Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 4 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Paket

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kommt überhaupt nicht in Frage!« rief er. »Was… was wird dann aus der Abmachung?«

      »Die interessiert mich nicht«, erwiderte sie gelassen. »Ich habe dir gleich gesagt, was ich von deiner Idee halte, nämlich gar nichts. Und damit du’s weißt, Martin und ich, wir sind schon lange ein Paar, es wußte nur bisher niemand, und wir werden heiraten, ob es dir nun paßt oder nicht!«

      »Das gleiche gilt für mich«, wandte sich Stefan an seine Eltern.

      Er nahm Johanna bei der Hand und zog sie mit sich.

      »Das ist Johanna Kramer«, stellte er sie vor. »Wir haben uns hier kennengelernt. Sie ist die Frau, auf die ich immer gewartet habe, und nichts und niemand kann verhindern, daß wir zusammen glücklich werden.«

      Kurt Kreuzer und Harald Schönauer sahen sich ratlos an.

      »Und was wird aus dem Wechsel?« fragte Stefans Vater mit blassem Gesicht. »Ich habe das Geld nicht, um es zurückzuzahlen, wenn der Wechsel fällig wird.«

      »Erst einmal eins nach dem anderen«, mischte sich Sebastian ein. »Sonst gibt es ein noch größeres Durcheinander als ohnehin schon.

      Also, Herr Schönauer, Sie haben gehört, was Ihre Tochter gesagt hat. Nun sind Sie an der Reihe.«

      Silvias Vater zuckte hilflos die Schultern.

      »Was soll man da noch sagen, wenn man so vor vollendete Tatsachen gestellt wird?« fragte er. »Ich gebe zu, daß ich mir das alles doch ein wenig anders vorgestellt habe.«

      Er sah wieder Kurt Kreuzer an, dann kehrte sein Blick zu Silvia zurück.

      »Bist du sicher, daß er der Richtige ist?« wollte er wissen.

      Seine Tochter lächelte.

      »Ja, Papa, ganz sicher!« antwortete sie und schaute Martin zärtlich an.

      »Na schön«, brummte ihr Vater, »dann bleibt mir ja nichts anderes übrig, als meinen Segen dazuzugeben.«

      Silvia fiel ihm mit einem Freudenschrei um den Hals, und Martin fiel ein Stein vom Herzen, als sein Chef ihn ansah und ihm die Hand reichte.

      »Mach sie glücklich«, sagte Harald Schönauer, »und zwar für alle Zeiten, sonst bekommst du es mit mir zu tun!«

      »Ja, jawohl, Herr Direktor.« Martin nickte.

      »Quatsch, Herr Direktor«, grinste sein zukünftiger Schwiegervater, »jetzt, wo wir eine Familie sind!«

      »Und nun zu Ihnen«, wandte sich Sebastian an Stefans Eltern. »Da aus den ursprünglichen Plänen ja nichts mehr wird, gibt es eigentlich keinen Grund, Ihre Zustimmung zu verweigern.«

      »Sonst steige ich aus der Firma aus und gründe eine eigene«, drohte Stefan spaßeshalber.

      Noch immer hielt er Johanna an der Hand und wich keinen Millimeter von ihrer Seite.

      »Ja, was können wir da schon ausrichten?« sagte Kurt Kreuzer.

      Isolde quetschte sich eine Träne aus dem Auge.

      »Ach, mein Junge«, schluchzte sie, »die Hauptsache ist, daß du glücklich wirst.«

      »Das werde ich, Mama«, nickte Stefan. »Ganz sicher.«

      Er schaute Johanna an und küßte sie. Seine Mutter zog beide in ihre Arme.

      »Und der Wechsel?« fragte Kurt Kreuzer.

      »Da werden wir schon eine Lösung finden«, beruhigte Harald Schönauer ihn. »Jetzt schaut euch bloß einmal unsere glücklichen Brautpaare an!«

      »Das müßt’ man im Bild festhalten«, schmunzelte Sebastian.

      Sein Bruder hatte hingegen andere Sorgen. Das Scheppern vorhin in der Küche beschäftigte ihn noch.

      »Hoffentlich fällt das Abendessen net aus«, sagte Max und blickte besorgt zur Küchentür.

      Seine Frau konnte ihn indes beruhigen, als sie zurückkehrte.

      »Es ist nur eine Silberplatte vom Tisch gerutscht«, erklärte Claudia, »aber keine Angst – sie war leer. Im übrigen bittet Frau Tappert zu Tisch.«

      Nach dem ausgezeichneten Essen gingen sie zum Hotel hinüber. Sebastian hatte zusätzliche Plätze am Honoratiorentisch reservieren lassen. Es herrschte wie jeden Samstagabend ein riesiger Andrang, denn der Tanzabend war das einzige Vergnügen, das die Bauern hatten. Die ganze Woche freuten sie sich schon darauf.

      An diesem Abend wurde die gute Laune, die auf dem Saal herrschte, von dem Glück vierer junger Menschen noch übertroffen. Weder Silvia noch Stefan hätten noch vor wenigen Tagen an diesen guten Ausgang geglaubt.

      Nachdem sie ausgiebig getanzt hatten, schlenderten Johanna und Stefan nach draußen, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Hand in Hand gingen sie ein Stück die Straße hinunter und blieben an einem dichten Busch stehen, der vor dem Rathaus gepflanzt war.

      »Bist du nun glücklich?« fragte er.

      »Ja, Liebster«, antwortete sie, »unendlich glücklich!«

      »Ich auch. Und jetzt kann es eigentlich nur noch schöner werden, wenn wir heiraten.«

      »Du hast es aber eilig«, sagte sie lächelnd.

      »Es kann mir gar nicht schnell genug gehen«, erwiderte Stefan und drückte sie ganz fest an sich. »Am liebsten würde ich hier in St. Johann heiraten und Hochwürden traut uns.«

      »Das wäre bestimmt wunderschön«, nickte Johanna.

      »Dann sollten wir ihn gleich mal fragen«, sagte er.

      »Eine gute Idee«, hörten sie plötzlich eine Stimme, und dann lugten Silvia und Martin hinter dem Busch hervor. »Die hatten wir nämlich auch schon.«

      Lachend fielen sich die vier jungen Leute in die Arme. Eine Doppelhochzeit sollte es werden, und eine lebenslange Freundschaft.

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