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Frage ließ mich zusammenzucken. Sie hatten mich stundenlang an Todes Schwelle geprügelt, nur um mich mit einem ReGen-Stift wieder herzustellen und morgen von vorne anzufangen. Es könnte tagelang so weitergehen. Wochenlang.

      Egal. Ich würde es überleben. Ihretwegen. Für Trinity. Meine Partnerin.

      Der Priester lachte hämisch und ich erschauderte, als ich dem Beweis für meine eigene Naivität ins Auge blickte. Jahrelang hatte ich der Priesterschaft geglaubt, als diese behaupteten ihre Soldaten wären nur zum Schutze der Zitadelle und der Königin vorgesehen. Ich hatte ihnen geglaubt, als sie vorgaben, einzig dem Volk von Alera zu dienen und keinerlei herrschaftlichen Ambitionen hegten.

      Ich hatte mich geirrt. Es gab drei mächtige Familien, die einen Anspruch auf den Thron erheben könnten. Nur drei. Die Priesterschaft aber hatte eine eigene Armee, Spione und ein so weit verzweigtes Netzwerk, dass ich nicht sicher war, ob man sie besiegen würde, sollten sie beschließen den Thron an sich zu reißen. Und wenn sie sich auch noch mit einer der machthungrigen Familien zusammengetan hatten?

      Krieg. Wir standen kurz vor einem Krieg. Und ich war unsterblich in jene Frau verliebt, die sich im Epizentrum des Konflikts befand.

      Der Priester trampelte über meine Hand, als er sich entfernte und stampfte meine bereits schmerzenden Finger in den kalten, harten Zellenboden. “Lass ihn leiden. Morgen früh wird er vielleicht reden.”

      Genau das erhofften sie sich. Aber das würde ich nicht. Die einzigen Personen auf Alera, die über Trinity, Faith und Destiny Bescheid wussten und noch am Leben waren, war der verletzte Wachmann von Lord Jax und der—mit Faiths Hilfe hoffentlich wieder hergestellte—geflüchtete Killer. Alle anderen waren tot. Kein Mann für alle Gelegenheiten, keine anderen Garden. Ich bezweifelte, dass diese Männer von dem Schwerverletzten wussten. Vielleicht wussten sie, dass Thordis Jaxs auch eingeweiht war, aber das war zu bezweifeln. Und ganz sicher wussten sie nicht, dass Prime Nial persönlich meine Unterstützung angefordert hatte.

      Was den Killer betraf? Ich hatte ihn aus meiner Zeit in der Koalitionsflotte wiedererkannt. Er arbeitete damals für den Geheimdienst. Er hatte Hive-Soldaten getötet, sie ohne Gewissen niedergemetzelt. Unter anderem.

      Er war verdammt gut im Töten.

      Ich hatte ihn nie nach seinem Namen gefragt. Aber ich war froh, wenn er mir den Rücken freihielt oder auf Mission als Scharfschütze über uns wachte. Und jetzt? Arbeitete er für die Priester? Einen Cousin der Königin? Lord Jax?

      Wenn er im Auftrag des Mistkerls handelte, der mich hier verrotten ließ, dann würden sie mich nicht foltern, um an Informationen zu kommen. Über die Schwestern hätten sie dann längst Bescheid gewusst. Woher sie kamen. Wann sie eingetroffen waren.

      Sie schienen null Ahnung zu haben und waren erst alarmiert worden, als die Türme angesprungen waren. Was bedeutete, dass meine Partnerin mehr Feinde hatte, als mir bewusst war. Und der Killer war immer noch auf freiem Fuß.

      Der Priester hatte mir Videoaufzeichnungen von meinem E-Sprinter gezeigt, von den Frauen, wie sie mit vermummten Gesichtern aus dem Fahrzeug gestiegen waren. Sie hatten sogar meinen ungläubigen Gesichtsausdruck gefilmt, als Destiny mich betäubt hatte, bevor ich aus dem Wagen geworfen wurde. Zum Glück hatten die Scheiben des Sprinters ihre Gesichter nicht preisgegeben. Aber ich konnte nicht lügen und dem Priester erzählen, dass ich nichts wusste. Die Zitadellengarden konnten Faith und Destinys Gesichter zwar nicht erkennen, aber sie hatten mitangesehen, wie mein betäubter Arsch auf dem Boden aufgeschlagen war, wie die Tür zugegangen war und die Frauen das Energiefeld der Zitadelle durchbrochen hatten. Wie sie die Zitadelle gestürmt hatten. Wie die Lichtsäulen der Türme in den Himmel geschossen waren, nachdem sie ins Heiligtum gegangen waren. Und letztendlich Trinity, wie sie sich uns stolz präsentiert und ihren wahren Namen verkündet hatte.

      Trinity Herakles, Thronerbin, Tochter von Königin Celene. Und sie war meine Partnerin.

      Ich war der Einzige, der diesen Bastarden Antworten liefern konnte. Und doch hatte ich keine parat. Oder nur ein paar. Mir wurde klar, dass das Absicht war. Trinity hatte viele Geheimnisse. War es zu meiner eigenen Sicherheit? Wollte das sture Weib mich so beschützen?

      Sie kamen von der Erde. Trinity hatte die Aleranische Gluthitze, was bedeutete, dass sie zumindest zur Hälfte Aleranerin war.

      Die Türme aber? Die Lichtsäule? Diese Frauen hatten royales Blut. Vom Alter her könnten sie Königin Celenes Töchter sein … aber war das überhaupt möglich? War Trinity wirklich die Prinzessin Trinity, wie sie behauptet hatte? Sie war die älteste und die anderen beiden hatten mehr als einmal auf sie gehört. Eine Prinzessin aber? Die Thronfolgerin?

      Schwere Fußschritte hallten durch meine Wange und mein Ohr, als der Hüne seinem Gebieter aus dem Raum folgte. Die Zellentür schob sich zu. Ich war allein.

      Zuvor hatte ich den kleinen Raum auf eventuelle Schlupflöcher überprüft. Nichts. Keine Kameras, keine Knäufe. Die Wände wie der Boden waren aalglatt, die Tür war gepanzert. Abgesehen vom schonungslosen, grellen Licht, das mich vom Schlafen abhalten sollte gab es nichts in der Zelle. Wie lange war ich schon hier gefangen? Wie lange war Trinity schon allein? Ich wusste nicht, welcher Tag es war, wie viel Zeit seit meiner Gefangennahme verstrichen war.

      Mit den Füßen schob ich mich über den Fußboden zur dünnen Matratze in der Ecke. Sie war nicht besonders weich, aber sie würde verhindern, dass die Kälte in meine Knochen wanderte—meine gebrochenen Knochen. Ich würde bis Sonnenaufgang an Trinity denken.

      Ich fasste zwischen meine Beine, umpackte meinen Schwanz in der Hose und streichelte ihn. Er war hart … selbst blutig und grün und blau geprügelt würde er nicht mehr abschwellen. Ihretwegen. Der sanfte Anflug des Verlangens, der mich durchfuhr, als ich mich anfasste, war die einzige Erleichterung in meinem Elend.

      “Du kannst es einfach nicht lassen, an deinem dicken Schwanz herumzufummeln, oder?”

      Diese Stimme. So lieblich, so frech. Sie war mein.

      “Trinity,” flüsterte ich und rieb stärker.

      “Oh ja, wenn ich dieses Ding zwischen meinen Beinen hätte, dann würde ich ihn wahrscheinlich auch anfassen.”

      Ich blinzelte und versuchte etwas zu sehen, aber alles war verschwommen und meine Augenlider waren immer noch zugeschwollen. Ich erkannte eine weibliche Gestalt, helles Haar. Ich atmete tief durch, trotz Lungenriss. Blumen. Sie roch nach Blumen.

      “Trinity,” sprach ich erneut. Ich war dabei von ihr zu träumen. War ich dem Tode so nahe? Gewährte die Göttin mir einen letzten Wunsch, den Wunsch, meine Partnerin noch einmal zu sehen?

      “Was haben sie mit dir gemacht?” fragte sie und ich spürte eine sanfte Berührung auf meiner Schulter, dann an meiner Wange. Ich neigte mich der Wärme entgegen, der Zärtlichkeit.

      Ein wunderbarer Traum.

      “Ich werde es ihnen nicht sagen. Versprochen, Liebling.”

      “Oh, Leo. Du bist so stark. So mutig. Du kannst jetzt aufhören.”

      Ich setzte mich auf und zog eine Grimasse. “Niemals! Ich werde erst aufhören, sobald du in Sicherheit bist.”

      Ich konnte nichts sehen, konnte nichts ausrichten, außer zurückzuschlagen. Ich würde nicht sterben.

      “Schhh,” sie beschwichtigte mich. “Das war’s. Leg dich wieder hin. Hör mir zu, Leo. Gut. Ich werde dir dieses

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