Kampf um ihre Partnerin. Grace Goodwin

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Kampf um ihre Partnerin - Grace Goodwin Interstellare Bräute Programm

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Jahre in der Koalitionsflotte. Beeindruckend.” Sie wanderte umher und stützte sich schließlich am Tisch in der Mitte des kleinen Untersuchungszimmers ab. “Ich nehme an, ich wäre noch viel beeindruckter, wenn der Großteil Ihrer Dienstzeit nicht versiegelt wäre.”

      “Wie eigenartig. Ich weiß nicht, was Sie damit meinen.” Da war sie. Die Standardantwort, die wie auf Autopilot aus meinem Mund herausplatzte. Ich konnte nicht darüber reden. Nicht mit ihr. Mit niemanden.

      Aber ich musste wieder ins Weltall. Sonst würde ich hier ersticken. Die minutiöse Routine meines Bürojobs würde mich sonst erledigen. Mein düsteres Appartement. Rechnungen. Beschissene Fernsehshows. Von Leuten umgeben, mit denen ich einfach nichts gemein hatte. Die Erde? Fühlte sich nicht länger wie mein Zuhause an. Ich wollte ins Weltall zurück und das Bräute-Programm würde es möglich machen.

      3

       Captain Dorian Kanakor, Prillone, Koalitionsshuttle

      Vor lauter Wut packte ich Captain Seth Mills Handgelenk, aber wie von einem Krieger zu erwarten war, wehrte er sich und machte einen auf stur. Der Zoff schien vorprogrammiert. Er war beinahe so groß wie ich, also ziemlich groß für einen Menschen. Und seine seltsam blauen Augen funkelten mich herausfordernd an.

      Sie funkelten auch vor Schmerz.

      Einen Schmerz, den wir Tag für Tag miteinander teilten.

      “Was soll das, Dorian?” Seth blickte finster, seine Stimme hallte bis zu der kleinen Gruppe Krieger hinüber, die sich um uns drängte. Wir alle waren schweißgebadet und rußverschmiert, nachdem wir endlose Stunden lang in dem Frachter gekämpft hatten. Es wurde still im Raum, als meine Crew und sein ReCon-Team gespannt darauf warteten, was als Nächstes passieren würde.

      Es kam nicht oft vor, dass der Kommandant höchstpersönlich sich einschaltete. Verdammt, und noch viel seltener kam es vor, dass einem von uns eine Braut zugewiesen wurde.

      “Wir müssen reden, Mills. Allein.” Ich versuchte meine Aufgebrachtheit zu verschleiern, denn mir war klar, dass er sich gegen meine Idee sträuben würde. Er musste aber kooperieren, damit dieses wahnwitzige Anliegen funktionieren konnte. Eine Idee, die mir in den Sinn gekommen war, nachdem ich die Worte des Kommandanten vernommen hatte.

      Er musterte mich in Sekundenschnelle und wandte sich der Copilotin zu, einer bissigen Erdenfrau namens Trinity. “Bring uns zur Karter zurück.” Dann blickte er zu seinem ersten Offizier, ebenfalls ein gestählter Krieger von der Erde, den ich zu respektieren gelernt hatte. “Jack, du hast die Führung.”

      Ich wartete nicht auf ihre Antwort und meine eigene Crew hatte solche Anweisungen nicht nötig, die Kommandostruktur war bei uns fest eingeübt. Unter neugierigen Blicken führte ich ihn in den winzigen Vorratsraum im Heck des Shuttles. Das Evakuierungsshuttle war nicht dazu gedacht, so viele Passagiere aufzunehmen. Mit der gesamten ReCon 3 und den Überlebenden meiner Crew war das Schiff rappelvoll. Seth folgte mir in den kleinen Raum und ich nahm auf einer Kiste Arzneimittel Platz. Er setzte sich ebenfalls und die Tür ging wieder zu, wir waren eingeschlossen.

      Sein berechnender Blick tastete mich ab und er wartete. Schweigend. Geduldig. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich zu erklären.

      “Mein Cousin Orlinthe ist vor ein paar Monaten im Kampf getötet worden.”

      “Ich erinnere mich,” entgegnete Seth. Und das sollte er auch. In den letzten drei Jahren hatten wir mehr als einmal auf der Karter zusammen unseren Kummer ertränkt. Als Orlinthe im Kampf an die Hive verlorenging, war ReCon 3 zur Stelle gewesen und hatte die Mannschaft, mich und meine Prillonischen Waffenbrüder, mit einer Flasche Whisky getröstet, um den Schmerz runterzuspülen. Oder ihn zumindest aus meiner Kehle zu brennen.

      “Ich war sein zweiter Mann. Ich habe mich niemals selbst für eine Partnerin testen lassen.”

      Seth erstarrte, als er dabei war sich den Ruß vom Ärmel zu wischen. Ein auswegloses Unterfangen, da es nichts anderes bewirkte, als den Fleck noch weiter zu verschmieren, aber so musste er meinem Blick nicht standhalten. “Und? Geh einfach zur Krankenstation und zieh es durch.”

      “Das möchte ich gar nicht.”

      Er blickte zu mir auf und seufzte. “Verflucht, Dorian. Ihr Aliens seid zum Verzweifeln. Was soll dieses Gespräch?” Seth legte den Kopf schräg, sein verbissener Mund und nervöses Fußgetippel verrieten schließlich seine Anspannung. Er begann hin und her zu rutschen, der Kolben seines eisernen Gewehres ruhte neben ihm auf dem Boden, seine Hand umfasste krampfartig den Lauf und seine Knöchel waren ganz weiß.

      “Du hast eine Partnerin, Seth. Eine ausgewählte Braut. Hast du eine Ahnung, wie besonders das ist? Was für ein seltenes Geschenk?” Am liebsten wollte ich ihm einen Tritt verpassen, ihn wachrütteln. Er war ein Vollidiot.

      “Oh nein.” Seth verdrehte die Augen und hob das Kinn zu einem eigenartigen Winkel an, bevor er befremdliche lächelnd wieder zu mir blickte. Menschliche Emotionen waren manchmal schwer zu entziffern und ich konnte mich auch nicht auf die aufschlussreiche Wirkung eines Prillonischen Halsbands verlassen, um die Gefühle meines Gegenübers besser zu verstehen. “Willst du mir jetzt eine Standpauke darüber halten, wie viel Glück ich doch habe? Dass ich auf die Knie fallen und deinen Göttern danken soll, weil sie mir eine unschuldige Frau als Braut ins Universum geschickt haben?”

      “Ja.” Also verstand er es doch.

      “Nein.”

      “Nein?”

      Seth stand auf und ich erhob mich ebenfalls und die Enge des Raumes bewirkte, dass wir uns praktisch Nase an Nase gegenüberstanden. Zorn kam in mir auf. Wie konnte dieser Krieger, dieser Mensch es wagen, seine ausgewählte Partnerin zu verschmähen? Das gehörte sich einfach nicht. “Warum verschmähst du deine Braut?”

      Seth fing an zu Lachen, aber ohne jeden Anflug von Freude. Nur Schmerz. “Ich verschmähe sie nicht. Ich rette sie.”

      Ich runzelte die Stirn. “Wovor?”

      “Vor mir. Vor dem Kummer. Davor, einen Mann zu lieben, der schon morgen sterben könnte. Ich kann noch nicht mit dem Kämpfen aufhören. Ich kann nicht nach Hause, zur Erde, zurückgehen. Ich habe mich verändert. Zu sehr, um mich mit den banalen Kleinigkeiten auf der Erde herumzuschlagen.” Er seufzte. “Ich kann keine Partnerin nehmen. Das werde ich ihr nicht antun.”

      “Also bist du ein Feigling.”

      Ich dachte, dass der Erdling mir dafür vielleicht die Fresse polieren würde. Er aber ließ nur die Schultern hängen und schloss die Augen, gab sich geschlagen. Er ließ den Kopf hängen, sodass sein Kinn das Oberteil seiner Panzerung berührte. “So ist es wohl. Ich werde keine Witwe hinterlassen. Kinder ohne einen Vater, der sie beschützt. Eine Partnerin zu nehmen wäre egoistisch, Dorian. Ich würde alles haben wollen, würde sie ficken, bis mein Baby in ihr heranwachsen würde. Und dann noch eins. Ganz einfach.”

      Sicher, er hatte dieselben Wünsche wie die meisten Männer, egal von welchem Planeten. Ich konnte seinen Standpunkt zwar nachvollziehen, erkannte aber auch das eigentliche Problem dahinter. Das irdische Problem dahinter.

      “Wenn es keine Gefahr für sie gäbe, keine Möglichkeit

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