Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Aber die Behörden in Kirchwalden benötigten noch Auskünfte und Nachweise aus Neuseeland. Außerdem mußte Kilian die Geburtsurkunde seines Großvaters finden. Diese hatte er damals zu-rückgelassen.

      »Hauptsache, wir sind uns einig, Kilian«, sagte der Haltingerbauer. »Da warten wir eben. Gut Ding will Weile haben! Mußt dir keinen Streß machen, Kilian. Jetzt bleibst du erstmal hier auf dem Hof und regelst alles in Ruhe. Wenn du bei etwas Hilfe brauchst, dann kannst du dich jederzeit an uns wenden.«

      »Danke!«

      Kilian fuhr sich mit den Händen durch das helle Haar.

      »Ja, da gibt es noch etwas! Ich will später zum Friedhof und das Grab meiner Urgroßeltern besuchen. Dort ist auch Großonkel Hans beerdigt. Ich weiß nicht, an welcher Stelle ich es auf dem Friedhof finde und will Pfarrer Zandler nicht bitten. Vielleicht könnte es mir jemand zeigen?« Kilian schaute dabei Lotti an.

      »Die Lotti geht mit dir! Dann kann sie gleich unsere Gräber gießen.«

      Noch bevor Lotti etwas einwenden konnte, stimmte Kilian zu. Er wollte nur noch einen Blumenstrauß aus dem Garten holen. Kilian eilte davon.

      »Wie könnt ihr?« schalt Lotti ihre Familie.

      Ihr Vater grinste.

      »Lotti! Die Mutter hat mir alles erzählt und Titus weiß auch Bescheid. Mir scheint, du gefällst dem Kilian! Gib es zu, du bist verliebt?«

      »Ja, Vater! Aber es ist meine Sache. Ihr müßt mich net in seine Arme treiben. Außerdem kenne ich, kennen wir ihn erst einen Tag – und er ist aus Neuseeland. Das ist am Ende der Welt!«

      Das Gespräch brach ab. Kilian kam mit dem Blumenstrauß aus dem Garten. Titus fuhr mit seinen Eltern heim. Kilian und Lotti fuhren in Lottis Auto zum Friedhof.

      *

      Auf dem Grab der Familie Bernreither türmten sich noch die ausgedorrten Kränze. Niemand hatte sie nach der Beerdigung vor Monaten fortgeräumt. Kilian und Lotti gingen gleich an die Arbeit. Danach war auch der Grabstein wieder zu lesen.

      »Soso! Dann hat der Großonkel Hans diese Berta geheiratet. Ich weiß nicht, ob ich das meinem Großvater erzählen soll.«

      Lotti schaute Kilian an.

      »Was spricht dagegen? Sie war seine Frau. Sie war die Schwägerin deines Großvaters.«

      »Und sie war seine große Liebe!«

      »Mei, das hört sich nicht gut an!«

      Kilian legte den Blumenstrauß nieder. Dann setzten sie sich in der Nähe des Grabes auf eine Friedhofsbank. Kilian erzählte Lotti von seinem Großvater, seiner Liebe zu Berta und wie sein eigener Zwillingsbruder zum Rivalen wurde.

      »Also – sollte ich einmal heiraten und Kinder bekommen, dann wünsche ich mir eines – keine Zwillinge! Ich will keine Zwillinge!«

      Kilian lachte herzlich.

      »Die Wahrscheinlichkeit, daß du Zwillinge bekommst, ist ziemlich hoch. Deine Brüder sind Zwillinge. Wenn es in einer Familie Zwillinge gegeben hat, dann kann das wieder geschehen. Bei uns in Neuseeland wurde eine Generation übersprungen. Meine Mutter ist ein Einzelkind. Aber ich habe jüngere Zwillingsschwestern.«

      »Hast du mit denen auch so viel Kummer, wie ich mit Titus und Thomas?«

      Kilian verneinte. Er schilderte seine Schwestern als liebe, warmherzige und gütige Menschen.

      »Das ist schön und auch etwas hoffnungsvoll, wenn es wirklich so ist, daß Zwillingsschwangerschaften sich in Familien häufen.«

      Lotti stand auf.

      »Ich könnte dir noch stundenlang zuhören, wenn du von Neuseeland und deiner Familie erzählst.«

      »Wenn ich zurückfliege, dann komme doch mit! Ich lade dich ein! Verbringe einen schönen Urlaub in Neuseeland. Wir haben auch Berge. Ich bin sicher, daß es dir gefallen wird. Meine Familie wird dir auch gefallen – und du ihr auch!«

      Lotti errötete. Sie stand auf.

      »Ich muß gehen! Soll ich dich noch zurückfahren?«

      »Nein, danke! Kommst du morgen wieder? Es ist noch so viel im Garten zu tun.«

      »Vielleicht!«

      Lotti schaute ihm in die Augen und lächelte. Dann rannte sie davon.

      Kilian ging langsam den Mittelgang des Friedhofs zurück. Pfarrer Zandler kam ihm entgegen.

      »Grüß Gott, Kilian! Schön, daß du dich um des Grab kümmerst!«

      »Ich will die Haltingers bitten, das weiterhin zu tun, wenn ich wieder daheim bin. Übrigens, der Haltingerbauer kauft den Bernreither Hof.«

      Da staunte der Pfarrer doch.

      »Mei, so schnell hast du einen Käufer gefunden. Wie kam’s?«

      »Das ging ganz schnell und einfach. Wahrscheinlich haben die Engel vom ›Engelsteig‹ ein bissel geholfen.«

      »Ja, so wird es sein! Da wird sich dein Großvater freuen. Dann sind deine Tage hier gezählt.«

      »Nein, ich will schon noch etwas bleiben. Es dauert auch noch mit den Papieren. Das wissen Sie ja.«

      Pfarrer Zandler wünschte Kilian alles Gute und Gottes Segen. Dann verabschiedeten sich die beiden.

      Kilian fuhr heim auf den Hof. Er suchte die alten Fotoalben und schaute sich die Bilder darin an. So verbrachte er den Abend.

      Währenddessen saßen auf dem Haltinger Hof Lotti und ihr Bruder Titus mit den Eltern zusammen. Auf dem Tisch lag eine Gemarkungskarte von Waldkogel.

      »Des ist net viel Gemeindegrund auf der gesamten Südseite, der die beiden Höfe trennt. Ich rede mit dem Fellbacher. Die Wiesen kosten die Gemeinde nur Geld. Vielleicht können wir sie kaufen oder in Erbpacht erwerben. Der Kilian hat uns einen guten Preis gemacht, da können wir noch ein bissel Land dazukaufen. Wenn wir die Wiesen dazunehmen und sie später zum Bernreither Hof zuordnen, dann schaffen wir es, daß die Buben zwei Höfe bekommen, die genau gleich groß sind. Außerdem hängen sie noch zusammen.«

      Elli war von dem Vorschlag begeistert. Lotti und Titus freuten sich mit den Eltern.

      Mitten im Pläneschmieden kam Thomas heim. Grußlos betrat er die Wohnküche.

      »Ah, der verlorene Sohn ist wieder heimgekehrt!« spottete er.

      »Grüß Gott, Thomas!« überging Titus die Bemerkung. »Ja, ich habe mir einige Tage Urlaub genommen. Jetzt bin ich wieder hier!«

      Thomas ging nicht darauf ein. Er hatte Hunger und wollte essen. Elli wärmte ihm das Essen auf.

      »Was schaut ihr da die Karte an?« fragte Thomas.

      Sein Vater räusperte sich.

      »Ich will vielleicht die Wiesen an der Südseite pachten oder kaufen!

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