Perry Rhodan 3102: Der Eiserne Kontinent. Robert Corvus

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan 3102: Der Eiserne Kontinent - Robert Corvus страница 3

Perry Rhodan 3102: Der Eiserne Kontinent - Robert Corvus Perry Rhodan-Erstauflage

Скачать книгу

auch noch erzählen, dass sich diese fliegende Stadt unsichtbar machen könnte?«

      Haad beschloss, den Paros-Schattenschirm vorerst unerwähnt zu lassen. Zumal er anderenfalls auch hätte erklären müssen, dass bei seinem Einsatz das geschützte Objekt – im Gegensatz zur Umhüllung mit einem Deflektor – immerhin schattenhaft erkennbar blieb, auch wenn es kaum noch mit dem Standarduniversum interagierte.

      »Es würde uns beruhigen, wenn wir unsere Soldatin rasch an Bord bringen dürften«, sagte er stattdessen.

      »Selbstverständlich.«

      Die BJO BREISKOLL setzte auf. Haad vermutete, dass die Bürger der Metropole Thaur den stählernen Berg, der nun auf der Weide stand, vom Flachdach jedes Hauses aus sehen konnten.

      2.

      Die Alten Augen

      Die Entwicklung überschlug sich dermaßen, dass Lat-Antin gar nicht daran denken konnte, die Richtung zu bestimmen, in der sie sich bewegte. Sie brauchte all ihre Kraft, um sich im Spiel zu halten. Am Tag zuvor hätte sie darauf bestanden, jeden zu erschießen, der auch nur einen Blick ins Hauptquartier der Alten Augen warf, ohne vorher wochenlange Hintergrundchecks durchlaufen zu haben. Mittlerweile war sie froh, dass sich der Anführer der Neu-Lemurer, der Mann namens Perry Rhodan, und das seltsame Pelzwesen, das Gucky hieß, im Überwachungsraum eingefunden hatten.

      Bildschirme nahmen den Großteil der Wände ein. Analysten arbeiteten an ihren Terminals und warfen verstohlene Blicke auf die Besucher. Gardari Thont dagegen beäugte sie mit unverhohlenem Interesse. Ein Lächeln zuckte um die Lippen des Adjutanten, der sich mit auf dem Rücken verschränkten Armen neben der Tür hielt. Sein langes Haar fiel wie ein Seidentuch auf sein Cape.

      »Ich glaube, sie mögen Bouner.« Gucky zeigte auf einen Bildschirm, auf dem der vierarmige Riese, der durch Wände gehen konnte, dem Raumschiff entgegenstapfte. Die BJO BREISKOLL war so riesig, dass der Kamerawinkel nur einen kleinen Ausschnitt der Kugel erfasste.

      Lat-Antin unterdrückte ein Schaudern. Die Gestalt des Haluters entsprach genau dem, wovor man jedes Kind auf Bhanlamur das Fürchten lehrte.

      Nessu-Ghorat agierte so geschickt, wie sie es nie zuvor erlebt hatte: Er ging neben der Krankenliege, die zwei Gehilfen und ein Arzt mit Mühe durch das Gras schoben. Immer wieder sah der Temart zu dem Riesen hinüber, der sich auf seine Laufarme herabgelassen hatte. Jeder Zuschauer würde Nessu-Ghorat mit diesem Ereignis in Verbindung bringen. Und Lat-Antin musste eingestehen, dass er am Vortag Überraschung und Erschrecken rasch überwunden hatte, um dann ein ausgesprochen produktives Gespräch mit den Fremden zu führen.

      Diese gaben sich freundlich. Sie hatten angekündigt, mit ihrer fortgeschrittenen Technologie die Umweltschäden nach dem Atomtest nicht nur einzudämmen, sondern sogar zu beseitigen.

      »Dieses Schiff ...«, flüsterte Lat-Antin.

      »Durch den Antigrav ist die Landung sehr leise«, sagte Gucky. »Die BJO BREISKOLL hat auch andere Triebwerke. Wenn sie die zünden würde, könnte man das Beben kilometerweit spüren.«

      »Aber das haben wir nicht vor«, beeilte sich Rhodan zu versichern.

      Lat-Antin hatte das Gefühl, dass die Bilder durch ihren Verstand flossen, ohne dass sie eine Chance hatte, die Informationen zu reflektieren und einzusortieren. Wie musste es erst den Beobachtern vor Ort ergehen?

      Wegen des Sicherheitsabstands hatten Haad, die Verwundete und der Temart einen weiten Weg zum Schiff vor sich. Das war ein Vorteil für Nessu-Ghorat. Kein Zuschauer würde auf einen anderen Kanal wechseln. Alle Augen ruhten auf ihm.

img3.jpg

      Illustration: Dirk Schulz

      »Wir sind nun Verbündete«, flüsterte Lat-Antin und war sich selbst nicht sicher, ob dieses Wir den Temart und sie vereinte.

      »In der Tat.« Rhodan klang beschwingt. Wie oft war dieser Mann wohl schon auf Planeten gelandet, die von einer fremden Zivilisation besiedelt waren?

      Lat-Antin warf einen Blick auf Gardari Thont, der aber ebenfalls ganz von Rhodan eingenommen zu sein schien. Er seinerseits beachtete sie offenbar nicht.

      Die Sternenreisenden und die Bhanlamurer würden eine gemeinsame Expedition zum Eisernen Kontinent unternehmen. Das war Nessu-Ghorats Meisterstück. Zuerst hatte er sich selbst überwunden, indem er nochmals das Lager gewechselt hatte, weg von den Konservativen.

      Der Tauchträger und die Atombombe hatten ihm nicht gereicht, aber mit dieser unglaublichen Technologie der Sternenfahrer im Rücken wollte er den Bestien auf Drakanur einen Besuch abstatten. Ob sich daraus diplomatische Kontakte ergaben oder ein handfester Konflikt, musste sich zeigen.

      »Seid ihr schon einmal auf einem Schiff gefahren?«, fragte Lat-Antin. »Auf einem, das auf dem Meer fährt, meine ich?«

      Rhodan lächelte milde. »Gelegentlich.«

      »Der Tauchträger kann sich unter Wasser unauffällig einem Ziel nähern«, sagte Lat-Antin. »Aber ich frage mich, ob euer Raumschiff nicht effizientere Möglichkeiten hätte, uns unbeobachtet zum Eisernen Kontinent zu bringen.«

      »Die BJO BREISKOLL wird sich bereithalten. Im Notfall wird sie sehr schnell bei uns sein. Aber sie ist nicht geeignet, herauszufinden, was auf Drakanur vor sich geht. Vom Schiff aus können wir das Wrack der ONOKKO ebenso wenig untersuchen wie den Turm der Bestien.«

      »Aber könnte das Raumschiff nicht auch getarnt landen und uns absetzen?«, beharrte Lat-Antin.

      »Wir wissen nicht, über welche Möglichkeiten die Bestien verfügen«, erinnerte Gucky. »Mit Hypertechnologie könnten sie die BJO BREISKOLL eventuell orten.«

      »Es ist besser, sie vorerst denken zu lassen, dass ausschließlich Bhanlamurer nach Drakanur kommen«, sagte Rhodan. »Ein Schlachtkreuzer könnte Panik und unbedachte Reaktionen auslösen. Vor allem, wenn wir verhandeln wollen.«

      »Eine robuste Alternative zu verdeutlichen, kann die Verhandlungsbereitschaft erhöhen.«

      Rhodan lachte. »Da widerspreche ich dir nicht. Aber diese Alternative steht uns jederzeit offen.«

      »Wenn sie euer Informationsnetz beobachten«, erinnerte Gucky, »wissen sie ohnehin längst, dass wir hier sind.«

      »Es ist gut, dass wir als Verbündete auf diese Expedition gehen«, lenkte Lat-Antin ein. Sie hatte nichts, womit sie die Sternenreisenden dazu bringen konnte, mehr einzubringen, als sie wollten.

      »Da wir nun Verbündete sind«, sagte Rhodan, »verrätst du uns, wie ihr uns aufgespürt habt?«

      »Sicher. Schaut her!« Sie würden es ohnehin erfahren. Wenn sie den beiden die Schatzkammer des Geheimdiensts zeigte, konnte sie sich ein bisschen Wohlwollen verschaffen. Sie trat an ein Terminal und verband den dazugehörigen Bildschirm mit den Kameras im Artefaktraum. »Ich würde euch hineinführen, aber wir haben so rigorose Sicherungen, dass selbst ich sie nicht ausschalten kann. Und es würde lange dauern, euch zu autorisieren.«

      »Du machst es spannend«, meinte Rhodan.

      Sie wechselte die Kameras innerhalb des aus allen Wänden, dem Boden und der Decke beleuchteten Artefaktraums, bis

Скачать книгу