Lieblingsplätze Kassel und Nordhessen. Rüdiger Edelmann

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Lieblingsplätze Kassel und Nordhessen - Rüdiger Edelmann

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des Kurfürsten und von einer 23 Jahre jüngeren Affäre schreiben. Seine Ehefrau musste sich damit abfinden, dass die Geliebte die wichtigere Frau war. Die Löwenburg zeugt von einer Beziehung, die ihren Erbauer glücklich gemacht hat, auch wenn bei Karoline von Schlotheim bis heute nur von der Mätresse die Rede ist. Sie soll sehr schön gewesen sein. Ein Porträt der Herzensdame hängt heute noch dort.

      Der Wehrturm der Löwenburg wurde während des Zweiten Weltkriegs bei einem Bombenangriff zerstört, die Anlage stark beschädigt. Zurzeit beherrschen Bauarbeiten das Gelände. Der Turm ist bereits wieder im Ursprungszustand. Erst 2022 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

      Ein Spaziergang zur Löwenburg, von Schloss Wilhelmshöhe aus, ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis. Ich finde den Weg am schönsten im Herbst, wenn die Sonne am späten Vormittag die Nebelschwaden im Bergpark langsam aber sicher auffrisst. Erst sieht man nur ein paar Mauern, bis man dann vor dem Gesamtensemble steht. Es ist größer als man vermutet. Von dort hat man einen traumhaften Blick auf den Herkules und in den Bergpark.

      Die Innenräume der Löwenburg kann man nur im Rahmen einer Führung besichtigen. Bis zum Ende der Restaurierung wird dies, bei reduziertem Eintritt, nur teilweise möglich sein.

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      Löwenburg

      Schlosspark 9

      Bergpark-Wilhelmshöhe

      34131 Kassel

      0561 31680244

       www.museum-kassel.de

      Kassel: Schloss Wilhelmshöhe im Bergpark

      Wem es die alten Meister der Kunst angetan haben, für den ist Schloss Wilhelmshöhe eine Pflichtstation. Es entstand in den Jahren 1786 bis 1798 und bildet das untere Ende des Bergparks mit einer Sichtachse zum etwa 280 Meter höher liegenden Herkules und zur Wilhelmshöher Allee, die kerzengerade in die Stadt führt.

      Die hessischen Fürsten investierten bis ins 18. Jahrhundert leidenschaftlich in Kunstwerke, was ihre Sammlungen belegen. Insbesondere Landgraf Wilhelm VIII. hortete das, was heute die im Schloss angesiedelte Galerie Alte Meister ausmacht. Durch Diplomaten und Kunstagenten kaufte er etwa 800 der 1.200 vorhandenen Gemälde in Europa zusammen. Insbesondere die Werke der Hauptvertreter des holländischen und flämischen Barocks hatten es ihm angetan. Bilder von Rembrandt van Rijn, Frans Hals, Peter Paul Rubens und Floris van Dyck zieren unter anderem die Räume der Galerie. Was Rembrandt betrifft, hängt hier die größte Zahl seiner Werke in Deutschland. Zur Sammlung gehören aber auch Gemälde der Spätgotik, der Renaissance und des Klassizismus.

      Während der napoleonischen Besatzung von 1806 bis 1813 diente das Schloss Jérôme Bonaparte als Residenz, nachdem ihm das Kasseler Stadtschloss abgebrannt war. Er war bekannt als »König Lustik«, da sich die deutschen Sprachkenntnisse des »Partylöwen« auf Sätze wie »Morgen wieder lustik« reduzierten. Von 1891 bis 1918 war das Schloss regelmäßig Sommerresidenz der Familie Kaiser Wilhelms II. Auf der Roseninsel im Bergpark findet sich noch heute die Gedenkstätte des prominentesten kaiserlichen Dackels Erdmann.

      Nach der Bombardierung 1945 lag das Schloss lange Jahre brach, bis es ab 1961 als Kunstmuseum wieder aufgebaut wurde. Unübertroffen als Kunstgalerie, verbreitet es ein hochherrschaftliches Flair, wenn man, aus der Stadt kommend, auf den Bergpark zufährt. Es dürfte auch eines der wenigen Schlösser mit Straßenbahnanschluss sein.

      Der Bergpark ist ausschließlich zu Fuß erlebbar. Das Fahren mit dem PKW oder Bussen ist nicht gestattet. Unterhalb des Schlosses und am Herkules befinden sich öffentliche Parkplätze.

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      Schloss Wilhelmshöhe

      Schlosspark

      134131 Kassel

      0561 316800

       www.museum-kassel.de

      Kassel: Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe im Bergpark

      Unter einem Schlosshotel stellt man sich gemeinhin etwas anderes vor. In Kassel ist es kein Hotel im Schloss, sondern in dessen unmittelbarer Nähe, und es verfügt über historische Bedeutung. Der heutige Bau entstand in seinen architektonischen Grundzügen im Jahr 1955. Paul Bode, jüngerer Bruder des documenta-Gründers Arnold Bode und Stararchitekt der 1950er-Jahre, lieferte die Pläne. Hotel und Gastronomie spielten aber schon seit dem 18. Jahrhundert an gleicher Stelle eine Rolle. Erst stand dort ein Gasthaus, dann errichtete Kurfürst Wilhelm II. 1827 ein Hotel in direkter Nachbarschaft des Schlosses Wilhelmshöhe.

      In diesem Haus wurde deutsche Geschichte geschrieben. Hindenburg organisierte hier den Rückzug und die Auflösung der deutschen Truppen nach dem Ersten Weltkrieg. Im neuen Schlosshotel fanden am 21. Mai 1970, nach dem Erfurter Treffen, die zweiten innerdeutschen Gespräche zwischen Bundeskanzler Willy Brandt und Willi Stoph, dem Ministerpräsidenten der DDR, statt.

      Man atmet heute gewissermaßen große Historie, wenn man das Gebäude betritt. Der diskrete Charme der 1950er-Jahre ist nach einer Grundsanierung einem modernen Ambiente gewichen. Viele der Zimmer haben eine traumhafte Aussicht auf die Stadt oder in Richtung Bergpark. Eine Spa- und Wellnesslandschaft erfreut die Gäste. Im Sommer wartet ein wundervoller Garten mit Naturbadeteich. Auch die Gastronomie wurde überholt. In den Restaurants widmen sich Spezialangebote unterschiedlichsten Anlässen: Die Palette reicht vom Liebemenü zum Valentinstag bis zum Hessischen Spezialitätenbuffet inklusive Ahler Wurst und nordhessischem Schmandschnitzel.

      Gerade im Sommer ist es schön, zu späterer Stunde noch einen Absacker zu nehmen, wahlweise an der Bar oder aber auf der großzügigen Terrasse mit Blick auf den Bergpark und Schloss Wilhelmshöhe. Das beantwortet den anfänglichen Zweifel, wie ein Schlosshotel sein muss oder sein sollte.

      Sonntags bietet das Schlosshotel einen Brunch mit Livemusik zu günstigen Preisen.

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      Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe

      Schlosspark 8

      34131 Kassel

      0561 30880

       www.schlosshotel-kassel.de

      Kassel: Kurhessen Therme

      Ohne

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