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Jones. Er fehlte mir. Er war so weit weg. Unerreichbar. Die innere Leere, die ich jetzt verspürte war sogar noch heftiger, als damals nach dem Mord meines Partners auf Alera, dem König.

      Es war junge Liebe gewesen. Leidenschaftlich, aber von kurzer Dauer. Wir waren erst wenige Monate zusammen gewesen, als der Angriff kam. Nachdem er getötet wurde, war ich von Alera auf die Erde geflohen.

      Ich hatte um meinen Partner getrauert, um das, was hätte sein können, was hätte sein sollen. Die Zeit hatte den Schmerz gelindert und die Göttin hatte mir Adam auf den Weg gesendet. Eine unvorhergesehene Wendung des Schicksals. Jahre der Strapazen und der gemeinsamen Triumphe hatten unsere Liebe reifen lassen. Wir hatten drei Töchter großgezogen. Das Leben hatte uns zusammengeschweißt. Er war ein Teil von mir und je länger ich von meinen Entführern gefangen gehalten wurde, desto öfter musste ich an ihn denken.

      Falls nötig würde ich Alera verlassen und den Thron an Trinity und ihre Schwestern abtreten, nur um wieder seine Umarmung zu spüren. Wenn er nicht zu mir kommen konnte, dann würde ich zur Erde zurückkehren. In mein altes Leben dort.

      Er war mein wahrer Partner. Nicht Aleras Bräuchen nach, aber auf jede Weise, die zählte. Mit Herz, Leib und Seele.

      Die Tür schob sich auf und ich wischte hastig eine Träne von meiner Wange. Gefühlsregungen waren tabu, denn ich wollte diesen Verrätern keine Schwäche zeigen.

      “Es gibt Neuigkeiten von deinen Töchtern, Celene. Willst du sie hören?” Ein fremder Priester trat in den Raum; hinter ihm stand Narbengesicht und verschränkte ärgerlich die Arme vor der Brust.

      Verdammt, er wollte mich ködern, aber ich konnte nicht widerstehen. Ich wollte verzweifelt wissen, wie es meinen Mädels erging. “Ja.”

      Er kam herein und setzte sich auf mein schmales Bett, so nahe, dass unsere Oberschenkel sich berührten. Ich wich zurück und er schmunzelte, als ob meine Abscheu ihn belustigte. Bisher hatten sie mich noch nicht sexuell genötigt, um mich zum Reden zu bringen. Da ich voll bekleidet und sogar mit Stiefeln versehen war, musste ich annehmen, dass diese Art der Folter auch jetzt nicht auf dem Programm stand.

      Ich fragte mich, warum sie nicht versucht hatten, mich zu vergewaltigen. Mich zu schwängern. Es wäre der einfachste Weg, um sicherzustellen, dass ihre DNA ein royales Upgrade erhielt. Vielleicht hatte der ReGen-Stift ihnen verraten, dass ich nicht länger fruchtbar war. Ausnahmsweise war die frühe Menopause ein Segen.

      “Deine Tochter Faith wurde von der Optimus-Einheit verhaftet, um verhört zu werden.”

      Er kannte ihren Namen. Ihre Existenz weiter zu leugnen war also sinnlos. Es gab aber auch keinen Grund darauf zu antworten. Was auch immer er damit sagen wollte, zielte darauf ab, mich zu verängstigen. Ich begrüßte die Angst.

      “Sie wurde festgenommen, nachdem sie in Lady Jaxs Privatgemächern herumgeschnüffelt hat. Die Jaxs haben allerdings die Anklage fallengelassen und Thordis Jax hat sie persönlich aus der Haft geholt.”

      Ich wartete erneut. Er war noch nicht fertig und ich konnte die Anspannung in seinem Körper spüren. Eine elektrische Ladung lag in der Luft.

      “Dann ist deine Tochter in ihr Anwesen zurückgekehrt und jetzt sind Lord und Lady Jax tot. Vergiftet.”

      Lord und Lady Jax waren tot?

      “Das ist sehr beunruhigend,” platzte es aus mir heraus, als ich an die Folgen dachte.

      “Ja. Ich fürchte, deiner Tochter wird es in unserer Obhut nicht gefallen.”

      Ich blickte zu ihm auf. “Wovon redest du da?”

      “Sie ist ein Verräter, sie hat Thordis Jax verführt, damit er sie in sein Haus holt, wo sie dann seine Eltern vergiftet hat. Ihr Plan war es, diese angesehene Familie zu zerstören und er hat funktioniert. Sie wird sich für ihre Verbrechen verantworten, Celene.”

      Faith sollte jemanden vergiftet haben? Vielleicht mit ihren schrecklichen Kochkünsten. Die Leute würden hungern, weil es ständig anbrannte, aber sie töten? Das war unmöglich. Und das sagte ich ihm.

      “Sie hat niemanden vergiftet.”

      Vom Flur her ertönte eine weitere Stimme und Narbengesicht trat zur Seite. Sie ging mir jetzt sogar noch mehr auf die Nerven als früher. Mein Cousin, Lord Wyse, seiner Aufmachung nach Chef der Optimus-Einheit, stand genauso ausdruckslos vor mir, wie ich ihn in Erinnerung hatte. “Faith Jones Herakles ist eine Verräterin und Mörderin, Celene. Ich werde dafür sorgen, dass wir ihr deinen Gruß ausrichten.”

      “Nein!” Sie sollte sich nicht auch noch meinetwegen Sorgen machen, wenn sie selbst von der Optimus-Einheit festgehalten wurde. Sie hatte schon genug Probleme.

      Der Priester erhob sich und verschwand zur Tür hinaus, sodass ich mit meinem Cousin allein war.

      “Ich hätte weniger milde mit dir umgehen sollen, Celene. Du bist wie ein Nagel in meinem Schuh, ein konstanter Störfaktor.”

      “Du bist immer noch der Alte, Coburt. Schleichst immer noch im Verborgenen herum, wie eine Schlange.” Wir waren zusammen aufgewachsen. Er war zwar zehn Jahre älter als ich, aber die königlichen Kreise waren klein.

      “Wo ist Destiny?” wollte er wissen.

      Ich erstarrte. Scheiße. Woher kannte er ihren Namen? Ich schüttelte den Kopf und starrte an sie Wand. Ich gab ihm nichts. Solange er nicht wusste, wo sie war, war sie in Sicherheit.

      “Meine Männer waren auf der Erde, Celene. Sie haben sich umgehört. Ich weiß, dass du drei Töchter hast. Ich weiß, dass Faith und Destiny Zwillinge sind. Sie sind halb menschlich. Ich weiß, dass dein armseliger menschlicher Ehemann sich vor seiner eigenen Regierung versteckt und auf Neuigkeiten von dir wartet.”

      “Rühr ihn nicht an, Coburt, oder ich werde dich persönlich in die tiefste Hölle schicken,” zischte ich und ballte die Hände in meinem Schoß zusammen. Adam hatte über fünfundzwanzig Jahre mit mir verbracht und kannte die Aleranische Mentalität, zumindest ansatzweise. Aber er war immer noch ein Erdling.

      Sein Lachen war alles andere als beruhigend. “Seit einer Stunde bist du nicht länger mein Problem.”

      Dann schloss sich auch schon die Tür hinter ihm.

      Was zum Teufel sollte das bedeuten?

      Ich ließ mich auf die schmale Pritsche fallen und zog mir die Decke über.

      Dieser Scheißkerl.

      Zur Hölle mit ihm.

      Meine Töchter würden ihm hoffentlich langsam den Garaus machen.

      Und sie würden es schaffen. Coburt Wyse würde sterben.

      Ich konnte an nichts anderes mehr denken.

      1

       Thordis Jax, Berghütte der Familie Jax

      Er blutete. Allerdings nicht, weil ich ihn gefoltert oder misshandelt hatte, sondern weil er sich unentwegt aus

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