Alfred Komareks Weihnachtsgeschichten. Alfred Komarek

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Alfred Komareks Weihnachtsgeschichten - Alfred Komarek

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      „Du traust dich was.“

      „Nicht wahr? Komm, wir gehen. Und ich trag auch ein paar Einkaufstaschen.“

      Die beiden redeten wenig miteinander, weil sie nichts Falsches sagen wollten. Aber sie gingen gemeinsam durch die Stadt. Das war schon was. Und dann noch zur nächtlichen Stunde, während sich brave Bürger wüsten Träumen hingaben, für die sie ja schließlich nichts konnten.

      Später saßen die zwei in der Küche, sahen die Nacht vor dem Fenster grau werden, und tranken Tee.

      Er lächelte schütter. „Schön, diese Niemandszeit. Und sie gehört uns.“

      „Ja, irgendwie. Sehr müde bin ich. Und hellwach. Sag: Wie geht es denn so zu, in deiner runden, reichen Welt?“

      „Seltsam genug. Ich habe alles, viel mehr noch. Aber es reicht nicht für zwei.“

      „Warum?“

      „Die Angst, etwas hergeben zu müssen. Reichtum macht geizig.“

      „Und ich habe nichts, aber zu viel davon, weil es nie genug sein kann.“

      „Hat früher wenig bedeutet, nicht wahr? Da war nur eine Handbreit Ungeduld zwischen uns. Aber mit den Jahren ... Andererseits: Bald einmal ist Weihnachten, und da fallen die Wunder geradezu haufenweise vom Himmel.“

      „Ich stelle mir lieber vor, wie sie die Flügel schlagen und auffliegen.“

      „Hätt ich dir nicht zugetraut, den Gedanken, ehrlich!“

      „Was traust du mir schon zu. Und jetzt geh ich schlafen.“

      Als sie aufwachte, war es Abend. Es war sehr still im Haus. Nur von draußen kam ein leises Geräusch. Ach ja, Regen. Und das im Dezember. Sie schloss die Augen. Alles war so einfach gewesen, so geordnet und sauber getrennt. Freundliche, friedliche Nachbarschaft, gemeinsame Interessen, der sorgsam eingeübte Umgang mit Konflikten. Und jetzt?

      Sie hörte Schritte vor der Tür, zaghaftes Klopfen, wollte ihn aber noch nicht sehen. Vielleicht später dann, in der Küche. Das Wort „Begegnungszone“ kam ihr in den Sinn. Sie grinste, drehte sich auf die andere Seite und beschloss, noch ein Weilchen zu schlafen.

      „Guten Morgen, spät, aber doch!“ Er schaute nachdenklich drein. „Ich habe wenig geschlafen und viel gegrübelt. Ist ja kein Wunder.“

      „Und?“

      „Du hast so wenig von mir.“

      Sie schwieg und hob kaum merklich die Schultern.

      „Du könntest zum Beispiel meine Einsamkeit haben: dunkelroter Samt, mit Goldfäden durchwirkt. Liegt ernst und schwer auf dir, lässt aber auch nichts durch, hält alles ab.“

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      „Gut. Ich biete meine Einsamkeit zum Tausch: fadenscheinige Konfektionsware. Wer sie anzieht, ist nackt. Wer sich mit ihr zudeckt, friert. Das hält frisch.“

      „Also ich weiß nicht recht. Doch, ja: eine Idee. Wir legen die zwei Einsamkeiten auf den Küchentisch und lassen sie ungestört. Vielleicht geschieht ja irgendwann irgendwas zwischen den beiden.“

      „Ja. Vielleicht.“

      Sie mieden also die Küche in den folgenden Tagen, auch das Wohnzimmer, weil dort der Adventkranz allmählich fromm und gebieterisch über sich hinauswuchs, ein grünes, kerzenflackerndes Menetekel. Sie war also wieder häufig in der kleinen Stadt unterwegs, versuchte aber nicht zu übertreiben, ihm zuliebe. Er bewohnte nach wie vor sein geräumiges Inneres, ließ aber die Tür einen Spaltbreit offen, ihr zuliebe.

      Eines Tages geschah es im staunenswerten Einklang der Gedanken und Gefühle, dass sie einander besuchen wollten. Er ging aus sich heraus, um sie in ihrer Welt zu finden, sie hingegen schaute sich in ihm um. Auf diese Weise verfehlten sie einander, blieben allein und hatten wohl wieder etwas falsch gemacht. Endlich trafen sie in der offenen Tür zusammen, lachten und beschlossen, dass es so nicht weitergehen konnte.

      Sie stieß mit der Faust gegen seine Brust. „Wohin jetzt mit uns?“

      „Komm mit mir!“

      Im Garten hinter dem Haus stand ein alter Holzverschlag, das geheime Versteck ihrer Kindertage. Dort ließ es sich gut Ränke schmieden. Eng und finster war es hier. Er spürte sie, sie spürte ihn. Sie fröstelte wohlig. „Wird wohl nichts mit dem Weihnachtswunder, wie?“

      „Wer weiß das schon? Ist ja erst morgen Abend so weit.“

      „Was soll da geschehen?“

      „Wir könnten versuchen, heute Nacht davon zu träumen.“

      „Und was bleibt? Morgen früh, nach dem Aufwachen, meine ich.“

      „Das musst du die Träume fragen.“

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