Die Heldenreise. Thomas Herold

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Die Heldenreise - Thomas Herold

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      Ich wollte ja nichts als das zu leben versuchen, was von selber aus mir heraus wollte. Warum war das so schwer? – Hermann Hesse

      Was haben fast alle Filme und Romane gemeinsam? Eine Geschichte oder Handlung. Etwas genauer betrachtet, sehen wir in Geschichten, die erzählt werden, immer die grundlegende Thematik von Gut und Böse, welche die Dramatik der Geschichte erzeugt.

      Es sind die üblen Charaktereigenschaften des Verräters, die uns berühren, fesseln und auch in Rage versetzen. Es sind die Ideale, Vorhaben und grandiose Pläne, die problematisch sind oder vollkommen scheitern. Ohne jegliches Drama, das Spannung erzeugt, wird der Inhalt einer Geschichte schnell fade und langweilig.

      Niemand sieht sich einen Krimi an, in dem es nicht mindestens einen Bösewicht gibt. Niemand liest einen Roman, in dem die Charaktere alle makellos sind und sich bestens untereinander verstehen.

       Es braucht den Konflikt!

      Selbst in einem Liebesroman muss es zu Auseinandersetzungen – im trivialsten Fall – zumindest zu Meinungsverschiedenheiten in der Beziehung kommen.

      Wir Menschen sind überaus emotionale Wesen und im Grunde nur wenig rational – auch wenn wir häufig glauben das Gegenteil sei der Fall. Emotionen sind eine Sprache, die jeder Mensch versteht, egal auf welchem Kontinent der Welt, egal wie alt wir sind.

       Weinen, Lachen, Trauern, Jubeln lösen in jedem von uns eine Reaktion aus – Gefühle sind ansteckend!

      Warum Geschichten uns seit Jahrtausenden in den Bann ziehen, und warum Ihr Leben die perfekte Geschichte ist, werden Sie in diesem Buch erfahren.

      Geschichten – so alt wie die Menschheit selbst

      Geschichten gab es bereits lange vor ihrer Aufzeichnung. Form und Art des Erzählens haben sich im Laufe der Jahrhunderte drastisch verändert. Von der Höhlenmalerei über die Sagen und Märchen, bis hin zu Romanen und Filmen haben Geschichten die Menschheit schon immer fasziniert.

      Obwohl sich die Ausdrucksmittel immer wieder geändert haben, bleibt der Wunsch Geschichten zu erzählen und zu hören unverändert. Geschichten haben nach wie vor großen Einfluss darauf, wie wir nicht nur unser eigenes, sondern auch das Leben an sich betrachten.

      Schon immer benötigten Menschen eine Möglichkeit sich an Kriege und Tragödien, aber auch an tapfere Taten zu erinnern. Anstatt nur zu erzählen, was passiert ist, entstanden Geschichten um die Emotionen mit der Abfolge der Ereignisse zu verbinden, und sie dadurch zu bewahren. Geschichtenerzähler besaßen die wertvolle Fähigkeit, Geschichten effektiv und einprägsam zu erzählen, und waren deshalb äußerst wichtige Persönlichkeiten in einer Gemeinschaft.

      Unsere Vergangenheit ist nichts anderes als eine Aufzählung von Geschichten, die uns Einblicke in eine Vielzahl von menschlichen Erfahrungen geben, oder uns einfach nur unterhalten. Jede Geschichte dient einem Zweck, auch wenn sie nur eine Nachricht weiterleitet.

      Ohne aufgezeichnete Geschichten würde die Menschheit niemals aus ihren Fehlern lernen, niemals davon träumen vergangene Heldentaten zu verinnerlichen, und sie würde niemals etwas anderes als das Jetzt sehen. Wir wären ahnungslos hinsichtlich der Vergangenheit und daher hilflos angesichts unsere Zukunft.

      Höhlenbewohner erzählten die ersten Geschichten

      Der Ursprung Geschichten zu erzählen reicht Jahrtausende zurück. Höhlenbewohner benutzten bereits einfache Pigmente aus Pflanzen und Früchten, um mit ihren Händen Geschichten und Mythen auf den Wänden für andere festzuhalten. Die alten Griechen ritzten ihre Sprache in Mauern, um damit Geschichten zu erzählen und zu erhalten.

      Die Chauvet-Höhle, die sich in den Bergen Südfrankreichs befindet, enthält unvergleichlich gut erhaltene Höhlenzeichnungen, die sich etwa 30.000 Jahre zurückdatieren lassen. An einigen der Wände fanden Archäologen Gemälde, die eine prähistorische Zeit darstellen.

      Höhlenzeichnungen erzählen Geschichten über die Begegnung mit Mammuts, Löwen und Nashörnern. Einige dieser Bilder geben Aufschluss über die täglichen Aktivitäten. Wie man z.B. mit einfachen hausgemachten Werkzeugen jeden Teil eines Tieres verwertet, um überleben zu können. Auf diese Weise konnten Menschen schon damals ohne den Gebrauch von Sprache und Schrift kommunizieren.

      Die erste gedruckte Geschichte – das Epos von Gilgamesch – entstand in Mesopotamien um 700 v. C. und verbreitete sich von dort in andere Teile Europas und Asiens. Die großen philosophischen Themen der Menschheit: Macht, Liebe, Trauer, Unsterblichkeit vermischen sich mit Spannung und Spiel. Dieses Epos wurde für alle sichtbar auf Steinsäulen geschnitzt, weshalb es sich sehr schnell verbreitete.

      Auch im alten Ägypten wurden Hieroglyphen verwendet, um Geschichten auszudrücken. Kaum eine antike Schrift löst einen solch rätselhaften Zauber beim Betrachter aus. Die Ägypter schafften es bereits sehr früh das Bezeichnende eines Wesens in wenigen Strichen einzufangen. Etwas, das viele Künstler später über Jahre hinweg zu entwickeln versuchten.

      Die Hieroglyphensprache ist etwa 5.000 Jahre alt und gilt als eines der frühesten Schriftsysteme der Welt. Sie wurde nicht nur für religiöse Dokumente verwendet, sondern auch um Gräber und Tempel mit Botschaften auszustatten, um sie damit für zukünftige Zivilisationen zu erhalten.

       Da der Mensch über eine starke visuelle Wahrnehmung verfügt, sind Zeichnungen immer eine wirksame Möglichkeit Geschichten über das Leben festzuhalten.

      Die Dichtkunst – Homers Ilias und Odyssee

      Homer war ein griechischer Dichter, der vor etwa 2800 Jahren gelebt hat. Er beschreibt in seinem Werk die Abenteuer des griechischen Königs von Ithaka und dem Seefahrer Odysseus während des trojanischen Krieges. Auf seiner 20-jährigen Heimreise mussten Odysseus und seine Gefährten dem betörenden, todbringenden Gesang der Sirenen widerstehen und trotz Zyklopen, Nymphen und Zauberinnen auf ihrem Weg bleiben.

      Homers größter Verdienst ist die schriftliche Fixierung: Er hat sein Werk aufgeschrieben, was damals keine Selbstverständlichkeit war. Dadurch konnten nicht nur seine Zeitgenossen, sondern auch wir heute noch in den Genuss seiner Dienste kommen.

      Durch das Hexameter – das rhythmische Versmaß der Homerschen Epen – sind die Texte leichter zu lernen und können so auch über große Zeiträume hinweg weitergegeben werden. So ist es also durchaus möglich, dass die Sage von Troja über mehrere Jahrhunderte hinweg nicht verändert wurde.

      Die alten Griechen entdeckten Möglichkeiten, mit ihren Werkzeugen Nachrichten in Gräber und Schiefer zu schnitzen. Ihre Geschichten wurden über Jahrtausende nur mündlich weitererzählt. Die Griechen sind die erste bekannte Zivilisation, die das Schreiben entwickelte und Geschichten schriftlich festhielt. Sie schrieben bereits Nachrichten und verfassten Gedichte. Sie benutzten Tiere, unter anderem Tauben, um dringende Nachrichten zu übermitteln

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