Lieblingsplätze Hochschwarzwald. Birgit Hermann
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Im Januar 1959 jedoch brannte das Haus ab. Alberts Sohn Herbert baute es wieder auf, ins ehemalige Lädele zog eine Apotheke. Das Lebensmittelgeschäft mit Haushaltswaren kam in den oberen Stock, den man ebenerdig vom Münster her betrat. 1981 übernahm die nächste Generation und modernisierte, aus der Edeka-Filiale wurde ein Feinkostgeschäft. Weitere Umbauten folgten und allmählich schälte sich das Bistrot aus dem Obst-, Gemüse- und Weinsortiment. Neben der gemütlichen Einkehr lässt Katharina sich abwechslungsreiche Veranstaltungen einfallen: Sekt-, Wein- und Ginproben, Musikabende und After-Work-Partys sind schon lange kein Geheimtipp mehr. Glück hat, wer noch eine Eintrittskarte ergattern kann. Zu den kulinarischen Abenden gehören Martinsgans und Valentinsmenü oder eine Krimilesung mit Verköstigung.
Keine 200 Meter vom Bistrot entfernt, neben der Kirche den Berg hinunter, lädt der weitläufige Kurgarten zum Verweilen ein.
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Villinger
feinekost/bistrot
Hauptstraße 6
Am Münsterplatz
79822 Titisee-Neustadt
07651 1401
Titisee-Neustadt: Fullbergkreuz
Von Titisee her kommend, springt einem das Fullbergkreuz, Neustadts heimliches Wahrzeichen, vor allem nachts ins Auge. Es wirkt, als leuchte es den Heimkehrern den Weg.
Woran erinnert das Denkmal? Wer sich die Mühe macht, auf den Fullberg mit seinen 922 Metern zu steigen, wird nicht nur mit einem wunderbaren Blick über die Stadt belohnt, sondern findet die Lösung des Rätsels als Inschrift auf dem Sockel: »Unseren Helden draußen und daheim 1914–18«. Das Kreuz ist eines von zwei Kriegerdenkmälern der Stadt. Das zweite, ein Figurendenkmal vom Neustädter Bildhauer Heinrich Bauser gefertigt, steht auf dem alten Friedhof in der Stadtmitte gegenüber der Friedhofskapelle. Zehn Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurden die beiden Denkmäler erbaut und feierlich am selben Tag eingeweiht.
»’s Kritz«, wie es bei den Einheimischen genannt wird, ragt als Mahnmal über 15 Meter in den Himmel. Breitet seine Arme aus, als beschütze es die Stadt und deren Menschen, die ihm zu Füßen liegen. Es ist nur einen Katzensprung von der Jugendherberge entfernt und ein beliebter Ort, um stimmungsvolle Sonnenuntergänge zu erleben. Großen Zulauf erfährt das Kreuz außerdem am letzten Abend des Jahres. Vom Fullbergkreuz aus hat man den besten Überblick, will man Neustadt im Lichterregen der Silvesterraketen erstrahlen sehen.
Der Name »Fullberg« kommt von »Füllen«, was eine Abwandlung von »Fohlen« ist. Hier weideten einst die Jungtiere des Sennhofs, der auf der Südostseite unterhalb der Stadtkirche gestanden haben muss, wo sich heute das Münster befindet. Zu jener Zeit gab es am Dennenberg, wie der Hang gegenüber des Fullbergs heißt, noch keine Häuser, nur freie Felder. Die »Füllenzucht« war im Besitz der fürstenbergischen Grafen zu Stühlingen, den weltlichen Herren der Stadt. Heute erinnert nur noch der Name daran.
Bei der Jugendherberge die Ortsstraße überqueren und am Waldrand dem steilen Trampelpfad folgen, dann erreicht man nach circa 800 Metern die Max-Engelmann-Hütte mit Grillplatz und Alpenblick.
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Fullbergkreuz
auf einer Anhöhe direkt neben der
Jugendherberge
Rudenberg 6
79822 Titisee-Neustadt
Tourist-Information Titisee
Strandbadstraße 4
79822 Titisee-Neustadt
07652 12060
Titisee-Neustadt: Große Hochfirstschanze
In kalten Winternächten lässt sich über dem Neustädter Schmiedsbachtal am Hochfirst gelegentlich eine helle Beleuchtung ausmachen, zeitgleich ist ein unterschwelliges Brummen zu hören. Nein, hier tanzen keine Waldgeister um den Hexenkessel! Die Neustädter wissen: Es ist so weit, die Schanze wird hergerichtet. Draußen herrschen die nötigen Minustemperaturen, um zur Sicherheit Kunstschnee herzustellen, denn in Zeiten des Klimawandels fällt nicht immer genügend Naturschnee. Während die Masse am Hang verteilt wird, hängt »Mathilde«, wie die Neustädter das Spurgerät liebevoll nennen, an langen Stahlkabeln und fräst die Anlaufspur in Form. Titisee-Neustadt richtet seit einigen Jahren den Skisprungweltcup und das Continental-Cup-Skispringen aus. Ein freiwilliger Trupp, das Schanzenteam, organisiert alljährlich diese Events. Die vielseitigen Arbeiten gehen Hand in Hand, man ist aufeinander eingespielt.
Eine Misere war es, als an den festgelegten Skisprungterminen 2002 und 2003 der Naturschnee fehlte. Beim Blick über die Landesgrenzen zeigte sich, dass die Finnen den Schnee »übersommern«. Die Idee fand im Schwarzwald Anklang. Verpackt unter Sägespänen und Dämmmatten liegt der Verlust in dieser Höhenlage nun bei einem verschmerzbaren Drittel. Sollte es bis zu den Weihnachtsfeiertagen nicht geschneit haben, kann (seither) auch Abhilfe geschaffen werden, um die Schlitten, die das Christkind gebracht hat, auszuprobieren.
Mit dem Alpenmusical Watzmann, dem Operettenklassiker Schwarzwaldmädel, Lichtershows und Konzerten erwacht im Auslauf der Schanze jährlich im Juli die kulturelle Seite der Anlage. Sportlich ins rechte Licht rücken der Bergsprint, die Internationale Mountainbike-Bundesliga und das Dreckeimerrennen, ein Gaudi-Rennspektakel, Deutschlands größte Naturschanze in der schneefreien Zeit.
Wem der steile Aufstieg zum Schanzentisch zu anstrengend ist, der kann über einen bequemen Waldweg dorthin gelangen, er beginnt neben dem Schützenhaus in der Schützenstraße 22.
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Große Hochfirstschanze
Schützenstraße 100
79822 Titisee-Neustadt