Sophienlust Box 15 – Familienroman. Patricia Vandenberg

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Sophienlust Box 15 – Familienroman - Patricia Vandenberg Sophienlust Box

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bat Stefan ein wenig schuldbewusst. »Ich bin beim besten Willen nicht dazu gekommen. Aber nachdem wir ja jetzt wieder zu zweit sind, werde ich es schnell aufgearbeitet haben.«

      »Mach dir darüber keine Gedanken, Liebster«, bat sie sanft.

      Dann gingen sie auf die Terrasse hinter dem Haus, wo Elise den Tisch festlich gedeckt hatte.

      »Darf ich meinen Lampion, den mit dem Mondgesicht, holen und anzünden und aufhängen?«, bettelte Felicitas aufgeregt.

      »Ja, das müsste hübsch aussehen«, gestattete ihr Anja.

      Sofort sauste die Kleine los, um gleich darauf mit einem großen farbenprächtigen Lampion zurückzukommen.

      Stefan zündete die Kerze darin an und hängte den Lampion auf.

      »Toll sieht das aus!« Begeistert klatschte Felicitas in die Hände. »Jetzt haben wir zwei Monde. Einen am Himmel und einen im Garten.«

      Während Elise Karsten all die leckeren Sachen auftrug, die sie zur Feier von Anjas Rückkehr gekocht hatte, schenkte Stefan sich und seiner Frau einen kleinen Aperitif ein. »Auf deine Rückkehr, Anja!« Die Gläser klangen leise aneinander, und Stefan und Anja blickten sich einen Moment lang zärtlich in die Augen.

      »Wisst ihr eigentlich, wie schön es ist, wieder zu Hause zu sein?«, seufzte Anja glücklich auf und entspannte sich in dem bequemen Korbsessel. Zwei Augenpaare, die ihres Mannes und ihres Kindes, strahlten sie voller Vertrauen und Zuversicht an. Sie war müde und erschöpft. Doch die Gewissheit, ihr privates Glück für kurze Zeit zurückgestellt zu haben, verlieh ihr neue Kraft.

      »Jetzt müssen wir erst einmal essen«, bestimmte Stefan unternehmungslustig.

      Felicitas gab ihm eifrig recht. »Ich habe einen Hunger wie ein Wolf«, verkündete sie und bekam große Augen, als Elise eine Platte mit feinsten Leckerbissen als Vorspeise auf den Tisch stellte.

      »Mutti, schau mal, was Tante Elise alles gemacht hat«, staunte sie und streckte die Hand voreilig danach aus.

      Doch Stefan nahm das vorwitzige Händchen und zog es behutsam wieder zurück. »Wir wollen doch alle gemeinsam beginnen, Filzchen, nicht wahr?«

      Sie nickte schuldbewusst und setzte sich nun sittsam auf ihren Stuhl. »Muss ich heute auch so früh ins Bett wie sonst, Vati?«, fragte sie kleinlaut.

      Stefan schüttelte den Kopf. »Nein, heute nicht, Filzchen. Heute feiern wir ja Muttis Rückkehr.« Er ergriff Anjas Hand und hauchte einen Kuss darauf.

      Dann begannen sie zu essen und konnten nicht anders, als Elises Kochkünste immer wieder zu loben. Stefan hatte eine Flasche Wein aus dem Keller geholt, die er nun entkorkte.

      Felicitas hatte ein Glas Limonade vor sich stehen. »Kann ich auch nicht einen Schluck Wein kriegen?«, bettelte sie mit neugierigen Augen, als Stefan die goldgelbe Flüssigkeit in die hohen Pokale einschenkte.

      Übermütig goß er ihr einen Schluck in ihre Limonade. »So, Filzchen, jetzt trinkst du auch Wein und darfst mit uns Großen anstoßen. Zufrieden?«

      »Hm!« Felicitas war selig, wie alle Kinder, wenn sie etwas Unerlaubtes bekommen. Gleichzeitig mit Vater und Mutter hob sie ihr Limonadenglas.

      »Wir trinken auf unsere geliebte Mutti und darauf, dass wir sie endlich wiederhaben«, sagte Stefan feierlich. Mit einem leisen Glockenton klangen die Gläser aneinander.

      »Ach, ist das schön, dass du wieder da bist, Mutti. Weißt du, es war immer so leer ohne dich«, versuchte Felicitas ihre Gefühle zu erklären.

      »Filzchen hätte es nicht treffender ausdrücken können. Das gleiche Gefühl hatte ich immer, wenn ich des Nachts allein unser Schlafzimmer betrat«, raunte Stefan seiner Frau zu.

      Anja streichelte glücklich seine Hand.

      »Machen wir nach dem Essen einen Spaziergang durch den Garten, Mutti?«, bettelte Felicitas. Sie waren inzwischen bei der Nachspeise angelangt.

      »Ja, Filzchen, das machen wir«, antwortete Anja. »Die Abendluft ist so mild und angenehm, dass der Spaziergang allen guttun wird.« Andächtig blickte sie in den nachtdunklen Garten, in dem sich die Rosenstöcke und Büsche wie unwirkliche, traumhafte Gestalten ausnahmen. Schön war es, wieder zu Hause zu sein, unendlich schön. Dazu kam das Bewusstsein, das private Glück eine Zeit lang für ihre Schützlinge in Sophienlust geopfert zu haben.

      »Das Schönste ist doch die Erholung nach getaner Pflicht«, sagte Stefan.

      Anja schaute ihm in die Augen. Er verstand sie so gut, dass er manchmal sogar ihre Gedanken lesen konnte.

      Während sie sich erhoben und langsam auf dem knirschenden Kiesweg durch den Garten spazierten, spürte Anja, wie ein angenehmes Gefühl der Entspannung durch ihre müden Glieder rieselte. Sie war erschöpft. Damit hatte Stefan recht. Aber noch nie hatte sie eine körperliche Erschöpfung so dankbar und angenehm empfunden.

      Stefan hatte seinen Arm um Anjas Schulter gelegt.

      Felicitas hüpfte mit Stoffel vor ihnen her. Als sie den hintersten Punkt des Gartens erreicht hatten, blieben sie einen Moment stehen und betrachteten das Haus. Von den erleuchteten Fenstern ging eine warme, anheimelnde Atmosphäre aus.

      »Das sieht richtig gemütlich aus«, stellte Felicitas fest. »Weißt du, was das Schönste ist, Mutti?«

      »Was denn, Filzchen?«

      »Dass unser Haus nicht leer ist, wenn wir jetzt hineingehen. Du bist drin und Vati ist drin. Und wenn ich in der Nacht aufwache, dann brauche ich mich nicht mehr zu fürchten, weil ich ja nicht mehr allein bin.«

      »Armes Filzchen, hast du dich denn gefürchtet?«

      »Nur manchmal ein bisschen«, gab sie zu.

      »Aber wenn du jetzt wieder da bist, fürchte ich mich nicht mehr.«

      Tröstend nahm Anja die Kleine auf den Arm. Doch nach einer Weile musste Stefan sie ihr abnehmen.

      »Weißt du schon, dass Bärbel jetzt auch einen Vati kriegt?«, fragte Felicitas ihn.

      »Ich weiß es, Filzchen. Mutti hat es mir erzählt.«

      »Dann braucht sie wenigstens nicht mehr traurig zu sein«, erklärte Felicitas.

      »Woher weißt du denn, dass sie traurig war?«, wollte Stefan wissen.

      »Sie hat immer so traurig geguckt, bevor sie krank wurde. Da habe ich sie einmal gefragt, ob sie traurig ist.«

      »Und was hat sie dir geantwortet?«, forschte Stefan weiter.

      »Dass sie nicht richtig traurig ist, weil sie ja eine Mutti hat. Aber dass sie trotzdem auch gern einen Vati haben möchte. Und nun hat sie einen gekriegt. Glaubst du, dass die drei auch so glücklich werden, wie wir es sind, Mutti?«

      »Ja, das glaube ich ganz sicher«, antwortete Anja ernst.

      Dann betraten sie das Haus und brachten Felicitas gemeinsam zu Bett. Nachdem sie einen Kuss von Vati und Mutti bekommen hatte, schlief die Kleine augenblicklich ein. Ein gelöstes Lächeln lag auf ihrem hübschen

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