatte jener Unbekannte sie tatsächlich ausgesprochen?

      Hastig stürzte er den Inhalt des vollen Whiskyglases hinunter, doch das brennende Würgen im Hals blieb. Seine Knie zitterten, er mußte sich wieder hinsetzen.

      Es gab keinen Zweifel mehr; die Frau, die in jenem Zimmer zu dem fremden Mann sprach, war Kathinka, seine zukünftige Frau!

      Es kann nicht sein! hämmerten seine Gedanken. Es ist unmöglich!

      Katja

Скачать книгу