Mami Bestseller Staffel 3 – Familienroman. Jutta von Kampen

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Mami Bestseller Staffel 3 – Familienroman - Jutta von Kampen Mami Bestseller Staffel

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Aber er fügte auch sofort hinzu, daß diese neue Diagnose zu keinen großen Hoffnungen Anlaß gebe!«

      Eckhoff runzelte die Brauen. »Schildren hat eine neue Therapie bei Lymphdrüsenkrebs entwickelt. Wußtest du das?«

      »Selbstverständlich. Schon seit langem verfolge ich die gesamte Fachliteratur und lese alle neuen medizinischen Veröffentlichungen, die auf diesem Gebiet erscheinen.«

      Konrad Eckhoff sah seinen Schwiegersohn erstaunt an. »Ich bin beschämt, Rainer«, murmelte er. »Du tust mehr für Ulrike, als ich jemals für sie getan habe!«

      Rainhart hob den Blick. »Sie ist meine Frau, und ich liebe sie«, erwiderte er schlicht.

      Eckhoff streckte dem Schwiegersohn bewegt die Hand entgegen. »Ich glaube, ich habe dir sehr viel abzubitten«, sagte er.

      »Wir wollen beide, daß Ulrike gesund wird«, sprach Rainhart weiter. »Und dazu ist mir jedes Mittel recht. Ich würde sogar das Gut verkaufen, wenn es nötig sein sollte!«

      Eckhoff fuhr auf. »Das darfst du nicht tun!«

      Rainhart lächelte. »Vorläufig ist es auch noch nicht soweit!«

      »Solltest du finanzielle Schwierigkeiten haben, wende dich bitte an mich!« sagte Eckhoff. »Ich werde dir jederzeit helfen.«

      »Danke, Vater. Ich hoffe, es kommt nicht dazu! Ich habe den Plan, Ulrike in Kürze zu Professor Schildren in die Klinik zu geben. Er hat mir selbst den Vorschlag einer neuerlichen Behandlung gemacht.«

      Eckhoff kniff die Augen zusammen. »Und was sagt Ulrike selbst dazu?«

      Rainhart machte eine verzweifelte Handbewegung. »Sie weiß noch nichts von meiner Absicht, und ich zerbreche mir den Kopf, wie ich es ihr beibringen könnte.«

      »Meines Erachtens ist es im Augenblick unmöglich, solange Ulrike das Kind stillt.«

      Mit einem gequälten Ausdruck blickte Rainhart den Schwiegervater an. »Sie kann nicht mehr lange stillen! Sie ist viel zu schwach dazu. Sie ahnt nicht, daß es über ihre Kräfte geht!«

      Konrad Eckhoff schwieg einen Augenblick. Dann fragte er: »Wer soll das Kind versorgen, wenn Ulrike in der Klinik ist?«

      »Ich habe bereits ein Kindermädchen engagiert. Es wird in der nächsten Woche auf dem Gut eintreffen.«

      »Weiß es Ulrike schon?«

      »Ich habe es nur beiläufig erwähnt, doch sie widersprach sofort. Daraufhin habe ich das Thema fallenlassen und auf einen günstigeren Moment verschoben.«

      Eckhoff stand auf und ging in Rainharts Arbeitszimmer hin und her. »Ich muß dich etwas fragen, Rainer«, sagte er schließlich und blieb vor dem Schwiegersohn stehen. »Bedeutet dir das Kind gar nichts?«

      Arundsen war verwirrt. »Wie kommst du darauf?«

      »Ich spüre es«, antwortete Eckhoff knapp. »Du sprichst von dem Baby wie von einer Sache, die dich nicht eigentlich berührt.«

      »Vielleicht hast du recht«, gab er mit finsterer Miene zu. »Ich habe mir diesen Sohn gewünscht, und jetzt kann ich ihn nicht einmal lieben!«

      »Das ist schlimm«, sagte Eckhoff. »Da habt ihr nun euer Wunschkind Alexander, und trotzdem bist du nicht glücklich!«

      In Rainers Augen standen Schmerz und namenlose Qual. »Wie kann ich glücklich sein, wenn meine Frau todkrank ist!«

      »Siehst du«, sagte Eckhoff leise, »jetzt leidest du genauso wie ich! Seit du sie liebst, ist alles viel schlimmer!«

      »Und darum werde ich auch nichts unversucht lassen!« Rainer richtete sich entschlossen auf. »Nächsten Monat fahre ich mit Ulrike zu Professor Schildren!«

      *

      Ulrike lehnte sich mit einem unterdrückten Seufzer in dem bequemen Sessel zurück und schloß einen Moment die Augen, um den Schwächeanfall zu überwinden.

      Klein-Alexander, den sie in den Armen hielt, bewegte sich unruhig.

      »Mein Liebling«, flüsterte Ulrike angestrengt, »mein liebes kleines Herzchen, wenn ich doch etwas mehr Kraft hätte, um mich dir ausgiebig widmen zu können!«

      Der Kleine strampelte mit den Beinchen und krähte vor Vergnügen.

      Es waren die schönsten Minuten des Tages für sie, wenn sie ihr Kindchen bei sich haben konnte.

      »Ich bin dir keine gute Mutter«, flüsterte Ulrike, während sie jetzt ihr kleines Söhnchen fest an sich preßte. »Ich bin zu schwach und hilflos, um dich zu umsorgen!« Tränen zitterten in ihrer leisen Stimme.

      Klein-Alexander riß die hellen Augen auf und blickte seine Mutter mit offenem Mündchen an. Dann verzog sich sein Gesicht, und er begann wieder freudig zu krähen.

      Ulrike fühlte, daß ihr der kalte Schweiß auf die Stirn trat.

      Ich kann ihn nicht mehr halten, dachte sie in panischer Angst, und diese Furcht, die sie immer häufiger befiel, wenn sie ihr Kind auf dem Schoß hatte, wurde für sie zu einer schmerzhaften Qual.

      »Ich kann nicht mehr«, flüsterte sie mit einem unterdrückten Schluchzen. Sie wollte aufstehen, um das Baby in das Körbchen zu legen, das wenige Schritte von Ulrike entfernt auf der Terrasse stand. Doch sie war zu schwach und kraftlos, um sich mit dem Kind auf den Armen zu erheben.

      Tränen schossen in ihre Augen und liefen über ihre Wangen.

      Wahrscheinlich bin ich kränker, als ich ahne! Keiner hat mir bisher gesagt, was mir eigentlich fehlt!

      Ihr wurde schwarz vor Augen, und sie mußte sich abermals zurücklehnen. Sie hatte kaum noch Kraft, den ungebärdig mit den Ärmchen rudernden Kleinen festzuhalten.

      Ist es wirklich eine rätselhafte Krankheit, an der ich leide? dachte sie, während ihre Gedanken sich überstürzten. Kennt man tatsächlich nicht die Ursache für diese Schwächezustände, die Anfälle und das plötzlich auftretende Fieber? Oder verheimlichen sie mir etwas?

      Sie fühlte sich so elend, daß sie sogar im Schein der milden Spätsommersonne fror.

      »Warum kann ich nicht für

      mein geliebtes Kindchen sorgen wie andere Mütter«, flüsterte Ulrike schmerzerfüllt, während sie nach dem Klingelknopf tastete, um das Kindermädchen zu rufen.

      Trudi erschien sofort. »Soll ich Ihnen den Kleinen abnehmen, Frau Arundsen?« fragte sie mit freundlichem Lächeln.

      Ulrike nickte und beobachtete voll Kummer die leichten, beinahe spielerischen Bewegungen, mit denen das Mädchen ihr den Kleinen abnahm, ihn hochhob, daß er selig jauchzte, um ihn dann in sein Körbchen zu legen.

      Während Ulrike sich tiefer über das Körbchen beugte, bekam sie wieder einen heftigen Schwindelanfall. Vorhin hatte sie gefröstelt, und nun war ihr plötzlich unerträglich heiß.

      Sie sank mit einem leisen Stöhnen in den Sessel zurück. Als sie Trudis forschenden Blick auf sich ruhen fühlte, zwang sie sich zu einem krampfhaften Lächeln.

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