Club V Sammelband. Jessa James

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Club V Sammelband - Jessa James

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wenn sie herausfanden, dass ich noch nie Sex gehabt hatte.

      „Ähmm, was? Auf keinen Fall. Keiner von den Typen, mit denen ich ausgegangen bin, ist darauf abgefahren. Und wenn das nicht der Fall war, wollten sie mich so weit und so schnell drängen, dass ich die Reißleine ziehen musste.“

      „Das liegt daran, dass du mit Jungs ausgehst, Baby. Es ist an der Zeit, dass du dir einen Mann zum Daten suchst. Ich meine das ernst. Du musst einen ausgewachsenen Gentleman finden, der weiß, was Sache ist. Halt in NYC die Augen offen. Diese Managertypen drängen sich immer zu Hauf in solchen Schuppen. Du musst dir einen suchen, der dir hilft und dann lässt du ihn nie wieder gehen.“

      3

      Die U-Bahnfahrt in die Stadt am nächsten Abend war lang und mir unbekannt. Ich hätte mit dem Auto fahren können, aber das wäre einfach nur ein Albtraum gewesen. Auf meinem Handy hatte ich eine U-Bahnkarte gefunden, die ich jetzt immer mal wieder rauszog, um mich zu vergewissern, dass ich meine Haltestelle nicht verpasste. Weil ich nicht irrtümlich für einen Touristen gehalten werden wollte, hielt ich den Kopf hoch erhoben und versuchte, den Anschein zu erwecken, als wüsste ich, was ich tue, obwohl ich ein bisschen Angst hatte, allein durch die Stadt zu reisen. So etwas machte ich nicht oft und obwohl ich Vertrauen in meine Fähigkeiten hatte, durfte ich in meiner Wachsamkeit nicht nachlassen und die Verbrechen vergessen, die Frauen manchmal in öffentlichen Verkehrsmitteln passierten.

      Einige Haltestellen später wurde ich auf gruselige Weise daran erinnert, als ein älterer Mann den Wagon betrat und sich direkt vor meinen Platz stellte, sodass ich seinen Schritt beinahe im Gesicht hatte. Ich stand auf und lief durch den Wagon, nur um festzustellen, dass er mir dicht auf den Fersen war. Da ich mir seiner Absichten nicht sicher war – ob sie pervers oder schlichtweg kriminell waren – stellte ich mich neben eine andere Frau. Ich beobachtete den Mann, als er stoppte und mich anstarrte, während sich ein breites Grinsen, bei dem mehrere Goldzähne aufblitzten, auf seinem Gesicht ausbreitete.

      Es war ein Fehler gewesen, bereits in meiner Arbeitskleidung in die U-Bahn zu steigen. Netzstrümpfe, Heels und ein Minirock riefen bei den Leuten im Zug nur eine hervor und ich hoffte einfach, dass ich wenigstens nach High-end aussah, wenn sie schon Vermutungen anstellten. Für die Dauer der Fahrt ignorierte ich die unerwünschte Aufmerksamkeit und erreichte schließlich meine Haltestelle. Ich sprang auf und eilte aus den Türen, die Plattform entlang und die Treppe zur Straße hinauf.

      Der Club V lag nur ein paar Blocks von der U-Bahn-Haltestelle entfernt und ich war innerhalb kürzester Zeit dort, ohne auf weitere Probleme mit Menschen zu treffen, denen ich auf der Straße begegnete. Dieser Club V machte, wie auch der bei uns zu Hause, von außen nicht viel her. Hier schien es jedoch aus Diskretionsgründen zu sein, da viele der Clubbesucher tatsächlich Mitglieder der Gesellschaftselite waren. Klar, zu Hause hatten wir die auch und unterhielten oft Männer, die bekanntermaßen Mitglieder von Mafiafamilien waren, aber hier bespaßten sie Schauspieler, Diplomaten, Medienleute und Politiker, die in der Stadt waren und in mehreren Nachrichtensendern auftraten.

      Das Gebäude des Club V war einst eine Textilfabrik. Es umfasste zwei Stockwerke, wovon jedes übermäßig hoch war und über die hohen Fenster verfügte, die so typisch für die Fabriken waren, die vor über hundert Jahren gebaut worden waren. Der Großteil dieser Fenster schien von Innen verdunkelt worden zu sein, um das Ambiente, für das Club V bekannt war, zu kreieren. Doch von außen war die Schönheit des alten Gebäudes recht eindrucksvoll. Wären da nicht die Worte „Club V“, die in eine Messingplatte in der Nähe der Eingangstür eingraviert waren, würde man niemals vermuten, was hinter diesen Wänden vor sich ging. Ich hegte den Verdacht, dass es viele trotzdem nicht wussten, da man nicht Google um Hilfe bitten konnte, um irgendetwas über diesen Laden rauszufinden. Ich wusste das, weil ich es viele Male probiert hatte, bevor ich vor über einem Jahr das ursprüngliche Jobangebot angenommen hatte.

      Ich lief um die Seite des Gebäudes und drückte einen Knopf am Personaleingang.

      „Ja?“, erklang eine Stimme über die Sprechanlage.

      „Ähm… hi. Ich bin Samara, Samara Tanza. Von der Filiale in New Jersey. Ich bin hier, um heute Abend an der Bar auszuhelfen.“

      Es entstand eine Pause und einen Moment fragte ich mich, ob ich weggeschickt werden würde und mir grauste es bereits vor der langen U-Bahnfahrt nach Hause.

      „Richtig, richtig. Ich lass dich rein.“

      Es summte und dann klickte es und ich konnte die schwere Tür aufdrücken, die zwischen mir und dem Inneren des Club V stand. Sie war so schwer, dass sie schnell und fest hinter mir ins Schloss fiel, wodurch ich in das kleine Foyer gestoßen wurde. Einen Augenblick war alles in undurchdringliche Schwärze gehüllt und ich musste meinen Augen eine Sekunde Zeit geben, damit sie sich an die Abwesenheit von Licht gewöhnen konnten. Nach einigen Sekunden wurde deutlich, dass es nicht richtig dunkel im Gebäude war, nur dämmrig und das insbesondere in diesem kleinen Bereich des Clubs.

      Eine Frau in einem kurzen, hautengen roten Bandage-Kleid tauchte aus dem Nichts auf, lächelte mich an und streckte mir zur Begrüßung ihre Hand entgegen.

      „Samara… es ist mir eine Freude, dich kennenzulernen. Ich bin Elle, die Personalchefin hier. Warum folgst du mir nicht. Jake wollte dich noch sehen, bevor du zur Einarbeitung mit einem unserer leitenden Barkeeper geschickt wirst.“

      Ich wusste nicht, wer Jake war, aber ich nahm an, dass er die NYC Version von Stew war und daher folgte ich Elle durch den Flur zu einem der Büros.

      „Jake ist einer der Miteigentümer. Er möchte dir nur kurz die Firmenregeln erklären und dir die Erwartungen, die wir hier in der NYC Filiale haben, mitteilen. Ich bin mir sicher, das meiste kennst du schon aus New Jersey, aber es könnte vielleicht ein paar Unterschiede geben. Wir rühmen uns damit, eine sehr exklusive Mitgliederliste zu führen und tun alles, das in unserer Macht steht, um ihre Privatsphäre zu schützen. Ich denke, du verstehst, worauf ich damit hinauswill.“

      Ich nickte, dann realisierte ich, dass sie mich nicht sehen konnte, weil ich ihr folgte, und daher sprach ich: „Oh, richtig. Natürlich. Ja, außerhalb des Clubs reden wir nie über unsere Gäste.“

      „Das ist großartig“, sagte Elle. Ich konnte das Lächeln in ihrer Stimme hören. „Ich bin mir sicher, es wird dir Spaß machen, Jake kennenzulernen. Hier ist sein Büro.“

      Das Büro lag in der gegenüberliegenden Ecke und die Tür schwang auf, um einige dieser gigantisch hohen Fenster zu offenbaren, die ich von außen gesehen hatte. Nur waren diese nicht verdeckt und das spätabendliche Licht drang in das schummrige Büro.

      „Jake, das ist Samara“, stellte Elle mich vor. Sie lächelte und schloss die Tür hinter sich, sodass ich allein dort stehen blieb, während Jake langsam seinen Bürostuhl umdrehte und sich erhob, um mich zu begrüßen.

      Er grinste, während er mit in den Hosentaschen vergrabenen Händen dastand. Der hellgraue Anzug, den er anhatte, war gut geschnitten und passte ihm perfekt. Er war ein großes, umwerfendes Bild von einem Mann mit rabenschwarzen Haaren, vollen Lippen, olivfarbener Haut und Augen, die irgendwo zwischen blau und grau rangierten.

      Ich schwieg und realisierte, dass ich ihn angestarrt und er das ebenfalls getan hatte. Unsicher, von wem erwartete wurde, zuerst das Wort zu erheben, sprach ich schließlich.

      „Hi… Jake.“

      Er nickte. „Ich lerne gerne alle neuen Leute, die wir an Bord holen, kennen. Nur um eine Vorstellung davon zu bekommen, wer neu in diesem Bereich ist und wer vielleicht Unterstützung braucht.“ Er trat

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