Im Delta der Mekong | Erotischer Roman. Stella Harris

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Im Delta der Mekong | Erotischer Roman - Stella Harris Erotik Romane

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Und heute hat sie sogar einen der wenigen Zweiertische für die beiden freihalten können.

      Mike lächelt sie an. »Guten Abend, Cai.« Ihren Namen hat sie ihm bereits am ersten Abend verraten, als er ihr einen Geldschein in die Hand drückte, diesen kurz festhielt und ihr in die Augen sah.

      »Wie heißt du?«, fragte er damals und sie sagte schlicht: »Cai.«

      »Nur Cai? «

      »Ja, Sie können mich einfach Cai nennen.«

      Mike spürte, dass da noch etwas fehlte. Welches Geheimnis wollte sie ihm nicht verraten? Gerne hätte er sie noch gefragt, ob sie aus Kambodscha oder Vietnam stammt, warum sie hier auf dem Schiff arbeitet und wo sie Englisch gelernt hat. Auch ihr genaues Alter wüsste er gerne, diese asiatischen Frauen sehen ja meistens jünger aus, als sie tatsächlich sind. Auf vierzehn Jahre hätte er Cai geschätzt, viel zu jung eigentlich – aber wer weiß? Vielleicht ist sie sogar noch Jungfrau?

      Die Gelegenheit zu weiteren Fragen ergab sich jedoch nicht. Cai musste andere Gäste bedienen und Lisa signalisierte, dass sie keine Lust hatte, sich die Konversation zwischen ihm und Cai anzuhören.

      Bewundernd schaut Mike auf ihren Po, als sie jetzt vor ihnen zu dem Tisch geht. Sie hat einen zierlichen, schlanken Körper, geht selbstbewusst, hält sich aufrecht und für ihren hüftbetonten Gang, der ihr offenbar angeboren ist, müsste manches Model in Deutschland wochenlang üben. Das gelbe Kleid, das sie wie alle weiblichen Angestellten im Restaurant trägt und der Farbe der Reederei entspricht, schmiegt sich eng an ihre Konturen und umschließt diese perfekt.

      Auch der Körper, der sich darunter verbirgt, verspricht vieles. Er stellt sich vor, wie es wäre, wenn sie ihn mit ihren zarten Armen umschließt oder seinen Rücken massiert.

      Nur die Schuhe, findet Mike, die passen nicht dazu. Zu diesem Gang und zu dieser Figur gehören auf jeden Fall High Heels. Aber Cai trägt einfache Flip-Flops, so wie fast alle Menschen in diesen Ländern. Er nimmt sich vor, ihr ein paar sexy aussehende Heels zu schenken, wenn die Kreuzfahrt beendet ist – je nachdem, wie es so läuft zwischen ihnen beiden.

      Cai schiebt erst ihm und dann Lisa den Stuhl zurecht, sie wartet, bis die beiden sich gesetzt haben und legt die Menükarten für den Abend auf den Tisch.

      »Rot- oder Weißwein, Sir?«, fragt sie mit ihrer etwas ungeübten, aber verständlichen Aussprache.

      Mike schaut Lisa an. »Zunächst einen Weißwein«, sagt sie nach einem Blick auf die Karte, auf der als Vorspeise ein Gericht mit einheimischen Fischen offeriert wird. »Und zum Hauptgang würde ich gerne einen Rotwein trinken.«

      Cai schaut Mike fragend an. »Ja, okay«, bestätigt er. »Für mich dasselbe.« Er gibt ihr die Karte zurück und versucht dabei, ihre Hand zu berühren und einen kurzen Moment festzuhalten.

      ***

      »Sag mal, kannst du das arme Ding nicht einfach in Ruhe lassen?« Lisa ist ärgerlich, Mikes Gebalze, das nun schon seit Tagen andauert, geht ihr auf die Nerven. Beim Frühstück, dem Lunch und jetzt beim Abendessen – ständig versucht er, das Serviermädchen anzubaggern und ihre Aufmerksamkeit zu erregen.

      Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie annehmen, dass Mike ihr längst ein unmoralisches Angebot gemacht hätte. Aber dazu reichen seine Englischkenntnisse nicht, vermutet sie, und seine eigene Frau kann er als Dolmetscherin und Verhandlungsführerin für diesen Zweck ja kaum einsetzen. Außerdem hat er bisher jede Nacht in ihrem gemeinsamen Doppelbett geschlafen.

      »Ach, was du immer denkst«, gibt Mike beleidigt zurück. »Ich habe doch gar nichts gemacht. Warum soll ich nicht nett zu ihr sein?«

      »Nett? Ja, das wäre okay. Aber ich glaube nicht, dass sie dein ewiges Starren auf ihren Busen oder Po nett findet. Sie erträgt es, weil sie auf ein großzügiges Trinkgeld hofft. Den anderen Gästen fällt das auch schon auf.«

      Cai kommt mit einer Weinflasche in einem Kühlbehälter zurück und zeigt Mike das Etikett. Der studiert es mit aufgesetzter Kennermiene und nickt schließlich. Sie gießt einen winzigen Schluck in sein Glas, lässt ihn kosten und nachdem er nochmals nickt, schüttet sie den Wein erst in sein und dann in Lisa Glas. »Bitte sehr, Sir.«

      Lisa lächelt. Das einstudierte Ritual, das Mike und Cai soeben vorgeführt haben, amüsiert sie. Mike kennt sich zwar sehr gut mit deutschen Biersorten aus, aber er kann einen Badischen Riesling nicht von einem australischen Cabernet unterscheiden. Zu seinem Glück weiß Cai das nicht, auch sie hat nur ein paar geübte Bewegungen vollzogen.

      Lisa fragt sich jedoch, wie sie oder ein anderes der Serviermädchen reagieren würden, wenn einer der Gäste das Etikett, die Temperatur oder ein eventuelles Korken des Weines tatsächlich reklamieren würde. Wahrscheinlich wird das fast niemand tun, vermutet sie. Es herrscht Urlaubsstimmung, kaum ein Gast wird auf einem Drei-Sterne-Kreuzfahrtschiff an dem Wein herummäkeln und im Übrigen sind vermutlich alle froh, dass davon reichlich ausgeschenkt wird und er im Preis enthalten ist.

      »Wann kommt der Fisch?«, fragt Lisa mit fordernder Stimme. »Wir haben Hunger.« Cai mag annehmen, dass sie mit Mike vielleicht ein leichtes Spiel haben wird, aber sie soll auch wissen, dass er eine Frau hat, die nicht so leicht um den Finger zu wickeln ist.

      »Der Fisch, kommt sofort, Madam.« Cai zeigt auf einen Kellner, der sich mit einer großen Platte ihrem Tisch nähert, Lisa mit Komplimenten überschüttet und die Vorspeise serviert.

      Den ersten Gang essen beide schweigend. Mike ist kein großer Fischliebhaber, er freut sich mit großer Sicherheit auf die Steaks, die bereits auf dem Büfett aufgetragen werden und von denen nach Belieben gegessen werden darf.

      Dafür hält er sich im Moment lieber an den Weißwein, von dem er sich reichlich nachgießt. Er ist kühl und erfrischend, und lässt auf eine hoffnungsvolle tropische Nacht hoffen. »Prost, Lisa, vergiss das Mädchen«, sagt und hält das Glas hoch. »Wir machen uns heute einen schönen Abend.«

      Beide warten, bis die Vorspeisenteller abgeräumt sind, dann machen sie sich auf den Weg zum Büfett, um die Steaks und vielleicht noch einige andere Köstlichkeiten auszuwählen.

      Kaum sitzen sie wieder an ihrem Platz, kommt Cai erneut, sie balanciert ein Tablett mit der Rotweinflasche und den passenden Gläsern vor sich.

      »Ihr Rotwein, Sir.«

      Sie nimmt die Gläser, stellt sie neben Mikes und Lisas Teller und will dann den Wein einschenken. Sie beugt sich vor, setzt die Flasche an und gießt ein.

      Lisa schaut sie an und erstarrt fast. Ist das wirklich notwendig, dass sie sich so weit über den Tisch bückt und Mike einen fast ungehinderten Blick auf ihren festen Busen gönnt? Wieso sind die oberen Knöpfe des Kleides nicht geschlossen – ist ihr warm oder ist das Berechnung? Sie schaut sich um, fast alle Mädchen haben einige Knöpfe geöffnet, also sollte es wohl keine besondere Einladung für ihren Mann sein.

      Mike nimmt die Gelegenheit natürlich wahr und starrt ihr tief in den Ausschnitt. Peinlich sieht das aus, Lisa weiß nicht, in welches Mauseloch sie sich verkriechen soll. Wenn das die anderen Gäste bemerken – vielleicht glauben sie ja, dass er im heimischen Ehebett nicht auf seine Kosten kommt.

      »Mike ...«, flüstert sie und gibt ihm unter dem Tisch einen dezenten Tritt gegen sein Schienbein.

      ***

      »Ja?« Mike fährt auf. Er macht eine unkontrollierte Bewegung mit seiner

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